VMware Horizon DaaS: Google bringt Windows-Programme auf das Chromebook
Google schwebt mit den Chromebooks derzeit auf einer Erfolgswelle und kann trotz der im Vergleich zu Windows eingeschränkten Möglichkeiten mittlerweile beachtliche Verkaufszahlen vorweisen. Dennoch hat man nun auch in Mountain View eingesehen, dass viele Nutzer noch nicht für ein Everything-in-the-Cloud Gerät bereit sind und bringt mit einer angekündigten VMware-App nun auch Windows auf das Chromebook.
Der Durchschnittsnutzer dürfte heutzutage auf seinem PC nicht mehr viele andere Programme als den Browser geöffnet haben und seine Arbeit komplett in der Cloud verrichten bzw. auch Musik & Co. streamen statt es über einen lokalen MP3-Player zu hören. Google hat mit Chrome OS und den Chromebooks frühzeitig auf diesen Trend gesetzt und kann mittlerweile die Früchte des Durchhaltens ernten und fährt einen Verkaufsrekord nach dem anderen ein.
Und auch wenn man wohl in über 95 Prozent der Fälle keine Desktop-Anwendung benötigt, hat man bei der Arbeit mit dem Chromebook doch ab und an das Gefühl dass etwas wichtiges fehlt. Um dem nun vorzubeugen hat Google in Zusammenarbeit mit VMware eine App entwickelt, mit der es möglich ist das Windows-Betriebssystem direkt auf Chrome OS zu simulieren. Dadurch sollen sich schon bald problemlos Windows-Apps auch auf Googles Betriebssystem ausführen lassen.
Zum Einsatz kommt dabei eine Version von VMware Horizon DaaS (Desktop as a Service), die speziell für die Chromebooks angepasst wurde und nicht das gesamte Betriebssystem auf einem Chromebook startet, sondern dieses nur vollkommen in der Cloud simuliert. Vorerst richtet man sich dabei an Enterprise-Kunden die die Chromebooks in Unternehmen einsetzen und fährt mit dieser Zielgruppe eine erste Testphase. Die App dürfte also nicht so einfach im Chrome Web Store zur Verfügung stehen bzw. nur „auf eigene Gefahr“ genutzt werden.
Damit geht Google in seiner Strategie die diversen Betriebssysteme miteinander zu vereinbaren auch einmal einen Schritt in die andere Richtung: Nachdem Chrome OS in Windows 8 simuliert wurde, wird nun eben Windows in Chrome OS simuliert – und der Nutzer hat dann trotz dem Kauf eines Chromebooks oder Ultrabooks die Wahl ob er ein Betriebssystem aus dem Hause Google oder Microsoft einsetzen möchte.
Im vergangenen Weihnachtsgeschäft hatten die Chromebooks einen Marktanteil von über 20 Prozent aller neu verkauften Geräte, die Möglichkeit Windows-Programme auf dieser Plattform auszuführen dürfte dem ganzen auf Dauer noch einmal einen Schub geben und auch viele weitere Zielgruppen zum Wechsel überzeugen bzw. zumindest nachdenken lassen. Chromebooks sind derzeit schon ab 249 Euro bei amazon erhältlich und finden sich immer öfter unter den Top10-Produkten.
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