Bisher haben sowohl Google als auch die App-Entwickler mit Glass nur auf den Privatnutzer abgezielt, die britische Fluglinie Virgin Atlantic zeigt nun als einer der ersten Unternehmen auch einen möglichen Einsatz im täglichen Business. Dazu hat das Unternehmen sein Personal im Londoner Flughafen Heathrow mit den Datenbrillen ausgestattet und kann die Fluggäste nun noch besser und persönlicher betreuen.
Die Angestellten im Bereich Kundenservice für die oberen Flugklassen tragen ab sofort Googles Datenbrille und bekommen so jede verfügbare Information über jeden einzelnen Passagier direkt in ihr Sichtfeld. Durch die individuellen Informationen soll nicht nur dem Service-Personal die Arbeit erleichtert werden, sondern auch der Service am Kunden deutlich verbessert werden. Virgin verspricht sich davon eine deutliche Steigerung des Komforts während der CheckIn-Zeit.
Wenn der Kunde am CheckIn steht und sich ausweist, bekommt das Personal direkt alle verfügbaren Informationen wie etwa den Namen, Daten zum Flug, Wetter am Ankunftsort oder besondere Veranstaltungen am Ankunftsort eingeblendet und kann den Passagier alle offenen Fragen beantworten. Auch im Flugzeug soll das ganze weitergehen, so dass die Stewardess direkt den Sitzplatz, das ausgewählte Menü und weiteres über den Fluggast erfährt.
Google Glass stellt bei dieser Lösung allerdings nur ein weiteres Endgerät für die Fluglinie da, da man die ganzen vorhandenen Daten auch schon vorher in Papierform oder an den Terminals zur Verfügung gestellt hat. Der einzige Unterschied ist nur, dass das Personal dem Kunden jetzt bei jedem Gespräch direkt in die Augen blicken kann statt in ein Terminal zu versinken. Außerdem ist die Lösung natürlich auch mobil, so dass alle Informationen an jedem Standort zur Verfügung stehen.
Vorerst handelt es sich bei dem Projekt um eine 6wöchige Testphase am Londoner Flughafen Heathrow, die aber bei Erfolg und entsprechender Akzeptanz der Passagiere ausgebaut werden soll. Wie viel Personal Virgin mit der Brille ausgestattet hat, hat weder Virgin noch Google mitgeteilt. Interessant dürften vor allem die Reaktionen der Kunden sein, die sich bei den nächsten Gespräche wohl sehr beobachtet fühlen dürften.
Aber Glass ist nicht die einzige Lösung die Virgin derzeit im Test hat: Das Personal ist außerdem noch mit einer Sony Smartwatch 2 ausgestattet, die dem Personal ebenfalls Informationen über den Flug und den Passagier direkt auf das Handgelenk bringt.