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MWC: Nokia stellt Android-Smartphones X, X+ und XL vor

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Noch vor wenigen Monaten hätte es wohl kaum einer für möglich gehalten, dass Nokia jemals ein Smartphone mit Android-Betriebssystem vorstellen wird – aber genau dies haben sie heute getan. Die Spatzen haben es schon seit längerem von den Dächern gepfiffen, dennoch war es eine kleine Sensation als Nokia gleich 3 X-Smartphones vorgestellt hat – die den Spagat wagen Android und Windows zu verbinden.


Nokia hat sich viele Jahre gegen Android gesträubt, und damit massenhaft Marktanteile bei den Smartphone verloren, und vor wenigen Jahren hatte man sich dann mit einem Milliardendeal an Microsoft gebunden und sich auf Windows Phone eingeschworen. Der Erfolg im WP-Geschäft gibt Nokia zwar recht, aber das Betriebssystem selbst fristet bis heute ein Nischen-Dasein. Zeit also, auch mal eine Alternative auszutesten.

Statt einem Gerät hat Nokia heute früh gleich drei Smartphones angekündigt, die sich allesamt im Billigpreis-Segment ansiedeln und für 89, 99 oder 109 Euro zu haben sind. Das Nokia X ist dabei das günstige Einsteigermodell mit einem 4-Zoll-Display und einem Arbeitsspeicher von 512 MB. Das Nokia X+ hat einen Arbeitsspeicher von 768 MB und kommt außerdem mit einer 4 GB-Speicherkarte. Beide Smartphone können mit bis zu 32 GB-Speicherkarte erweitert werden und verfügen zusätzlich über eine 3 Megapixel-Kamera.

Das Nokia XL ist die größte Überraschung und kommt mit einer Displaygröße von 5 Zoll und einer auf 5 Megapixel aufgestockten Kamera. Zusätzlich hat das Smartphone eine Frontkamera. Alle drei Smartphone werden von einem 1 Gigahertz-Dualcore angetrieben und verfügen über Slots für 2 SIM-Karten. Die Smartphones sind, typisch für Nokia in den letzten Jahren, in mehreren knallbunten Farben zu haben. Das X ist ab sofort im Handel, das X+ und XL kommt im 2. Quartal.

Android mit Windows-Oberfläche
Aber nicht nur die Tatsache dass Nokia, unter Schirmherrschaft von Microsoft, ein Android-Smartphone auf den Markt bringt ist kurios, sondern auch die dafür verwendete Oberfläche. Nokia setzt zwar Android ein, hat den Launcher aber so stark angepasst und verkachelt dass es aussieht wie Windows Phone. Auf den ersten Blick sind beide Oberflächen nicht voneinander zu unterscheiden – was Nokias Entscheidung für Googles Betriebssystem noch einmal ad absurdum führt.


(Natürlich) kommt aber kein vollwertiges Android zum Einsatz, sondern eine geforkte Version ohne Google-Dienste. Da Nokia/Microsoft natürlich nicht noch mehr Nutzer in die Google-Cloud bringen wollen, ist auch der Play Store nicht enthalten – und damit einer der wichtigsten Verkaufsargumente für ein Android-Smartphone. Stattdessen hat Nokia einen eigenen Store eröffnet und hat viele Microsoft-Apps auf dem Smartphone vorinstalliert.

Laut Angaben von Nokia soll der Launcher problemlos austauschbar sein, wodurch sich zumindest die Windows Phone-Oberfläche vom Smartphone verbannen lässt. Den Play Store wird der Nutzer ohne Googles Zertifizierung aber nicht auf das Gerät bekommen, zumindest nicht auf legalem Wege, so dass der mögliche Erfolg des Smartphones fraglich ist – über den Preis von sensationellen 89 Euro könnten dann aber doch noch einige Nutzer überzeugt werden.

[futurezone]


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