StreetView-Aufnahmen: So erkennt Google Hausnummern zuverlässig
Für die meisten Teile der Welt besitzen die Google Maps genügend Datenmaterial um sowohl den Namen einer Straße als auch einzelne Hausnummern exakt auf der Karte anzeigen zu können. Gerade letztere sind aber in vielen Fällen reichlich ungenau, so dass Googles Algorithmen hier mit Hilfe von StreetView-Daten nacharbeiten mussten. Das Team gibt einen kleinen Einblick in die Erkennung von Hausnummern.
Es ist schon seit längerem bekannt, dass Google die StreetView-Aufnahmen nicht nur zur Erstellung von Panorama-Fotos verwendet, sondern die Inhalte teilweise auch schon auswertet. So sind die Algorithmen mittlerweile schon dazu in der Lage Nummernschilder, Gesichter (beide zum verpixeln) und auch Leuchtreklame sowie Hausnummern zu erkennen. Die Hausnummern haben sogar den praktischen Nutzen, dass Google das Gebäude geographisch leichter zuordnen kann.
Dank aufgezeichneter GPS- und Bewegungsdaten der Fahrzeuge weiß der Algorithmus sehr genau, welche Aufnahme zu welchem Fleck auf der Karte gehört – kann dies aber anhand der Straßenschilder nun aber noch einmal genauer verifizieren. In anderen Fällen funktioniert es sogar andersherum, so dass Google die Straßenbezeichnungen und Hausnummern erst durch die StreetView-Daten gewinnt, was natürlich eine sehr exakte Erkennung Nötig macht.
Und so funktioniert es:
Um das Erkennen von Hausnummern zu vereinfachen, geht das StreetView-Team erst einmal von drei einfachen Annahmen aus:
– Es befindet sich eine Hausnummer auf dem Bild
– Sie befindet sich im mittleren Drittel des Bildes
– Die Hausnummer ist höchstens 5-stellig
Nun sucht der Algorithmus nicht, wie bei vielen anderen Algorithmen der Fall, nach einzelnen Ziffern sondern nach der gesamten Zahl. Die Unterscheidung zwischen einer Hausnummer und einem Nummernschild bzw. einer Telefonnummer ist durch die Begrenzung auf 5 Ziffern relativ leicht. Ist die Nummer gefunden, wird dieses Foto durch eine Bilderkennung gejagt die mit mehr als 200.000 Hausnummern trainiert wurde und nimmt nun die endgültige Erkennung vor.
Da Google in den meisten Fällen sehr genau weiß, welche Hausnummer sich hier verbergen müsste, ist es sehr einfach herauszufinden ob die Erkennung korrekt funktioniert hat oder nicht. Laut dem Team liegt die Erkennungsrate bei etwa 98 Prozent – was bei weltweit mehr als 100 Million aufgenommenen Hausnummern aber immer noch eine sehr große Lücke lässt. An diesen letzten zwei Prozent arbeitet man derzeit, und nutzt auch dafür die Power von Millionen Nutzern.
Die nicht erkannten Nummern verwendet Google einfach bei reCAPTCHA und bekommt somit zuverlässige Daten, ohne dass man selbst Mitarbeiter bräuchte die diese Nummern erkennen. Genial einfach. Um diese Daten auch wirklich zu verifizieren, zeigt man diese Fotos einfach vielen Nutzern an und setzt darauf, dass die Masse der Eingaben korrekt sein wird.
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