Es gibt mittlerweile viele Apps für Windows, die das Android-Betriebssystem simulieren und es dadurch ermöglichen, Android-Apps und -Spiele direkt auf dem PC oder Laptop auszuführen. Gemeinsam haben die beiden Unternehmen BlueStacks und AMD nun verkündet, dass sie an einer vollwertigen Android-Oberfläche für Windows arbeiten – und haben ein erstes Ergebnis auf der CES präsentiert.
Mit der zunehmenden Dominanz von Android werden immer mehr Apps und Spiele exklusiv nur für diese Plattform entwickelt und in vielen Fällen gar nicht mehr auf Windows portiert. Um dies zu umgehen gibt es mittlerweile viele Emulatoren, die das Android-Grundgerüst auf dem PC nachbilden und viele Titel wieder auf den PC zurück bringen. Allerdings meist mit sehr starken Performance-Einbußen und wenig komfortabel.
Gemeinsam mit AMD hat BlueStacks nun eine Software entwickelt, die das Android-System nicht nur einfach emulieren soll, sondern es vollwertig direkt innerhalb eines Windows-Fensters ausführt. Das gesamte Betriebssystem wird im Fenster oder Vollbild gebootet und kann dann wie gewohnt bedient werden, inklusive der Möglichkeit beliebige Apps zu installieren – je nach „installierter“ Android-Version soll alles funktionieren was auch auf einem PC möglich ist.
Die Software ist unter der Haube für AMD-Prozessoren optimiert, dürfte aber wohl auch mit CPUs der Konkurrenz lauffähig sein. Die App ist aber natürlich nicht nur für den PC gedacht, sondern soll vor allem auf Netbooks oder Hybrid-System zum Einsatz kommen. Dem Nutzer könnte man die freie Wahl lassen, ob er mit Windows oder Android arbeiten möchte – wobei Android als „Simulation“ wohl in den meisten Fällen doch eher den kürzeren ziehen dürfte.
Ein großes Problem dürfte natürlich auch das völlig unterschiedliche Konzept der beiden Systeme sein. Das beginnt bei der Touch-Bedienung – was auf einem Netbook einfach nicht ergonomisch ist, und geht über die vielen verbauten Sensoren bis hin zum selten integrierten GPS. Zwar sind so gut wie alle Apps auch ohne Gyroskop, Geschwindigkeitsmesser & Co. nutzbar, aber ist natürlich ein großer Mangel an Komfort.
Bleibt abzuwarten ob sich solche Emulatoren, so gut sie auch sein mögen, durchsetzen werden oder am Ende doch die Möglichkeit eines zweiten, parallel installierten, Android-Betriebssystems auf dem Netbook gewinnen wird.