GoogleWatchBlog

Bildersuche-Zensur: Max Mosley gewinnt Klage gegen Google – und klagt weiter

» Web-Version «

Schon im September 2012 ist der Ex-FIA-Präsident Max Mosley gegen Google vor Gericht gezogen und hat die Löschung einiger pikanter Bilder aus einer feuchtfröhlichen Partynacht gefordert. Erst Ende letzten Jahres hat ihm ein französisches Gericht Recht gegeben und Google zur Löschung der Fotos gezwungen. Jetzt hat das Landgericht Hamburg genau so geurteilt, aber das ist Mosley noch lange nicht genug.


Seit vielen Jahren versucht Mosley die Spuren der verhängnisvollen Partynacht, die ihm auch den Job als FIA-Präsident gekostet hat, im Internet zu verwischen und hat dabei schon dutzende Webseiten-Betreiber verklagt – und in den meisten Fällen gewonnen. Immer wieder sind die Fotos aber dennoch in Googles Bildersuche aufgetaucht und wurden von dort aus wieder weiter verbreitet – ein Kampf gegen Windmühlen.

Bisher musste Google die Fotos in der französischen Edition der Bildersuche entfernen, da ansonsten pro Abruf ein Bußgeld von 1.000 Euro fällig gewesen wären. Nun hat auch das für seine kuriosen Urteile bekannte Landgericht Hamburg geurteilt, und Google zum entfernen der Bilder aus dem Suchindex verdonnert. Außerdem muss Google dafür sorgen, dass diese Fotos nicht in Zukunft wieder im Index landen werden. Bei Zuwiderhandlung werden bis zu 250.000 Euro Strafe fällig.

Googles Sprecher Kay Oberbeck zeigte sich enttäuscht und gleichzeitig besorgt von dem Urteil:

Es könnte dazu führen, dass Internetanbieter zur Überwachung auch kleinster Bestandteile von Inhalten, die sie für ihre Nutzer übertragen oder speichern, verpflichtet werden.

Mosleys Anwälte hingegen feiern das Urteil als einen „Meilenstein“ für die Persönlichkeitsrechte im Internet.

Dieses Urteil ist ein Meilenstein für den Schutz der Persönlichkeitsrechte im Internet. Es betrifft Aufnahmen, die bereits von diversen europäischen Gerichten für rechtswidrig erklärt wurden. Herr Mosley würde sich freuen, wenn dieses Urteil auch anderen dabei hilft, den großen und nachhaltigen Schaden einzuschränken, der dadurch entsteht, dass Suchmaschinen Zugriff auf rechtswidrige Aufnahmen vermitteln



Mosley klagt weiter
Doch damit hat Mosley noch lange nicht genug, denn die Bildersuche ist nur ein Teil der langen Kette von „Beweisen“ für die Partynacht. Nun will er erneut in Frankreich und Deutschland vor Gericht ziehen, um auch alle verräterischen Einträge in Googles Autovervollständigung entfernen zu lassen. Da diese bekanntlich auf den Anfragen der Nutzer basiert, und diese den Namen Mosley wohl nur mit eben jenem Ereignis in Erinnerung haben, ist die Liste natürlich voll mit ungewünschten Einträgen.

In Deutschland dürfte Mosley mit dieser Klage gute Karten haben, denn erst im Mai letzten Jahres hat der Bundesgerichtshof Bettina Wulff Recht gegeben und Google zur Löschung einiger Einträge aus der Suggest-Liste verurteilt.

[futurezone]


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren