Heute wäre der Schweizer Wissenschaftler Hermann Rorschach 129 Jahre alt geworden, was Google mit einem sehr faszinierenden Doodle auf allen deutschsprachigen Startseiten feiert. Das Doodle ist interaktiv und testet die Psyche des Nutzers.
Das Doodle setzt ganz auf den Rorschachtest, bei dem der Patient (Nutzer) aus einem Tintenklecks etwas erkennen soll. Das Doodle erstellt dabei verschiedenste Kleckse durch einen Zufalls-Algorithmus, wobei sich in manchen Fällen auch kleine Eastereggs wie etwa Gartenzwerge einschleichen 😉
Anschließend kann das Doodle bzw. der Tintenklecks mit der eigenen Deutung auf Google+, Facebook oder Twitter geteilt werden. Dürfte wohl auf allen drei Netzwerken das Trending Topic des Tages werden.
Rorschach entdeckte 1917 die Arbeit von Szymon Hens, der die Phantasie seiner Subjekte studierte und dabei Tintenklecks-Karten verwendete. Ein Jahr später begann er seine eigenen Experimente mit 15 zufälligen Tintenklecksen. Seiner Ansicht nach ermöglichten es die subjektiven Antworten, Rückschlüsse auf Wahrnehmungsvermögen, Intelligenz und emotionale Charakteristika der untersuchten Personen zu ziehen.
Der Rorschachtest basiert auf einer von Rorschach behaupteten menschlichen Neigung, die Interpretationen und Gefühle auf mehrdeutige Anreize zu projizieren, in diesem Falle Tintenkleckse. Geübte Beobachter sind danach angeblich in der Lage, tiefere persönliche Charakterzüge und Impulse der Testpersonen genau festzulegen. Rorschach veröffentlichte die Resultate seiner Studien an 300 mentalen Patienten und 100 „normalen“ Testpersonen in Psychodiagnostik. Seine Methode wurde seitdem als Werkzeug für die psychologische Bewertung und Diagnose verwendet.
Der Rorschachtest ist umstritten. Seine Befürworter sehen in ihm ein qualitativ hochwertiges Testverfahren, das eine tiefgehende Einschätzung der Gesamtpersönlichkeit erlaubt. Seine Kritiker halten dem Test die mangelnde Reliabilität entgegen.