Nutzerprotest: Google+ User ändern ihr Profilfoto auf Eric Schmidt

ericschmidt 

Vor wenigen Tagen hat Google angekündigt, in Zukunft Nutzerprofile für Werbeanzeigen verwenden zu wollen, wenn diese ein Produkt positiv bewertet haben. Dieser Plan stößt bei den Nutzern auf wenig Gegenliebe und führt nun zu einem merkwürdigen Protest: Tausender Nutzer ändern ihr Profilfoto auf das Konterfei von Eric Schmidt.


Wer eine Bewertung per Kommentar oder dem vergeben von Sternen für ein bestimmtes Produkt oder Dienstleistung in einem Google-Service abgibt, tut dies in den meisten Fällen als Hilfestellung für alle anderen Nutzer. Das diese Bewertung aber in einer Werbekampagne Verwendung findet, schmeckt nur wenigen.

Google + soziale Empfehlungen

Die Nutzer haben zwar die Wahl ob sie dieser Praxis zustimmen oder nicht, teilweise sorgte aber auch die Frage für Verwirrung ob es sich nun um einen Opt-In oder Opt-Out handelt. Statt diese Möglichkeit einfach zu deaktivieren, hat sich auf Google+ ein immer größer werdender Nutzerkreis geformt, der Google mit den eigenen Waffen schlagen will.

Google+ Eric Schmidt

Wer sich dem Protest anschließen möchte, muss einfach nur sein Profilbild auf ein Foto von Googles Chef-Aufseher Eric Schmidt ändern. Dieses Foto wird dann auch in den Werbeanzeigen neben dem Namen und der Bewertung auftauchen und dieses Feature ins Lächerliche ziehen.

Unklar ist derzeit außerdem noch, ob Eric Schmidt selbst dieser Funktion zugestimmt hat und sein Foto unter eine Werbeanzeige sehen möchte. Bisher haben sich Google und Schmidt noch nicht zu diesem Protest geäußert und werden ihn wohl einfach aussitzen – bis zum 11. November werden ja noch einige Tage ins Land ziehen.

[The Guardian]




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comment 15 Kommentare zum Thema "Nutzerprotest: Google+ User ändern ihr Profilfoto auf Eric Schmidt"

  • Das ist ein ziemlich schwachsinniger Protest. Können diese Leute nicht lesen? Man wird von Google seit einigen Tagen ausdrücklich auf veränderte Nutzungsbedingungen hingewiesen, dort steht auf der ersten Seite das wichtigste in Kurzform und man wird darauf hin gewiesen, wo man die Sache mit der Anzeige seines Nutzerprofils für Werbeanzeigen deaktivieren kann, bzw. überhaupt selbst erst aktivieren müsste. Denn es ist standardmäßig auf „aus“ gestellt.

    Die Zeit, die die „Protestierer“ gebraucht haben, um ihr Bild zu ändern, hätten sie besser für das Lesen dieser wenigen Informationen investieren sollen.

    • Bei mir war die Funktion nicht auf „aus“, sondern ich musste sie deaktivieren. Also opt-out, nicht so schön.
      Aber ja, man wird darauf hingewiesen, also hat Google hier seine Pflicht erfüllt.

    • Nix schwachsinnig. Das Standardverhalten hätte Google auch auf „aus“ stellen können. Sie spekulieren doch nur darauf, dass die Leute eben nicht hingehen und das Setting ändern.

      Der Vorwurf ist nicht, dass sie es nicht kommunizieren, sondern das sie die für den Nutzer unangenehmste Einstellung automatisch aktivieren und sich damit das Verhalten im Vergleich zur Vergangenheit ändert wenn man nicht aktiv eingreift.

      Die Methode das Profilbild von Eric Schmidt zu verwenden ist genial. Wenn lauter Produkte von Eric Schmidt persönlich empfohlen werden, wird er vielleicht ein wenig sensibilisiert für die Wünsche der User.

  • Also bei mir war die Option schon deaktiviert, kann aber daran liegen das es zumindest die Einstellmöglichkeit schon länger gab und ich es deshalb schon deaktiviert hatte…

  • Ich finde es ziemlich albern und letztendlich würde ich mich eher über Produktbewertungen, die aus dem Bekanntenkreis hervorgehoben werden, freuen. Gerade in einer Zeit wo die mehr oder wenigen anonymen oft erkauft oder anderweitig erschlichen sind.

    • Wenn du dich über Produktbewertungen deiner Bekannten freust, bist du aber egoistisch und vergisst, dass die vielleicht nicht eingeblendet werden wollen.

      Google schießt sich damit ein wenig selbst ins Bein. Die Leute werden eher weniger Bewertungen abgeben als irgendwo in den Settings den Abschalt-Haken zu suchen.

    • Moment: Ich schreibe eine Produktrezension mit der Absicht, diese nur für mich selbst anzeigen zu lassen (sprich: eben nicht öffentlich)? Warum schreibe ich dann überhaupt erst eine?

    • Weil deine Lieblingsapp dich sonst alle 5 Minuten damit nervt, dass du sie doch bitte bitte mal im Store bewerten sollst. Es geht hier ja nicht nur um schön geschriebene Texte, es geht auch um +1 und reine Stern-Bewertungen.

      Deswegen denke ich auch das so ein Verhalten von Google die User eher dazu bringt, weniger zu bewerten.

  • Bei mir und auch bei meinem Bekannten- und Freundeskreis war es allesamt auf „off“ geschaltet.

    Mag sein, das es sich vielleicht hier und da um einen technischen Fehler handelt, das die Funktion aktiviert war, wobei ich Google aber keinen bösen Willen unterstellen mag.

    Und – im Gegensatz zu Facebook – weist Google in deutlich und in verständlicher Form auf so etwas hin.

    Den „Protest“ halte ich daher für vollkommen unnötig, denn hier wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht!

    Seltsam. das die Entrüstung bei etlichen Facebook-Usern nicht solche Wellen schlägt, wo man dort doch weitaus häufiger berechtigte (!) Gründe dazu hätte!

    Aber die meisten Facebook-User klicken ja sowieso auf jeden Unsinn und ignorieren Warnungen vor Facebook-Fakeseiten mit fraglichem Inhalt – da ist Hopfen und Malz verloren…

    • Es ist kein Fehler von Google, dass es default auf „on“ steht. Wenn es bei dir und deinen Bekannten auf „off“ steht, dann nur, weil du es in der Vergangenheit, vielleicht vor nem halben Jahr oder nem Jahr, mal selbst deaktiviert hast. Und deine Bekannten auch.

      Default auf „on“ ist kein böser Wille, nur ein wirtschaftlicher Wille. Dummerweise bedeutet Wirtschaftlichkeit selten „nach dem Willen des Benutzers“.

      Dein Facebook-Hate ist leider etwas überzogen. IMHO weisen sie inzwischen ähnlich verständlich auf sowas hin – machen aber dasselbe wie Google, schalten die unliebsamen Optionen per default „an“. Und auch unter Facebook-Usern gibt es massenhaft Protest bei solchen Änderungen – ich nehme an du bist kein Facebook-User, sonst wüsstest du das eventuell. Da sind dann auch mehr Leute beteiligt als bei diesem G+ Protest – in erster Linie weil FB schlicht mehr User hat.

      Du sagst bei FBlern sei „Hopfen und Malz verloren“ – genau aus diesem Grund sollte man als Dienstanbieter das auch nicht ausnutzen.

      Ich bin nicht der Ansicht, dass nur ein elitärer und gebildeter Kreis das Internet benutzen dürfen soll. Auch naivere Zeitgenossen sollten nicht übers Ohr gehauen werden.

    • Hallo,

      in der Tat bin ich (schon seit geraumer Zeit) nicht mehr Facebook-User. Wie ich bereits mitteilte, war die Einstellung nicht nur bei mir auf „off“ gestellt. Wir hatten es nicht vorher deaktiviert. Zudem wurde von einigen Usern ja auch berichtet, das dern „off“-Einstellung plötzlich auf „on“ gewechselt habe.

      Ich hatte lediglich darauf verwiesen, das dies bei mir und in meinen Kontakten nicht der Fall war, so das ich von vereinzelten Bugs ausgehe.

      Was von Dir als „Facebook-Hate“ betitelt wird, halte ich meinerseits für überzogen.

      Das ich in der Tat nicht gut auf Facebook zu sprechen bin, hat – wie bereits erwähnt – mehrere Gründe.

      Als „Hass“ würde ich das aber nicht bezeichnen. Ehrlich gesagt, tangiert mich die Zukunft von Facebook auch nicht wirklich, weil ich gut darauf verzichten kann.

      Mein (damaliger) Unmut beruhte allerdings auf das Verhalten von Facebook. Und zwar, weil ich mich mehrfach direkt an den Betreiber wandte und kritisierte, das Videos und Fotos nicht gelöscht wurden, auf denen misshandelte Kinder und gequälte Tiere zu sehen waren.

      Beispielsweise waren etliche Bilder zu finden, die Tiere zeigten, deren Gedärme heraustraten, bei denen Gebeine und Ohren abgetrennt waren oder auch eine weibliche Person einer jungen Katze u.a. den Schuhabsatz ins das Auge trat!

      Diese Inhalte haben ich und viele andere User aus meinen Kreisen an Facebook gemeldet, worauf aber der Betreiber entgegnete, man sähe keinen Anlass, diese Inhalte zu löschen!

      Angesichts dessen, das sich bekanntermaßen sehr viele Minderjährige bei Facebook registriert haben, finde ich diese Vorgehensweise für mehr als bedenklich!

      Wenn in diesem Zusammenhang der Schutz Minderjähriger hinter wirtschaftlichen Interessen zurück steht, dann gibt es da meiner Ansicht nach nichts zu beschönigen.

      Auf meine erneute Kritik an diesem Verhalten des Betreibers hat man meinen dortigen Account dann gesperrt!

      Mit der Aussage in Bezug auf Facebook-User wollte ich keineswegs eine Nutzergruppe beleidigen.

      Es ist aber schon damals dem Betreiber (also Facebook) längst bekannt gewesen, das dort überaus viele betrügerische Profile und Seiten vorhanden sind.

      Hier nenne ich nur einmal das Stichwort „Likejacking“.

      Auch hierauf hat Facebook trotz vieler Hinweise nicht im Sinne der Nutzer reagiert und gegen diese Inhalte etwas unternommen!

      Stattdessen hat man aber Seiten gesperrt/gelöscht, die andere User vor solchen Inhalten warnten!

      Siehe auch hier:

      http://t3n.de/news/facebook-loscht-fanseiten-spam-berichten-306915/

      Auch wenn ich mich gerne auf Google+ aufhalte, bin ich längst nicht mit allen Entscheidungen seitens Google konform und in diesen Fällen übe ich auch Kritik an diesem Unternehmen.

      Was bedeutet, dass ich kein „Google Fanboy“ bin sondern kritischer Nutzer.

      Den o.g. „Protest“ halte ich dennoch für überzogen und darüber hinaus sollten sich diejenigen, die nun Profilfotos von Eric Schmidt nutzen, z.B. Gedanken über Urheber- und Nutzungsrechte machen – mal so nebenbei bemerkt…

      Deiner Aussage „Auch naivere Zeitgenossen sollten nicht übers Ohr gehauen werden.“ stimme ich vollkommen zu.

      Ebenso Deinem Kommentar, dass nicht nur ein (Zitat): „ein elitärer und gebildeter Kreis das Internet benutzen dürfen soll“.

      Meine Anmerkung „da ist Hopfen und Malz verloren…“ bezieht sich auch nicht grundsätzlich auf alle FB-User sondern auf jene, die selbst bei konkreter Warnung zu betrügerischen Inhalten dennoch diese „liken“ und „teilen“.

      Da fasst man sich nun wirklich an den Kopf! 🙂

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