PRISM: Microsoft & Google schmieden Allianz gegen US-Regierung
Nachdem die US-Regierung mehrere Anfragen zur Veröffentlichung von PRISM-Daten seitens Google und anderen Unternehmen abgelehnt hat, formen sie nun eine Allianz gegen die USA. Microsoft und Google schließen sich zusammen und möchten ihre Forderung nun notfalls auch gerichtlich durchsetzen.
Noch vor dem bekannt werden des PRISM-Skandals hat Google die US-Regierung um Erlaubnis gebeten, Anfragen der NSA im Transparency Report veröffentlichen zu dürfen. Nach den ersten Enthüllungen hat man dieser Forderung dann noch einmal Nachdruck verliehen und erneut sein Recht eingefordert – auch Microsoft, Facebook & Co. haben ähnliche Anfragen gestellt.
Da man bisher auf taube Ohren gestoßen ist, formen Google und Microsoft nun eine Allianz gegen die US-Regierung und wollen ihr Recht gerichtlich durchsetzen. Ihren Nutzern wollen sie dadurch mehr Klarheit über die eigene Rolle im Späh-Skandal verschaffen und transparent zeigen wie viele und welche Daten angefragt und ausgeliefert worden sind.
Dieses Paar mag auf den ersten Blick sehr ungleich sein, wie auch ein Microsoft-Sprecher betonte, aber in diesem Fall stehe man zusammen da man die gleichen Interessen in diesem Fall hat.
Wer Technikthemen folgt, weiß, dass Microsoft und Google an vielen Tagen getrennte Wege gehen. Aber heute stehen unsere beiden Unternehmen zusammen
Beide Unternehmen glauben, dass sie in durch die US-Verfassung das Recht haben diese Daten zu veröffentlichen und keiner Geheimhaltung unterliegen müssen. Zwar kann ihnen die Veröffentlichung von Details untersagt werden, immerhin grobe Rahmendaten über die Anzahl der Anfragen möchte man aber zumindest veröffentlichen.
Wir glauben, dass wir nach der US-Verfassung ein eindeutiges Recht haben, mehr Informationen mit der Öffentlichkeit zu teilen
Es bleibt abzuwarten wie die US-Regierung auf eine mögliche Klage von zwei ihrer wichtigsten Technologiekonzerne reagieren und antworten wird. Da die NSA kein Interesse daran hat dass die Weltöffentlichkeit über den Umfang der Ausspähung bescheid weiß und diese in Zukunft auch noch weiter durchführen und ausweiten möchte, ist nicht davon auszugehen dass die Klage Erfolg haben wird.
Aber auch bei einer Niederlage kann es den Unternehmen hoch angerechnet werden, dass sie es zumindest versucht haben…
Siehe auch:
» Gerichtsbrief beweist: Google ist an PRISM beteiligt
[WinFuture & futurezone]
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter
Der Versuch ehrt die beiden Unternehmen. Insbesondere Google hat ja schon öfter darauf gedrängt.
Nur was wird hier verlangt? Man kämpft darum sagen zu dürfen wie oft Daten abgefragt werden. Mehr nicht. Es ist schon kurios so etwas aus einem doch scheinbar „freiem“ Land zu hören. Solche Methoden der Regierung würde man doch eher anderen Ländern zuschreiben.
Fakt ist aber dass, egal wie dieses Urteil ausgeht, weiter spioniert wird und illegal Daten genutzt werden. Illegal nach Menschnerecht und auch illegal nach EU und deutschem Recht.
Also bleibt nur US-Dienste und Server zu meiden und so gut es geht innherhalb der EU (außer Großbritannien) zu bleiben. Ein prizipielles Vorgehen ist gefordert um ein Signal zu senden, dass die NSA gerade der US-Wirtschaft enorm schadet.
Bevor ich wieder Vertrauen in US-Dienste setze, muss die Regierung erst einen Stopp der Generalüberwachung beschließen. Eine Einzelüberwachung bei Verdacht ist meiner Meinung nach unstrittig.
Also es ist beiden Unternehmen hoch anzurechnen aber was meiner Meinung nach sehr Vorbildhaft wäre, nach und nach Abteilungen im Ausland zu haben oder den Firmensitz zu verlegen. Das wäre hart und würde die Regierung fix zum umdenken zwingen wenn die großen Steuerzahler Ihre Steuern nun in einem anderen Land zahlen 🙂