Ex-NSA-Chef: Terroristen bevorzugen GMail

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Man sollte meinen dass die NSA sich in diesen Tagen (Wochen, Monaten…) eher im Hintergrund halten und eher Aufklärungsarbeit leisten sollte. Doch das sieht der Ex-NSA-Chef Michael Hayden wohl anders und trumpft nun mit zwei gewichtigen Aussagen auf – eine davon: Googles GMail ist bei Terroristen extrem beliebt und die erste Wahl.


Michael Hayden stand von 1999 bis 2005 etwa 6 Jahre an der Spitze der amerikanischen Schnüffeleinrichtung NSA und sollte durchaus wissen wovon er redet, doch folgende Aussagen zeugen nun eher von Realitätsverlust, Demenz oder einer mehr als gesunden Portion Patriotismus: Er behauptet, dass die USA das Recht das Internet anzuzapfen, da es dieses erfunden hat.

Wir haben das Internet hier gebaut und es ist durch und durch amerikanisch.

Doch damit nicht genug, er stärkt auch noch Google auf fragwürdige Weise den Rücken und lobt GMail auf eine Art, die Google nicht gefallen dürfte: Laut Hayden ist GMail das beliebteste Internetangebot von Terroristen und somit also DAS Tool der Wahl wenn es um die Kommunikation geht. Woher Hayden diese Information hat bleibt er im Interview schuldig, immerhin war GMail am Ende seiner Amtszeit erst 1 Jahr auf dem Markt und noch Invite-only.

Als Grund für die Beliebtheit von GMail bei dieser ganz speziellen Zielgruppe gibt Hayden übrigens an, dass es „kostenlos und allgegenwärtig“ ist. Tatsächlich dürfte es aber sehr unwahrscheinlich sein dass Terror-Anschläge über GMail, wenn auch kodiert, geplant werden. Das anmieten oder betreiben eines eigenen Servers kann man ihnen schon zutrauen und dürfte wohl eher die Regel als die Ausnahme sein.

[heise]




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comment 2 Kommentare zum Thema "Ex-NSA-Chef: Terroristen bevorzugen GMail"

  • „Woher Hayden diese Information hat bleibt er im Interview schuldig, immerhin war GMail am Ende seiner Amtszeit erst 1 Jahr auf dem Markt und noch Invite-only.“

    Mag daher kommen, dass er von 2006-2009 CIA Direktor war…

  • Das „Anmieten eines eigenen Servers“ ist deutlich spurenanfälliger, braucht schwer anonymisierbare Geldzahlungen und ist mitnichten „erste Wahl“, würde ich vermuten. Einigermassen sicher kommunizieren kann man an sich mit jedem Freemailanbieter, der SSL unterstützt. Man legt PGP-verschlüsselte Mails im Entwurfsordner ab und die Empfänger greifen drauf zu, wahlweise mit TOR. Man verschickt sie insbesondere nicht – so fallen vermeidbare Verbindungsdaten an – und lässt sie einfach an Ort und Stelle. Inhalt und Verbindungsdaten sind so stark verschlüsselt und anonymisiert. Vielleicht war grade deswegen auch Gmail attraktiv, weil man da zuerst wirklich große Postfächer hatte.

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