Mehr als ein halbes Jahr kreiste das Motorola Moto X durch die Gerüchteküche und weckte viele Begehrlichkeiten. Doch spätestens nach der offiziellen Vorstellung ist der Zauber verflogen und auch Motorola wieder in der Realität angekommen. Das spiegeln auch die enttäuschenden Verkaufszahlen wieder.
Motorola CEO Dennis Woodside hat in einer Erklärung verkündet, dass das Unternehmen derzeit etwa 100.000 Moto X-Geräte pro Woche produziert und an die Händler und Mobilfunker ausliefert. Pro Monat verlassen also nur gut 400.000 Geräte die Fabrik in den USA, womit Motorola und auch Google kaum zufrieden sein dürften. Von Kostendeckung mag man gar nicht erst sprechen.
When you set up to ramp a factory you need a plan, and we have shipment targets we need to make with our carrier partners, and where we need to be right now is 100,000 units and that’s where we are.
Natürlich war es nicht zu erwarten dass es Motorola schafft in die Dimensionen von Samsung und Apple vorzustoßen: Samsung verkauft etwa 10 Millionen GALAXY S4 pro Monat, Apple liefert monatlich ebenfalls gut 10 bis 13 Millionen iPhone 5 aus. Oder anders gesagt: Motorola verkauft in einem Monat so viele Moto X wie Samsung in 1,5 Tagen!
Selbst das hauseigene Nexus 4 hat sich, ohne große Werbekampagne, sehr viel besser verkauft. Angesichts der gigantischen Werbekampagne für 500 Millionen Dollar, die in den USA längst angelaufen ist, mehr als enttäuschende Zahlen. Google/Motorola dürfte für jedes verkaufte Smartphone ordentlich draufzahlen.
Noch bedenklicher: Es werden 100.000 Smartphones pro Woche produziert – was noch lange nicht bedeutet, dass sie auch verkauft werden. Möglicherweise füllen die Händler auch einfach nur ihre Lager für das Weihnachtsgeschäft oder Motorola selbst produziert auf Vorrat und hofft auf einen Absatzsprung im 4. Quartal.
Bleibt abzuwarten ob sich die Moto X-Ableger, von denen seit längerer Zeit keine Rede mehr gewesen ist, besser verkaufen werden. Die nächsten beiden Quartalsberichte von Motorola werden Aufschluss über Erfolg/Misserfolg geben.