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Datenschutzbedenken: Google Glass kommt 2014 wohl nicht nach Europa

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Schlechte Nachrichten für alle europäischen Technik-Freaks: Googles Cyberbrille Glass wird hierzulande nicht wie in den USA Anfang 2014, sondern erst mehrere Jahre später erscheinen – wenn überhaupt. Hauptgrund sind vor allem Datenschutzbedenken der europäischen Behörden, aber auch technische Probleme mit der Spracherkennung.


Die Explorer Edition der Google Glass verbreitet sich langsam bei den Technologie-Interessierten in den USA und wird schon in wenigen Monaten, im ersten Quartal 2014, käuflich zu erwerben sein. Vorerst wird Glass aber wohl nur in den USA erhältlich sein während die Europäer zumindest im nächsten Jahr noch in die Röhre schauen – den Datenschützern sei Dank.

Die europäischen Datenschützer haben bereits im Juni dieses Jahres einen Warnschuss abgefeuert und einen Dialog mit Google gefordert um sich Glass genauer anzusehen und sich eine Meinung darüber zu bilden. Nun haben sich Google-Vertreter in Brüssel eingefunden und Glass vorgeführt. Auch wenn sich Google dabei sehr zahm zeigte, sind die Aussichten doch derzeit mehr als trüb.

Da europäische Staaten sehr viel höhere Datenschutz-Standards als etwa die USA hätten, ist der Verkauf des Geräts hierzulande nicht ganz so einfach. Dazu kommt auch noch, dass es praktisch in jedem europäischen Land eigene Gesetze und Regeln gibt die zu befolgen sind und sich ganz unterschiedlich auf Glass anwenden lassen. Bis eine gemeinsame Linie gefunden und europaweite Regeln ausgearbeitet worden sind könnten „noch einige Jahre“ vergehen – und vorher ist an einen Verkauf nicht zu denken.

Auch der US-Import würde den Europäern wohl nur wenig bringen wenn die Nutzung des Geräts in der EU verboten wird, denn dann könnte die Brille nur in den eigenen 4 Wänden genutzt werden und ihr Potenzial kaum entfalten. Bis die Brille dann tatsächlich auch hierzulande legal zu nutzen wäre, dürfte in den USA schon längst der Nachfolger auf dem Markt sein.


Technische Probleme mit der Spracherkennung
Doch auch technische Probleme sollen einen Start in Europa derzeit unmöglich machen: Angeblich soll die Spracherkennung nur mit US-Englisch klar kommen und sogar schon Probleme mit dem britischen Englisch haben. Da Glass zu großen Teilen über die Stimme bedient wird ist eine einwandfreie Erkennung natürlich vorausgesetzt und die Glass-Software dürfte mit Deutsch, Französisch & Co. wohl derzeit gar nicht zurecht kommen.

Da die Spracherkennung von Google Now oder auch der Websuche aber mit vielen europäischen Sprachen klar kommt, kann diese Begründung zumindest bezweifelt werden und könnte eventuell auch nur vorgeschoben sein. Aber die technischen Hürden dürften für Google wohl derzeit das kleinste Problem sein.

[WinFuture]


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