SCROOGLED! Microsoft kritisiert Werbung in Googles Suchergebnissen
Microsoft lässt bekanntlich keine Möglichkeit aus um gegen Google zu schießen und in diesem Zuge die eigenen Produkte zu promoten. Nun ist es wieder einmal soweit und Microsoft kritisiert im Rahmen der Scroogled-Kampagne dass Google versucht mit seiner Suchmaschine Geld zu verdienen und Werbung neben den Suchergebnissen anzeigt.
Eigentlich hatte Microsoft nur vor, eine abgewandelte Version der hauseigenen Suchmaschine Bing vorzustellen die sich speziell an die Bedürfnisse von Schulen und Schülern richtet. In dieser werden Erwachseneninhalte noch strikter als in der öffentlichen Version ausgefiltert und auch die Privatsphäre-Einstellungen sehr viel strenger gemacht.
Desweiteren wird in der für Schulen angepassten Suchmaschine keine Werbung in den Suchergebnissen angezeigt, und genau auf diesem Punkt wird Microsoft später herum reiten. Knapp 800.000 Schüler werden in Zukunft in der Schule die Bing-Suchmaschine nutzen und für ihre Schule Reward Points sammeln die später in Gratis Surface RT-Tablets umgetauscht werden können.
So weit so gut, löbliche Aktion von Microsoft. Doch leider hat man den Werbespot für diese Initiative nicht auf diese Vorteile ausgerichtet sondern hat sich wieder auf den Lieblings-Konkurrenten eingeschossen. Im Werbespot erzählt ein Mädchen ihren Eltern was sie heute in der Schule gelernt hat und zitiert dabei nacheinander einige bekannte Werbekampagnen.
Statt etwas durch den Unterricht in der Schule zu lernen hat das Mädchen nur die Werbebotschaften auswendig gelernt die es in den Suchergebnissen gesehen hat. Das kommt davon, dass die Schule wohl noch nicht auf Bing setzt und seine Schüler mit Google suchen lässt. Den endgültigen Treffer landet der Spot dann mit dem am Ende eingeblendeten Spruch: „Don’t get scroogled“.
Nun muss man sich schon fragen warum ausgerechnet Microsoft in diesem Werbespot Äpfel mit Birnen vergleicht. Die öffentliche Google Websuche tritt gegen Microsofts Spezialsuchmaschine für Schulen an, die derzeit eben keine Werbung anzeigt. Vielleicht hat das Mädchen aber auch einfach die öffentliche Bing-Suche verwendet, denn diese zeigt ebenfalls Werbebanner über und neben den Suchergebnissen an.
Eine werbefreie Suchmaschine wird man wohl auch bei Bing noch lange suchen müssen und darf sich wieder einmal fragen, ob Microsoft dieses Google-Bashing wirklich derart nötig hat. Schade um die eigentlich schöne Initiative.
Siehe auch:
» Google stinkt: Microsoft schimpft wieder einmal gegen die Konkurrenz
» SCROOGLED! Microsoft startet Outlook-Kampagne gegen GMail
» Switch to Windows Phone: Microsoft will Android-Nutzer abwerben
» #DroidRage vs. #WindowsRage – Microsoft schießt sich Eigentor gegen Android
» Microsoft-Gründer Bill Gates schießt gegen Googles Internetballons Project Loon
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Was genau ist nun so löblich an der Initiative von Microsoft? Ich finde die Kritik am M$-Spot viel zu soft. De facto ist die Schulversion von Bing auch nur eine Möglichkeit, für M$-Produkte an den Schulen zu werben. Allein die Reward-Points für die Surface-Tablets sind Werbung. Oder kann ich die auch gegen was andres eintauschen oder damit was anfangen, wenn ich nicht die volle Punktzahl habe?
Ganz schlechte Idee. Zum Erwachsenwerden gehört es, zu lernen, sich in unserer Welt zurechtzufinden. Wer als Kind nicht lernt, Werbung von Inhalt zu trennen oder beispielsweise über die Straße zu gehen, fällt als junger Erwachsener Schneeballsystemen im besten und Sekten im schlechtesten Fall zum Opfer oder wird mit 18 vom Auto überfahren.
Ich kann mich noch an meine Schulzeit erinnern, als der Schülerrat vor der Frage stand, eine „werbefreie Schule“ zu werden. Wir hatten uns dann dagegen entschieden. Zum Einen weil das zum Leben dazugehört und zum Anderen, da durch die Einnahmen sinnvolle Sachen gekauft werden konnten.