Microsoft-Gründer Bill Gates schießt gegen Googles Internetballons Project Loon

Bill Gates
Vor knapp 2 Monaten hat Google den mobilen Internetzugang Project Loon angekündigt und will damit vor allem Gebiete ohne ausreichende Infrastruktur oder nach Naturkatastrophen vernetzen. Da Microsoft im August noch kein Google-Bash gestartet hat, schickt man nun scheinbar Gründer Bill Gates vor, der von der Idee alles andere als begeistert ist.


Im Project Loon lässt Google Ballons in den Himmel steigen, die dort ein eigenes Netzwerk untereinander aufbauen und auf der Erde einen Internetzugang per Funk ermöglichen. Dieses Netz ist komplett mobil und kann mit sehr kostengünstigen Ressourcen dort aufgebaut werden wo es gerade benötigt wird. Google hat bereits einige dutzend Ballons in die Atmosphäre aufsteigen lassen und will vor allem weniger wohlhabende Gegenden der Erde, die auch keine eigenen Kabelleitungen haben, mit Internet versorgen.

http://www.youtube.com/watch?v=m96tYpEk1Ao

Doch Microsoft-Gründer Bill Gates ist von dieser Idee nur wenig begeistert und glaubt nicht an die Notwendigkeit einer solchen Technologie. Gates selbst ist für seine großzügigen Spenden und den Kampf gegen Armut und Krankheiten bekannt und stiftet mit seiner Bill & Melinda Gates Foundation jährlich Milliarden. Und dies sollte Google seines Erachtens nach auch tun, statt das Geld in solche Projekte zu stecken.

When you’re dying of malaria, I suppose you’ll look up and see that balloon, and I’m not sure how it’ll help you.

Harte Worte vom Philanthropen. Natürlich wird Google mit diesem Projekt wohl kein Menschenleben retten, aber dafür ist es ja nun auch nicht konzipiert worden. Zugang zu Informationen und Kommunikation untereinander sind gerade in Krisengebieten ein wichtiges Gut und sollten natürlich ebenso wie Nahrungsmittel und Arzneimittel zur Verfügung stehen.

When a kid gets diarrhea, no, there’s no website that relieves that.

Man darf nicht vergessen, dass die Menschen selbst in den ärmsten Gebieten mittlerweile Handys und sogar Smartphones besitzen und dies auch dort zu einem sehr wichtigen Kommunikationsmittel zählt. Auch die Ereignissen in der jüngeren Geschichte, der sogenannte arabische Frühling ist erst durch das Internet möglich geworden – auch wenn ich diese Gebiete jetzt natürlich nicht unbedingt dazu zählen würde. Dennoch zeigt es die Wichtigkeit dieses Mediums.

certainly I’m a huge believer in the digital revolution. And connecting up primary-health-care centers, connecting up schools, those are good things. But no, those are not, for the really low-income countries, unless you directly say we’re going to do something about malaria.

Gates scheint sich an seinem Lieblingsthema festgebissen zu haben und hat die Scheuklappen tief ins Gesicht gezogen. Natürlich muss Malaria bekämpft werden, aber muss sich denn jedes Unternehmen darum kümmern und darf sich erst anschließend Gedanken um andere Dinge machen die den Menschen eventuell auch helfen könnten? Meiner Meinung nach ziemlich engstirnig von Gates…

Google Loon

[The Verge]




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comment 15 Kommentare zum Thema "Microsoft-Gründer Bill Gates schießt gegen Googles Internetballons Project Loon"

  • Vielleicht sollte man das ganze hier in „googlefanblog.de“ umbenennen. Mit einem Watchblog haben die Argumentationen im Stile eines Fanboys nur wenig gemeinsam.

    • Das seh ich definitiv anders. Ich selbst bin kein großer Fan von Google noch bin ich von allem begeistert was die so machen. Dennoch muss ich dem Autor des Artikels zustimmen, die Idee mit diesen Ballons ist nicht schlecht und könnte den Menschen ohne Internetanschluss durchaus in vielen hinsichten behilflich sein. Für mich scheint es eher von Bill Gates ein neidisches rummotzen eines großen Technologie Konzerns zu sein der gestern noch große Erfolge hatte und dem heute die Ideen fehlen. Klar könnte man das Geld auch in Malaria Sachen stecken aber schließlich sterben Menschen nicht nur daran oder? Außerdem bin ich der Meinung, dass mehr Bildung weitaus mehr Leben retten kann…

    • Welchen Grund hätte Bill Gates neidisch auf Google zu sein? Er hat alles erreicht was er wollte.

    • Neidisch auf was? Das Google keinen armen Menschen hilft? Quatsch mit Sauce also. Gates hat keinen Grund auf etwas von Google neidisch zu sein. Und Recht hat er leider absolut auch. Wen interessiert was im Web los ist …

    • Gut, dann darfst du dich hiermit aus dem Internet ausloggen. Interessiert ja sowieso keinen.

      Und Microsoft hat guten Grund auf Google neidisch zu sein. Microsoft verliert. Nicht nur im Internet, sondern auch mit Windows 8, während Google immer weiter in Richtung Erfolg boomt.

    • Ich finde die Argumentation, Dritte-Welt-Ländern NUR im Hinblick auf ihre Kernprobleme (wozu Malaria vielleicht gehören mag) zu helfen, nicht richtig.

      Viel wichtiger finde ich (und das wird jeder Wirtschaftswissenschaftler bestätigen — jaja, schimpft ruhig auf die blöden BWLer :-P), dass Unternehmen sich darauf konzentrieren, was sie am BESTEN können. Und das ist bei Google nun mal die Ideen für neue Technologien.

      Google ist eigentlich keine Stiftung, aber wenn ich mir
      http://www.google.org/projects.html
      anschaue, so bekomme ich zumindest schon mal das Gefühl, dass mehr in die Richtung „investiert“ wird als in anderen börsennotierten Unternehmen.

  • Ich muss dem ersten Comment zu 100% zustimmen. Ohne richtige Grundlage so zusammenhanglos gegen 3 Zitate von Bill Gates zu vettern, ist einfach nur kurzsichtig und man hat hier wohl selber die Scheuklappen auf.

    Zum einen sollte klar sein, dass Google diese Initiative nicht nur aus Liebe zu den armen Menschen in Afrika betreibt, sondern sie ist in erster Linie dazu da neue Kunden zu erreichen. Dass man dabei etwas gutes tut, ist natürlich super, da Internet wirklich ein wichtiges Gut ist im heutigen Zeitalter. Aber ich muss Bill Gates auch ein Stück weit zustimmen, denn das was er macht, bringt seinem Konzern an sich garnichts, und ist in der Tat altruistisch! Was Google macht ist gut, aber nutzt trotzdem dem eigenen Konzern (auf lange Sicht). Google betreibt viele pseudo-uneigennützige Projekte, doch diese sind immer auf Konzernkurs oder dazu da sich zu profilieren, und genau das kritisiert Bill Gates, sprich obwohl Google Milliarden macht wird wenig (oder garnicht?) in Projekte investiert, die Menschen im Kern helfen würden, und nein, Internet ist für einen Farmer irgendwo in Afrika nicht erstrangig.

    • Zustimmung. Manchmal kommt hier bei einigen Beiträgen schon arg der Google-Fan durch, das ist unübersehbar.

    • Google behauptet aber gar nicht, dass dies ein reines Wohltätigkeitsprojekt ist. Von daher finde ich die Vorwürfe von Gates unangebracht. Es ist doch gut, wenn jemand versucht mit seiner normalen Geschäftstätigkeit gleichzeitig etwas Gutes zu erreichen.

    • Ganz meine Meinung.Internet als Gut mit Nahrungsmitteln und Medikamenten bzw. medizinischer Versorgung gleichzustellen… Wenn man verhungert oder an Krankheiten stirbt (die man bekommt, weil es kein sauberes Trinkwasser gibt und die man nicht wieder wegbekommt, weil die medizinische Versorgung fehlt), dann nützt einem ein freier Zugang zu Informationen, zum Internet, rein gar NICHTS.
      Die Versorgungslage ist in den nordafrikanischen Staaten wesentlich besser, sodass die Menschen Möglichkeiten haben sich auch mit anderen Sachen zu beschäftigen.

    • Stimmt, dass Google hier nicht ganz uneigennützig agiert, da stimme ich dir zu. Auch, dass der GoogleWatchBlog nicht immer sachlich agiert, ist wahr, jedoch verständlich. Es ist ja nicht umsonst ein Google-FAN-Blog.

      Aber: Gates handelt der Spendenaktion ganz und gar nicht altruistisch. Immer wieder wird er gelobt, wie viel er doch spendet und was für ein gutherziger Mensch er ist. Das ist sogar oft das Nummer Eins Argument gegen Jobs gewesen. Er rührt damit also ordentlich die Werbetrommel. Wenn das mal kein Eigennutzen ist.

    • Ist doch im Grunde egal, ob er damit die Werbetrommel für sich rührt. Oder denkst du dass sich jemand Windows 8 kauft, weil Bill Gates Geld für Afrika spendet? Tatsache ist, dass die Spenden von Gates sinnvoller für Afrika sind als diese Ballon-Sache und das sollte er auf äußern dürfen. Was den Blog an sich angeht. Solange hier noch GoogleWATCHBlog steht erwarte ich schon ein gewisses Maß an Objektivität. 😉

    • Zig Milliarden in ein Land zu pumpen, damit das Land mitsamt seiner Einwohner abhängig von eben diesen Spenden werden? Großartige Idee!

      Statt sich mal um nachhaltige Projekte zu sorgen, um den Menschen langfristig zu helfen, wird ihnen Geld vor die Füße geworfen und erwartet, dass „die doch gefälligst dankbar sind“. Wenn ich aber jemandem 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag sein Geld in die Hand drücke, ohne dass er dafür etwas leisten muss – wo genau liegt der Grund für diesen Menschen noch arbeiten zu gehen, wenn er es mal kann?

      Aber Google vorwerfen, dass sie nur die plöden Ballons dorthin bringen…

  • Ich gebe da Bill Gates zum großen Teil recht. Natürlich ist das mit dem Internet auch eine gute Sache, nur macht das Google auch nicht aus Menschenliebe sondern in der Hoffnung das wirft mal ordentlich Geld ab. Denn was hilft einem Dorf in so einer armen Gegend das Internet? Ich glaube gar nichts. Da haben ja nicht (mal annähernd) alle ein Smartphone oder Handy oder PC oder dergleichen. Nahrungsmittel und Medizin hat Vorrang. Noch was zum Blog: Der Artikel ist eine reine Schießerei gegen einen Konzern der damit nichts zu tun hat. Da Bill Gates das alles mit seinem Privatvermögen regelt. Der „Journalist“ arbeitet sehr unprofessionell. Er hat es geschafft mehrere Dinge zu vermischen die nicht zusammenpassen. Los Zensur!!! Zensier mich!!!

  • Wenn einige leute hier pro und contra oder kurz gesagt bilanz ziehen würden oder könnten, dann könnten sie objektiv doch dem bill gates recht geben. Wir haben soviel ressourcen so etwas in den westlichen ländern durchzuziehen was google macht. Damit könnte man die verbindungskosten im westen sparen. Anscheinend können und dürfen sie das im westen nicht. Sonst könnten sie nicht experimentell in schwellenländer so etwas machen. Stellt euch vor so etwas würde man hier machen….das käme ja fast mit totalen überwachung gleich ( wie in fussballstadien fliegende ballons mit zusatz von kameras). Es fängt langsam an und nimmt dann grössere masse ein. Wie die entwicklung von von smartphones. Man stelle sich vor wieviel so ein ballon kostet und wieviel leben man damit retten könnte. Oder ist es wichtiger informationen zu liefern?
    Technik wird ehe in eth zürich, MIT boston und etc weiterentwickelt aber menschen werden vor ort gerettet.

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