Cultured Beef: Sergey Brin finanziert künstliche Fleischproduktion
Die Ressourcen auf unserer Welt sind knapp und werden im Laufe der nächsten Jahrzehnte zunehmend knapper werden. Doch nicht nur das Öl und andere Bodenschätze gehen langsam zur Neige. Was kaum jemand weiß: Auch die Fleisch-Produktion stößt langsam an ihr Limit und es muss nach Alternativen gesucht werden. Ein von Sergey Brin finanziertes Projekt hat nun erstmals „echtes“ künstliches Fleisch herstellen können.
Das von Dr. Mark Post gegründete Projekt Cultured Beef wird ausschließlich von Google-Gründer Sergey Brin finanziert und hat nun einen ersten Durchbruch feiern können: Gestern wurde zwei Test-Essern erstmals ein fast vollständig künstlich erzeugtes Stück Fleisch gebraten und vorgelegt.
Dabei handelt es sich aber um kein Tofu- oder Soja-Produkt sondern um echtes Fleisch von einem echten Tier – ohne das dieses dafür geschlachtet werden musste. Dr. Post hat Muskelgewebe aus der Schulter einer Kuh entnommen und dieses auf einen Nährboden gelegt. Dort hat sich das Gewebe vermehrt, Zellhaufen gebildet und konnte zu Muskelsträngen zusammengeklebt werden.
Das Fleisch ist zwar künstlich erzeugt worden, hat aber einen natürlichen Ursprung und kann damit auch als echtes Fleisch gesehen werden. Optisch ist kaum ein Unterschied zu echtem Fleisch auszumachen und auch die Konsistenz und der Geschmack kommen dem Vorbild sehr nahe. Da in dem Kunstprodukt allerdings Fettzellen fehlen schmeckt es sehr viel trockener. Dieses Problem will Post nun als nächstes angehen.
Bis wir die ersten Cultured Beef Fleischstücke im Supermarkt finden sollen zwar noch bis zu 20 Jahre vergehen, aber dass die Zeit drängt zeigen vor allem die Prognosen für das Bevölkerungswachstum: Schon im Jahr 2050 sollen mehr als 9,5 Milliarden Menschen auf der Erde leben und es ist kein Ende des Wachstums in Sicht – um künstlich erzeugtes Fleisch wird die Menschheit also nicht drumrum kommen.
Der globale Fleischverzehr der Menschen ist von 70 Millionen Tonnen im Jahr 1957 auf 268 Millionen Tonnen im Jahr 2007 gestiegen. Durch die künstliche Fleischproduktion lassen sich viele Flächen, die aktuell für die Tiere vorgesehen sind, wieder zum Getreide-Anbau nützen und so unterstützt die Folgen des Projekts auch diese überlebenswichtige Nahrungsquelle.
Die Meinung der Tester:
http://www.youtube.com/watch?v=MvglSdkw3Cs
Aktuell können sich die beiden Test-Esser auch damit brüsten, das wohl teuerste Nahrungsmittel der Welt gegessen zu haben: Die Produktion eines einzelnen Burger-Pattys kostet derzeit noch 325.000 Dollar – ohne einen finanzkräftigen Partner wie Sergey Brin im Rücken ein kaum finanzierbares Projekt.
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