Google-Interna: Jeder Entwickler kann auf jeden Sourcecode zugreifen
Auch wenn Google in der Vergangenheit schon das eine oder andere revolutionäre Produkt auf den Markt gebracht hat, setzt man immer doch darauf das Rad nicht 2x zu erfinden sondern höchstens zu verbessern. Dieses Motto beginnt, wie nun bekannt wurde, schon während der Programmierarbeit: Jeder Google-Entwickler hat Zugriff auf jeden jemals im Unternehmen geschriebenen Sourcecode und kann diesen nach belieben verwenden.
Das Google jeden jemals im Unternehmen erstellten Sourcecode aufbewahrt, auch wenn das Produkt schon längst eingestellt oder vielleicht nie veröffentlicht wurde, ist eigentlich nicht weiter verwunderlich und wohl auch gängige Praxis in jedem Unternehmen. Wie Wired nun erfahren hat, hat aber tatsächlich jeder einzelne Google-Entwickler weltweit, egal an welchem Projekt er arbeitet, Zugriff auf die komplette Datenbank und darf diese Codes im eigenen Projekt verwenden.
Wenn die Entwickler ihren Code vernünftig strukturieren und mit ausreichend Kommentaren für einen Dritten versehen, können natürlich große Teile wieder verwendet und ein Haufen Programmierarbeit gespart werden. Man kann sich natürlich fragen ob das nicht vielleicht die Kreativität einschränkt und die Entwickler statt zum Denken nur noch zum Copy-and-Pasten anregt – aber offenbar hat sich dieses System seit Jahren bewährt.
Bei den kopierten Teilen handelt es sich im übrigen nicht unbedingt um reine Bibliotheken sondern durchaus auch um einzelne Code-Fragmente oder Funktionen. Was aber noch sehr viel interessanter ist: Das kopieren verläuft auch in die andere Richtung, und zwar vollkommen automatisch und ohne jegliches eingreifen eines Entwicklers.
Code wird automatisch Google-weit optimiert
Wenn ein Entwickler etwas an diesem kopierten Code ändert, erkennen die Google-Algorithmen dies, suchen die Ursprungsquelle und die möglichen weiteren Kopien, und ändern die Teile auch an dieser Stelle. So kann also ein Projektentwickler in einem neuen Projekt durchaus auch ein älteres optimieren ohne es überhaupt zu wissen. Was passiert wenn die Änderungen an der Funktion aber nun projektspezifisch sind und bei der Ursprungsquelle einen Fehler auslösen würden verrät Google nicht – offenbar ist die Software intelligent genug dies zu erkennen.
The system indexes all Google code, in much the same way Google indexes the web, and then, when an engineer rewrites a library, the system instantly searches the index, locates any software that uses the library, and makes the necessary adjustments. A change made in one place becomes a change made everywhere.
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Für mich auch nichts neues, war vor knapp 2 Jahren in Zürich bei Google dort wurde uns auch einiges dazu erzählt, dass jeder Mitarbeiter auf alles zugreifen kann und wie das Build-System aufgebaut ist. Wundert mich, dass das jetzt so als ganz neu deklariert wird, kann ja nicht sein, dass uns damals Top-Secret Inforamtionen erzählt wurden..
Hat ja niemand gesagt dass es Top Secret ist oder war 😉
Bisher war es nur nicht so bekannt, und die automatische und intelligente Ersetzung von bestehendem Code halte ich schon für sehr beeindruckend.