Google Reader: So exportiert ihre eure Daten & mögliche Nachfolger
Das letzte Stündlein des Google Reader hat geschlagen: In zweieinhalb Tagen, oder gut 60 Stunden, geht der Google Reader offline und nun wird es wirklich höchste Zeit für jeden der es noch nicht getan hat, sich eine Alternative zu suchen und die Daten zu exportieren. An Angeboten mangelt es aktuell nicht.
Wenn die potenziellen Nachfolger des Google Reader eines gemeinsam haben, dann ist das eine ähnlich konzipierte Oberfläche und die Möglichkeit die Daten aus dem Reader zu importieren. Ob der Export der Daten aber auch nach dem 1. Juli möglich sein wird ist offiziell nicht bekannt, es ist aber jeder gut beraten die Daten noch vor Monat zu exportieren und diese vorerst lokal zu speichern.
Der Download aller Daten erfolgt über Google Takeout und ist in den meisten Fällen in nur wenigen Sekunden abgeschlossen. Neben dem obligatorischen Export aller Feeds und dessen Sortierung in Ordnern, sind auch noch folgende andere Daten in dem Download enthalten:
– Personen, denen ich folge
– Personen, die mir folgen
– Artikel, die ich markiert habe
– Artikel, die mir gefallen
– Artikel, die ich geteilt habe
– Geteilte Artikel von Personen, denen ich folge
– Notizen, die ich erstellt habe
– Artikel mit Kommentaren
Nach dem Aus des Google Reader dürften viele potenzielle Nachfolger, dessen Import-Funktion dann nicht mehr funktioniert, sicherlich auch mit dieser Datei etwas anfangen können. Zumindest der Import der XML-Datei subscriptions.xml mit den Feeds ist bei vielen Diensten schon heute möglich. So müsst ihr euch nicht sofort entscheidung und könnt auch in den nächsten Wochen und Monaten einfacher auf einen anderen Service umsteigen.
Die Nachfolger des Google Reader
Der „Star“ unter den Nachfolgern ist aktuell Feedly, das sich schon kurz nach Bekanntwerden der Einstellung als inoffizieller Nachfolger positioniert hat. Im Gegensatz zu vielen anderen Nachfolgern kann das Feedly-Team bereits auf 5 Jahre Erfahrung zurück blicken und kann ein relativ ausgereiftes Produkt vorweisen, an dem in den letzten 100 Tagen hart gearbeitet wurde.
FÜR Feedly spricht vor allem, dass das Unternehmen bereits länger in diesem Bereich tätig ist und seine Nutzerzahlen in den vergangenen Monaten vervierfachen konnte. Außerdem hat sich der Service auch in einen Dienstleister verwandelt, der die Infrastruktur für andere Feedreader bereit stellt. Zumindest in den nächsten Jahren dürfte der Fortbestand von Feedly also gewährleistet sein, von daher eine sichere Alternative für den Wechsel.
Auch das Team von digg hat sich von der Einstellung angespornt gefühlt, einen eigenen Reader auf die Beine zu stellen und verteilt derzeit, kurz vor knapp, Einladungen für die BETA-Version. Rein optisch erinnert das UI sehr stark an den Google Reader, man kann sagen es wurde sogar 1:1 übernommen – die Nutzer sollen sich heimisch fühlen. Am Funktionsumfang mangelt es noch, aber digg verspricht den Service in der Zukunft stark auszubauen.
Ob der Digg Reader allerdings eine lange Zukunft vor sich hat ist aktuell noch ungewiss. Das Unternehmen hat seine besten Tage längst hinter sich und der Reader kann eher als rettender Zweig, denn als Nebenprodukt, gesehen werden. Geht das Konzept nicht auf, könnte auch dieser Reader sehr schnell wieder Geschichte sein. Der Wechsel zu Digg ist also am bequemsten, aber eben auf eigene Gefahr…
AOL, ja die gibt es noch, hat ebenfalls einen Reader entwickelt und stellt sich in die Schlange der Nachfolger. Bis auf ein paar Dev-Previews ist derzeit aber noch nicht viel zu sehen und es ist unklar ob es das AOL-Team noch schafft das Ding bis Montag auf die Beine zu stellen – wonach es aktuell noch nicht aussieht. Die ersten Reviews waren ebenfalls nur wenig begeisternd.
Auch bei AOL bleibt aktuell kein Stein auf dem anderen und das Unternehmen hat sich vom reinen Provider zum Content-Anbieter gewandelt, das nun seine eigene Nische sucht. Eben dies wird der Reader aber auch bleiben, so dass auch hier schon kurz darauf das Beil geschwungen werden könnte. Ein Wechsel zum AOL Reader wäre aktuell die schlechteste der 3 Varianten.
Natürlich gibt es noch hunderte weitere potenzielle Nachfolger, und sogar Facebook soll an einem eigenen Konzept arbeiten. Da Google den RSS-Markt aufgegeben hat, ist die Zukunft des Formats derzeit offen. Ob es ausstirbt oder seinen zweiten Frühling erlebt weiß derzeit noch niemand, die Ambitionen der Unternehmen sind jedenfalls groß.
Welchen Nachfolge-Reader nutzt ihr? Oder steigt hier jemand komplett auf Currents oder Google+ um?
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Ich bin zu The Old Reader umgezogen. Dieser bietet einen ähnlichen Funktionsumfang und Look wie Google Reader.