Die amerikanische Handelskommission FTC hat in einem Schreiben an zwei Dutzend US-Suchmaschinen die striktere Trennung von Inhalten und Werbung angemahnt. Die Grenzen verschwimmen zunehmend und sind vor allem auf mobilen Geräten kaum zu erkennen. Tatsächlich sind bei Google die Grenzen kaum noch wahrzunehmen.
In früheren Jahren war Werbung, auch in Textform, deutlich von den eigentlichen Inhalten abgegrenzt und wurde farblich stärker hervorgehoben oder von einem gut erkennbaren Rahmen umgeben. Heute sind diese Grenzen zunehmend verschwommen und teilweise gar nicht mehr sichtbar. Bei Google ist Werbung teilweise nur durch Erfahrungswerte zu erkennen.
Wer die Google-Suche das erste mal in seinem Leben nutzt, wird nicht merken dass in dem hellen Kasten Anzeigen statt Suchergebnisse stehen. Auf vielen Displays ist die helle Unterlegung sogar kaum zu erkennen – schon gar nicht auf den ersten Blick. Die Formatierung der Anzeigen fügt sich nahtlos an das Design der Ergebnisse an und schmiegt sich dadurch noch mehr aneinander.
Genau so verhält es sich mit den Anzeigen in der Seitenleiste. Diese sind nur layout-technisch, aber nicht optisch, von den Suchergebnissen getrennt. Abgesehen von dem kleinen „Ad“ am oberen Rand, weist nichts darauf hin das es sich hierbei um Werbeanzeigen handeln könnte – wohl gemerkt immer aus der Sichtweise einer Person die die Google-Suche zum ersten mal nutzt und wenig Internet-Erfahrung hat.
In der mobilen Ansicht, die von der FTC ebenfalls bei vielen Unternehmen kritisiert wurde, verhält es sich genau so – hier ist aber die gelbe Unterlegung deutlich besser zu erkennen als am Desktop. Eine klare Linie oder kontrastreichere Abtrennung gibt es aber auch hier nicht.
Seit einigen Jahren sind bezahlte Suchergebnisse weniger klar als Werbung erkennbar und die FTC fordert die Suchmaschinen-Industrie auf, die Unterschiede sicherzustellen.
Bisher gibt es noch keine Reaktion seitens Google auf die Forderung der FTC, es wird aber interessant sein auf welche Kompromisse sich die Behörde und die Vertreter der Suchmaschinen sich einigen werden. Klar ist: Eine deutlichere Trennung würde sich in deutlich sinkenden Werbeeinahmen niederschlagen.