Obwohl Googles Datenbrille Google Glass noch gar nicht auf dem Markt ist, kündigen sich bereits die ersten Apps an die sich durchaus als „Killer-Apps“ bezeichnen dürfen. Es handelt sich dabei um Apps aus dem Bereich der Gesichtserkennung und der Porno-Branche, welche beide schon in der kommenden Woche erscheinen sollen.
Die automatisierte Erkennung von fremden Gesichtern ist aktuell noch ein Tabu-Thema und könnte insbesondere auf einem Gerät wie den Google Glass kontroverse Diskussionen auslösen. Aus diesem Grund hat Google eine solche Funktion erst gar nicht integriert, diese wird aber nun schon bald von einem Drittentwickler nachgerüstet.
Die Entwickler von Lambda Labs haben nach eigenen Angaben eine App entwickelt, die Gesichter von Personen erkennt und diese mit einer Datenbank aus Facebook-, LinkedIn-, und eigenen -Fotos abgleicht. Wie hoch die Trefferquote dieser App ist, gaben die Entwickler zwar nicht bekannt, das automatisierte taggen von Personen auf dem Brillendisplay könnte aber zu großen Datenschutzproblemen führen.
Aktuell bietet der Anbieter die Software in einer manuellen Version an, mit der bestimmte Fotos aus dem Brillen-Speicher ausgewählt und durch den Algorithmus geschickt werden können. Das ganze wird nun automatisiert und jedes Gesicht dass von der Brille aufgezeichnet wird, mit der Datenbank verglichen. Das Unternehmen will von den bisherigen Glass-Besitzern bereits mehr als 5 Millionen Abfragen bekommen haben.
Glass als Porno-Brille
Aber auch die Porno-Branche möchte sich diese neue Technologie natürlich nicht entgehen lassen: Noch in dieser Woche will der Anbieter des „Erwachsenen“-App-Stores MiKandi die erste App aus dieser Branche zum Download freigeben. Worum es sich dabei genau handelt wurde vorerst nicht genannt, laut Aussagen des Unternehmens ist die Brille aber perfekt für subjektive Aufnahmen geeignet. Sprich: Zur Produktion von Pornos.
Die Brille soll Filmchen aus völlig neuen Perspektiven ermöglichen, bei denen der Zuseher noch mehr das Gefühl hat mitten im Geschehen zu sein. Die Darsteller sollen dabei die Brille bei ihrer „Arbeit“ tragen und so das nötige Bildmaterial selbst produzieren. Wozu dann die App gebraucht wird, ist noch nicht bekannt.
Auch wenn Google über solche Apps nicht erfreut sein dürfte, ist die Porno-Branche doch ein wichtiger Treiber wenn es um die Einführung neuer Technologien geht und nimmt stets eine Vorreiterrolle ein. Bleibt abzuwarten wie die Nutzung später konkret aussieht und ob es der Brille genügend Anschub verleiht um sich am Markt durchzusetzen.
[WinFuture & futurezone]