Google Doodle ehrt Lyriker Joseph von Eichendorff

Google Doodle Joseph von Eichendorff
Der deutsche Lyriker und Schriftsteller Joseph von Eichendorff wäre heute 225 Jahre alt geworden. Google feiert den Geburtstag mit einem Google Doodle auf den deutschsprachigen Startseiten. 

Joseph von Eichendorff ist noch heute für sein Werk Aus dem Leben eines Taugenichts bekannt. In dieser Novelle wird der Sohn eines Müllers dargestellt, der in die weite Welt aufbricht. Sein Vater bezeichnet ihn als Taugenichts, da der Sohn seinem Vater bei der Arbeit nicht zur Hand geht.

Geboren wurde Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff  – wie er mit vollem Namen heißt – am 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor als Sohn eines preußischen Offiziers, des Freiherrn Adolf Theodor Rudolf von Eichendorff und dessen Frau Karoline. In seinen Werken geht der Blick „zurück in die Kindheit, die verlorene Heimat und Landschaft, die frühere, in der Zeit versunkene Geselligkeit. Indem er nicht blind für die Gegenwart macht, sondern das Bewusstsein für das Vergangene schärft, kann er sich gewisser Wertungen nicht entschlagen. Es gilt nicht, das Frühere zu überwinden, sondern es zu besingen. Es ist meist das Bessere, das schon gelebte Leben ist intensiver als das jetzige Dasein.“ (Wikipedia, CC-BY-SA)



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comment 16 Kommentare zum Thema "Google Doodle ehrt Lyriker Joseph von Eichendorff"

  • Mondnacht

    Es war, als hätt‘ der Himmel
    Die Erde still geküsst,
    Dass sie im Blütenschimmer
    Von ihm nun träumen müsst.

    Die Luft ging durch die Felder,
    Die Ähren wogten sacht,
    Es rauschten leis‘ die Wälder,
    So sternklar war die Nacht.

    Und meine Seele spannte
    Weit ihre Flügel aus,
    Flog durch die stillen Lande,
    Als flöge sie nach Haus.

    Joseph von Eichendorff

  • Es schienen so golden die Sterne,
    Am Fenster ich einsam stand,
    Und hörte aus weiter Ferne
    Ein Posthorn im stillen Land.
    Das Herz mir im Leibe entbrennte,
    Da hab ich mir heimlich gedacht:
    Ach, wer da mitreisen könnte
    In der prächtigen Sommernacht.

    (…)

  • Schläft ein Lied in allen Dingen,
    Die da träumen fort und fort,
    Und die Welt habt an zu singen,
    Triffst du nur das Zauberwort.

  • O Täler weit, o Höhen,
    O schöner, grüner Wald,
    Du meiner Lust und Wehen
    Andächtger Aufenthalt!
    Da draußen, stets betrogen,
    Saust die geschäftge Welt,
    Schlag noch einmal die Bogen
    Um mich, du grünes Zelt!
    Diese Gedichte sind zeitlos schön. Wer von Eichendorff berührt wird, der ist Deutscher.

    • das finde ich schön gesagt und ich bin berührt von diesen schönen Gedichten.
      Leider ist ja dieses Bekenntnis zur Deutschen Nation (was keinen Chauvinismus bedeutet) heute selten geworden.

  • Herzlichen Dank für dieses Geburtstagsgeschenk zu Ehren meines Ur-Ur-Ur-Großvaters. Einfach toll.

    • ———–sehr geehrte Frau von Eichendorff, ich weiß nicht, wo Sie wohnen, wie alt Sie sind -wie intensiv Sie sich mit dem Werk Ihres Ur-Ur-Urgroßvaters beschäftigt haben.
      Ich leite einen großen Bildungsclub in Hamburg, zu googeln unter http://www.lyceumclub-hamburg.de oder WELTWEIT unter http://www.lyceumclub.org – und wäre evtl. daran interessiert , Sie für einen Vortrag zu Joseph v. Eichendorff zu bitten – haben Sie das schon mal gemacht? Wäre das möglich?
      Freundliche Grüße
      Ingrid Ansorge Präsidentin INTERNATONALER LYCEUM CLUB HAMBURG e. V.

  • Weihnachten

    Markt und Straßen stehn verlassen,
    still erleuchtet jedes Haus,
    sinnend geh ich durch die Gassen,
    alles sieht so festlich aus.

    An den Fenstern haben Frauen
    buntes Spielzeug fromm geschmückt,
    tausend Kindlein stehn und schauen,
    sind so wunderstill beglückt.

    Und ich wandre aus den Mauern
    bis hinaus ins freie Feld,
    hehres Glänzen, heilges Schauern!
    Wie so weit und still die Welt!

    Sterne hoch die Kreise schlingen,
    aus des Schnees Einsamkeit
    steigt’s wie wunderbares Singen –
    o du gnadenreiche Zeit!

    JOSEPH VON EICHENDORFF 1788 – 1857

  • Der Isegrimm.

    Actenstöße Nachts verschlingen,
    Schwatzen nach der Welt Gebrauch,
    Und das große Tretrad schwingen
    Wie ein Ochs, das kann ich auch.

    Aber glauben, daß der Plunder
    Eben nicht der Plunder wär’,
    Sondern ein hochwichtig Wunder,
    Das gelang mir nimmermehr.

    Aber Andre überwitzen,
    Daß ich mit dem Federkiel
    Könnt’ den morschen Weltbau stützen,
    Schien mir immer Narrenspiel.

    Und so, weil ich in dem Drehen
    Dasteh’ oft wie ein Pasquill,
    Läßt die Welt mich eben stehen –
    Mag sie’s halten, wie sie will!

    Ich mocht‘ es kaum glauben, als ich dieses
    Gedicht fand…

  • Noch einige Zeilen von dem Geburtstagskind:

    Dryander mit der Komödiantenbande
    Joseph von Eichendorff

    Mich brennts an meinen Reiseschuhn,
    Fort mit der Zeit zu schreiten –
    Was wollen wir agieren nun
    Vor so viel klugen Leuten?
    Es hebt das Dach sich von dem Haus
    Und die Kulissen rühren
    Und strecken sich zum Himmel ‚raus,
    Strom, Wälder musizieren!
    Und aus den Wolken langt es sacht,
    Stellt alles durcheinander,
    Wie sichs kein Autor hat gedacht:
    Volk, Fürsten und Dryander.
    Da gehn die einen müde fort,
    Die andern nahn behende,
    Das alte Stück, man spielts so fort
    Und kriegt es nie zu Ende.
    Und keiner kennt den letzten Akt
    Von allen, die da spielen,
    Nur der da droben schlägt den Takt,
    Weiß, wo das hin will zielen.

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