Am Rande der gestrigen Morgan Stanley Media-Konferenz hat sich Googles Finanz-Chef Patrick Pichette zu einigen Hardware-Themen seines Unternehmens geäußert: Er dämpft einerseits die Erwartungen in Richtung Motorola und legt auf der anderen Seite die Messlatte für das Chrome OS sehr hoch.
Auf dem globalen Smartphone-Markt spielt Motorola derzeit nur eine Nebenrolle und während die Konkurrenz zu Überholversuchen (HTC One, Sony XPeria) gegen Samsungs Galaxy-Serie ansetzt, hat Motorola dem derzeit nicht viel entgegenzusetzen. Im Jahr 2013 sollte man sich von Motorola, laut Pichette, keine „Wow“-Geräte erwarten.
Die für dieses Jahr geplanten Geräte entsprechen laut Pichette nicht den „Wow“-Google-Standards und werden wohl nur Me-Too Geräte sein. Den Grund hat Google-Chef Larry Page bereits Anfang des Jahres genannt: Motorola hat derzeit eine Vorlaufzeit von 18 Monaten, das bedeutet dass vor Anfang 2014 kein „Google-Phone“ (X-Phone?) erwartet werden darf.
Chrome OS soll Android-Erfolg wiederholen
Hohe Erwartungen setzt Pichette hingegen in das Browser-basierte Betriebssystem Chrome OS: Das Betriebssystem soll das „Android für PCs“ werden und ähnliche Marktanteile erobern. Das ist derzeit noch ein sehr ehrgeiziges Ziel, aber Google tritt in letzter Zeit ordentlich auf das Gaspedal und setzt vorallem mit dem eigenen Chromebook Pixel neue Maßstäbe.
Immer mehr Hersteller springen auf den Chrome OS-Zug auf – zuletzt Hewlett Packard. Auch wenn diese noch keine bedeutenten Marktanteile haben, sitzen die Chromebooks doch seit langer Zeit auf Rang #1 bei amazon. Der Wettbewerb auf dem Chromebook-Markt ist spätestens seit diesem Jahr in vollem Gange.
Beziehung zu Samsung
Samsung ist derzeit der wichtigste Hardware-Partner für Google: Die Koreaner verkaufen die meisten Android-Smartphones, die meisten Chromebooks, produzieren die Chromebox und standen bereits für 2 Nexus–Smartphones Pate. Laut Berichten soll die Beziehung zu den Koreanern in letzter Zeit aber stark gelitten haben und Google gar eine Abhängigkeit von Samsung fürchten.
Pichette stellte klar, dass die Beziehung zu Samsung „fantastisch“ sei. Aber was soll er auf einer Analysten-Konferenz zu seinem wichtigsten Hardware-Partner auch sagen…? In jedem Fall baut Google sich derzeit eigene Premium-Marken auf um die Abhängigkeit von den wichtigsten Partnern zu reduzieren.