Im Streit um die Vergütungen von Musikstücken auf der Videoplattform zwischen YouTube und der GEMA, zeigt sich YouTube jetzt wieder Verhandlungsbereit: Laut einer Sprecherin, sei man jederzeit dazu bereit Gespräche zu führen und endlich zu einer gütigen Einigung zu kommen. Außerdem wird klar gestellt, warum YouTube so viele Videos sperrt, was es laut der GEMA garnicht müsste.
Seit mittlerweile mehr als 4 Jahren tobt der Krieg um die Höhe der Vergütungen, und beide Seiten sind daran interessiert diesen endlich beizulegen. Erst vor wenigen Tagen signalisierte die GEMA Verhandlunsbereitschaft, schickte aber auch gleichzeitig eine Unterlassungsklage gegen die berühmte Sperr-Meldung mit auf den Weg – welche den Empfänger allerdings erst in einigen Wochen erreichen dürte.
YouTube-Sprecherin Mounira Latrache meldete sich jetzt wieder zu Wort, und bot der GEMA weitere Gespräche und Verhandlungen an. So sei man sich mittlerweile sogar über die Höhe der prozentualen Vergütung einig – lediglich die geforderte Mindestvergütung von 0,375 Cent pro Aufruf ist weit überzogen. Dabei handelt es sich zwar um einen Regelsatz, aber da YouTube keine fixen Einnahmen (wie etwa iTunes oder amazon) pro Abruf hat, kann diese Summe nicht akzeptiert werden.
In mittlerweile mehr als 40 Ländern hat YouTube Vereinbarungen mit Verwertungsgesellschaften getroffen die für beide Seiten akzeptabel sind und den Usern endlich wieder den Zugriff auf Musikvideos gewähren. Mehr als 100 Millionen Dollar wurden dabei alleine im Jahr 2012 ausbezahlt, wobei die Tendenz stark ansteigend ist.
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YouTube sperrt wegen fehlender GEMA-Informationen
Doch nicht nur die mangelnde Verhandlungsbereitschaft wird YouTube vorgeworfen, sondern auch die willkürliche Sperrung von Musikvideos mit obiger Meldung – obwohl die GEMA diese nie gefordert hat. Das liegt, laut der YouTube-Sprecherin, daran, dass die GEMA keine vollständige Liste ihres Repertoires anbietet und YouTube dadurch keinerlei Informationen hat, welche Songs gesperrt werden müssten und welche nicht.
Da YouTube durch die Nicht-Sperrung ein „erhebliches finanzielles und rechtliches Risiko“ eingehen würde, wird vorsichtshalber viel mehr gesperrt als nötig wäre. Das ist sowohl für die User, als auch für die GEMA und YouTube eine sehr unbefriedigende Lösung, aber durch die mangelnden Informationen wohl nicht zu umgehen.