Patent: Such-Algorithmus googelt sich selbst
Google bearbeitet Tag für Tag Millionen von Suchanfragen weltweit, und dennoch handelt es sich bei gut 17% – oder jeder 6. – Suchanfrage um eine erstmalige Anfrage. Um auch für diese unbekannten Suchanfragen sofort Informationen parat zu haben, hat Google jetzt ein Patent zugesprochen bekommen, mit dem die Suchmaschine sich selbst googelt.
„Eat your own Dogfood“ wird bei Google nicht nur propagiert sondern auch gelebt – und das gilt jetzt auch für die Suchmaschine. Das Unternehmen hat ein Patent zugesprochen bekommen, dass eine Technik beschreibt mit der Suchanfragen künstlich generiert und deren Ergebnisse überprüft und eventuell verbessert werden, bevor diese tatsächlich zum ersten mal gestellt wird.
Folgende Technik wird von dem Patent beschrieben:
Es wird eine beliebige Webseite geöffnet und deren Inhalt analysiert. Aus diesem Inhalt generiert der Algorithmus zufällige Suchanfragen, und leitet diese an Googles Suchmaschine weiter. Die zurück gegebenen Ergebnisse werden analysiert und einem Qualitätstest unterzogen. Im besten Falle sollte natürlich auch die ursprüngliche Webseite in den Ergebnisse enthalten sein.
Google könnte die Technik etwa dafür nutzen, eine Suchanfrage schon besser zu verstehen – bevor diese das allererste mal von einem User gestellt wird. Die Suchanfrage könnte schon in die Autovervollständigung aufgenommen werden, es könnten geschaltete Anzeigen für ähnliche Suchanfragen auch in dieser Suche angezeigt werden usw. Das gilt natürlich auch für weitere Informationen wie OneBoxen oder den Knowledge Graph.
Angesichts der Masse der Suchanfragen über die vergangen Jahre, ist es immer noch verwunderlich, dass durchschnittlich tatsächlich jede 6. Anfrage noch nie gestellt worden ist.
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Hallo Jens,
jede sechste Suchanfrage finde ich auch verblüffend. Woher kommt denn die Zahl? Sorry, falls ich es im verlinkten Artikel übersehen habe. Mich würde näher interessieren, was da gezählt wird. Ist zum Beispiel jeder Rechtschreibfehler neu oder wird erst die automatisch korrigierte Suchanfrage verglichen? Spielt die Reihenfolge eine Rolle?
Bis denn,
Sven
Leider kann ich für den aktuellen Wert keine offizielle Google-Quellen nennen. Allerdings hat Google vor einigen Jahren einmal eine ähnliche Statistik veröffentlicht (kann sie gerade nicht finden), und da lag der Wert ungefähr im gleichen Bereich. Es handelt sich dabei tatsächlich um komplett neue SUchanfragen, Rechtschreibfehler sind dort AFAIK schon rausgerechnet.
Schade, aber trotzdem vielen Dank! Sollte ich noch was finden, werde ich es hier ergänzen.
Das mit den 17% kann ich gut verstehen. Ich als Entwickler Google ständig nach Fehlerausgaben von diversen Programmiersprachen und deren Bibliotheken. Dazu noch ein Paramter site:stackoverflow.com und schon hat Google diese Suchanfrage fast garantiert zum ersten Mal gesehen.
Dazu kommen etliche Namen: Viele Personen googlen nach sich selbst (Ego-Googlen). Einige machen das bestimmt zum ersten mal 😉
Zudem es ja gerade bei „Google-Neulingen“ (die bestimmt häufiger als Internet-sichere Benutzer sind) vorkommt, dass sie nach ganzen Sätzen oder Fragen googlen – da sind neue Formulierungen auch häufiger als bei Suchen nach gezielten Stichwörtern.