Quartal 2/2012: Gmail, Google Drive, Nexus 7
Nachdem wir gestern auf das erste Quartal 2012 zurückgeblickt haben, geht es heute mit dem zweiten Teil des ersten Halbjahres weiter.
Nach zahlreichen Aprilscherzen hat Google wenigen Tagen später „Project Glass“ angekündigt. Es handelt sich dabei um eine interaktive Datenbrille von Google, die zahlreiche Dienste von Google integriert hat. So soll es mit dieser möglich sein, Fotos auf Google zu posten und weitere Informationen zu Objekten in der Gegend abzurufen. Ob und wie gut die Brille funktionieren wird, soll sich 2013 zeigen. Dann werden Entwickler die ersten Prototypen bekommen. Innerhalb eines Jahres soll das Modell dann auch für Privatkunden verfügbar sein.
Google Drive oder Gdrive war ein Schlagwort über viele Jahr hinweg, wenn es darum ging, ob Google wirklich irgendwann mal eine Onlinefestplatte anbieten wird. Ende April war es dann endlich soweit. Google Drive wurde veröffentlicht. Der Speicher von Google Docs wurde von einem GB auf fünf GB erhöht und Google Docs ein Teil von Google Drive – im Grunde war es nur ein Rebranding da man schon vorher alle Dateitypen in Google Docs speichern konnte. Den Sync-Client gibt es nach wie vor leider nur für Mac und Windows.
Fast überall auf der Welt hieß Googles Mail-Dienst Gmail, nur nicht in Deutschland (ok bis 2010 auch in Großbritannien). Im April wurden Google sowohl die Markenrechte als auch die Domain Gmail.de übertragen. Die genauen Gründe, warum der Unternehmer, der bis April die Rechte an Gmail in Deutschland hielt, sich für die Übertragung der Rechte entschieden hat, sind unklar. Es sollte noch rund zwei Monate dauern, bis das Rebranding in Deutschland durchgeführt wurde.
Mit dem Start von Google Drive wurde aber auch der Speicherplatz von Gmail erhöht. Jedem Nutzer stehen 10 GB kostenlos zur Verfügung. Täglich kommen einige Bytes hinzu.
Im Laufe des Jahres zeigte sich für mich persönlich, dass mir die Funktion Hangout aus Google+ recht wichtig und nützlich ist. Mit bis zu 10 (mit Google Apps inzwischen sogar mit bis zu 15) Leute kann man in einem Hangout sitzen. Doch möglicherweise will man das gesprochen auch mit anderen teilen. Dafür sind wiederum Hangouts on Air gedacht, die einen Live-Stream bieten und eine Aufzeichnung auf YouTube zur Verfügung stellen.
Hangouts on Air gingen im Mai für die Großteil der Welt online, Deutschland folgte später. Hangouts on Air kann man auch alleine machen, zum Beispiel für eine Buchlesung.
Im Herbst 2011 gab Google bekannt, dass man für über 12 Milliarden US-Dollar Motorola Mobility kaufen wolle. Nachdem die Kartellbehörden in den USA und in Europa zugestimmt hatten, gab auch China grünes Licht und Motorola wurde zu einer Tochterfirma von Google. Inzwischen ist klar, dass Google Motorola nicht in der bestehenden Form halten wird, sondern einzelne Anteile veräußern wird.
Im Mai lief die Bewerbungsfrist für neue Top Level Domains ab. Google hat sich zum Beispiel für .google, .youtube oder .gmail beworben. Aber auch .ads und .lol findet man auf der Liste von Google. Welche der TLD man demnächst finden wird, soll sich wohl 2013 zeigen.
Sicherlich kann man sich darüber streiten, ob man ein Rechner, der nur aus einem Browser besteht, nützlich ist oder nicht, ich persönlich bin mit Chrome OS sehr zufrieden. Im Mai wurde die Google Chromebox und neue Chromebooks vorgestellt. Beide sind derzeit nicht direkt in Deutschland erhältlich, aber zum Beispiel über Amazon.co.uk beziehbar.
Die Chromebox ist ein Rechner, der in seiner Form an einem Mac Mini erinnert. Ausgestattet mit 4GB RAM, einer 16GB SSD, sechs USB-Slots, einen DVI-Anschluss sowie zwei Display Ports schafft es die kleine Kiste HD-Videos auf zwei bis zu 30 Zoll großen Monitoren dazustellen.
Seit über sechs Monaten sind die meisten Google-Dienste nun auch über IPv6 erreichbar. Im Sommer 2011 gab es weltweit von vielen Unternehmen einen ersten Testlauf des „neue“ Internet Protokolls (neu in „“, da der RFC zu IPv6 schon 1998 veröffentlicht wurde) im sogenannten Dual-Stack für einen Tag. Da es kaum Probleme gab, wurde ein Jahr später der IPv6 World Launch Day veranstaltet und man lies den Dual Stack angeschaltet.
Wie schon bei April geschrieben, hat Google die Markenrechte für Gmail in Deutschland. Im Juni wurde dann das Rebranding durchgeführt und man konnte von @googlemail.com zu @gmail.com wechseln. Weiterhin hat Google die Logos ausgeschaut. Erst Ende des Jahres wurde mit einem Update der Android-App auch die Software für Googles mobiles Betriebssystem mit dem Namen Gmail versehen.
Auf der diesjährigen Google I/O wurde Android 4.1 aka Jelly Bean vorgestellt. Diese Version ist im Gegensatz zum Ice Cream Sandwich dank Project Butter deutlich schneller. Google Now ist der persönliche Assistent auf dem Smartphone und die Spracheingabe geht auch offline.
Mit dem Nexus 7 wurde ein Tablet vorgestellt, welches das pure Android-Erlebnis auch auf größere Displays brachte. Das Nexus Q ist eine Streamingstatition und ermöglicht es zum Beispiel auf Partys unterschiedliche Musik von den Gästen zuhören.
Weiterhin hat Google seinen Browser Chrome für iOS veröffentlicht. Auch eine erste Version einer Google Drive-App wurde für Apples mobiles Betriebssystem freigegeben.
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | GoogleWatchBlog-Newsletter