Der mehr als 6-jährige Rechtsstreit zwischen den belgischen Verlagen und Google ist mit einer beidseitigen weitreichenden Vereinbarung zu Ende gegangen: Die belgischen Zeitungen rund um die Verwertungsgesellschaft Copiepress lassen alle Anklagen gegen Google fallen und werden in Zukunft sogar noch stärker auf die Dienste der Suchmaschine setzen.
Die ersten Klagen gingen bereits im Herbst 2006 ein, und störten sich an der bis heute aktuellen Diskussion ob Google für die indizierten Inhalte zahlen müsse oder nicht – Stichwort Leistungsschutzrecht. Der Rechtsstreit gipfelte damit, dass Google im Juli 2006 kurzzeitig alle belgischen Verlage aus dem Suchindex geworfen und schon nach wenigen Tagen wieder aufgenommen hat.
Die jetzt erzielte Einigung sieht eine enge Partnerschaft zwischen beiden Parteien vor: Google wird auch weiterhin keinen Cent für die Inhalte zahlen, verpflichtet sich aber Anzeigen in den Publikationen zu schalten und diese damit finanziell zu unterstützen. Dabei soll es sich nur um Google-eigene Anzeigen handeln mit denen die eigenen Dienste beworben werden sollen.
Im Gegenzug werden die Verlage Google AdWords zur Bewerbung ihrer Angebote nutzen und sich gemeinsam mit Google Techniken zur Erschliessung von weiteren Einnahmequellen überlegen – etwa durch Paywalls. Außerdem sollen die Leser durch Hangouts stärker an die Zeitschriften gebunden werden. Bleibt abzuwarten ob die Verlage anderer europäischer Länder zu einer ähnlichen gütigen Einigung bereit sind.
Die Prozesskosten für den jahrelangen Rechtsstreit übernimmt Google.