Aufatmen in Mountain View: Laut Medienberichten wird die US-Regierung keine Kartellklage gegen Google erheben und auch die Klagen der Konkurrenz werden fallen gelassen. Die Wettbewerbshüter der FTC hatten Google mehr als 2 Jahre unter die Lupe genommen und hatten die Klage schon vorbereitet. Doch dank dem Verhandlungsgeschick von Larry Page konnte diese nun vorerst abgewendet werden.
Ausgangspunkt für die mehrjährige Untersuchung waren Klagen von diversen Konkurrenten und Webseitenbetreibern, mit dem Vorwurf dass Google deren Angebote in der Websuche herabgestuft und die eigenen Dienste höher gelistet bzw. sogar über den eigentlichen Suchergebnissen angezeigt hat. Bei einem US-Marktanteil von etwa 67% – also einer dominierenden Position – wird dieses Vorgehen in den meisten Fällen nicht geduldet.
Google hätte ein langwieriges Verfahren erwartet, das ähnliche Ausmaße wie das Ende der 90iger gegen Microsoft geführte gehabt hätte. Das Unternehmen hat durch die Zusammenarbeit mit den Behörden und einigen Zugeständnissen aber die Wettbewerbshüter zu einer Empfehlung gegen die Klage umstimmen können.
Zugeständnisse in der Websuche & Patenten
So hat Google etwa das Zugeständnis abgeben müssen, nicht mehr zu sehr auf Bewertungen von fremden Webseiten zu setzen und zu große Teile davon zu übernehmen. Außerdem muss es den Werbekunden erleichtert werden, ihre Werbekampagnen zu einem anderen Dienstleister zu exportieren. Auch der Abschluss von Verträgen mit anderen Internetseiten über die exklusive Nutzung der Google-Suche wird untersagt.
Auch den Umgang mit den Motorola-Patenten muss Google ändern: Google muss der Konkurrenz die Nutzung der Standardpatente zu fairen Konditionen anbieten und darf diese nicht in Gerichtsverfahren gegen die Konkurrenz einsetzen.
[heise]