Japan: Google muss Auto-Vervollständigung Suggest abschalten

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Googles japanische Homepage wird um eine beliebte Funktion ärmer: Laut Entscheid eines Bezirksgerichts in Tokio muss Google ab die Auto-Vervollständigen-Funktion, aka Google Suggest abschalten. Geklagt hatte ein User, der durch diese Funktion und dessen Vorschläge seinen Arbeitsplatz verloren hat.


Der Japaner, der lieber anonym bleiben möchte, hatte Google aufgefordert einschlägige Begriffe im Zusammenhang mit seinem Namen zu löschen. Google verweigerte dies, da es sich um automatisierte Vorschläge handelt und dort nicht redaktionell eingegriffen wird. Also ging der Japaner vor Gericht – und gewann. Nun darf Google, zumindest in nächster Zeit, garkeine Vorschläge mehr anbieten.

Bei den Vorschlägen handelte es sich um Suchbegriffe, welche suggerieren dass der Mann eine kriminelle Vergangenheit hat und auch jede Menge Ergebnisse ausspuckt welche diesen Verdacht nahe liegen. Ob es sich dabei um Namensgleichheit handelt oder der Mann nur von seiner Vergangenheit eingeholt wird ist nicht bekannt. Er gibt an, dass er durch diese Einträge ein schlechtes Bild bei seinem Arbeitgeber hinterlassen und dadurch seinen Job verloren hat.

Weltweites Problem?
Sicherlich gibt es auch weltweit einige Personen und Unternehmen bei denen Suchbegriffe auftauchen mit denen die Betroffenen nicht einverstanden sind. Doch bisher ist keine Klage, Reaktion oder gar Urteil bekannt welches diese Funktion so stark einschränkt. Sicherlich wird Google sich Gedanken machen und bei Bedarf dort eingreifen müssen – bevor die Abschaltung irgendwann von einem Gericht noch weltweit erwirkt wird.

Bei Suggest handelt es sich um eines von Googles ältesten Angeboten, welches erst nach vielen Jahren fix in die Websuche integriert worden ist. Außerdem bildet es quasi die Grundlage für Google Instant – also ein wichtiges Feature, dessen Abschaltung Google weltweit nicht riskieren sollte.

[ZDNet]




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comment 5 Kommentare zum Thema "Japan: Google muss Auto-Vervollständigung Suggest abschalten"

  • Google ohne Instant oder Suggest wäre für mich ein Alptraum :(.

    Anfangs störte es micht mittlerweile mag ich Suggest und vor allem Instant 😉 so weiß ich direkt beim Eintippen ob ich nur Schwachsinn suche oder das finde was ich suche :).

    Zu dem Urteil des Arbeitgeber kann ich nur eins sagen: Nicht alles was im Internet steht ist die Wahrheit :).

    • > Zu dem Urteil des Arbeitgeber kann ich nur eins sagen: Nicht alles was im Internet steht ist die Wahrheit .

      Und vorallem war er dort schon beschäftigt. Wenn der Arbeitgeber mit ihm zufrieden war/ist, wird er dies nicht als Kündigungsgrundlage verwenden. Da war schon vorher was im argen, und der Typ schiebt es nur darauf…

  • Bitte nicht so naiv sein und denken, dass Google Suggest nicht manipulierbar ist. Die Suchvorschläge können nachweislich beeinflusst werden. Eine der Möglichkeiten sind zum Beispiel Flashmobs. Es ist unglaublich, dass dadurch einzelne Existenten zerstört werden, und noch unglaublicher ist es, dass es allem Anschein nach die wenigsten interessiert. Bis es sie eben irgendwann selbst trifft!

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