Google entwickelt Kommentar-Funktion auf Basis von Google+
Fast jeder Blog und jede News-Seite im Internet bietet zu Beiträgen eine Kommentar-Funktion an, mit der User ihre Meinung zu einem Artikel äußern können. Einige News-Seiten sind dazu übergegangen diese Kommentar-Funktion bei einem externen Dienstleister hosten zu lassen, der sich um die Authentifizierung und das Spam-Problem kümmert. Und laut einer internen Quelle wird Google dies ebenfalls schon bald anbieten – via Google+.
Viele Webseiten haben anfangs mit massiven Spam-Problemen zu kämpfen gehabt, und haben dies durch Rechen-Spiele oder Captchas zu umgehen versucht – doch auch die SpamBots haben dazu gelernt und lachen heute nur noch über solche Schranken. Also ging man dazu über dass nur noch registrierte User kommentieren können, doch viele User scheuen diesen Schritt und so gehen viele wertvolle Kommentare und Diskussionen verloren.
Die Lösung war und ist, die Kommentar-Funktion zu einem externen Anbieter auszulagern, der sich um das Spam-Problem kümmert und auch den Login übernimmt. Die meisten bieten hier einen Login über den Facebook-, Twitter- oder auch Google-Account an. Den haben die meisten User, so dass die Hürde hin zur eigentlichen Kommentier-Funktion nur noch sehr klein ist.
Diskussionen sollen zu Google+ wandern
Genau in diesen Markt möchte Google nun einsteigen, und eine Kommentar-Funktion via Google+ anbieten. Der User wäre hierbei schon eingeloggt (sofern er es denn im Google-Account auf diesem Gerät ist) und kann sofort mit seinem G+-Account kommentieren. Dies hat den Vorteil dass der User nicht jedes mal seinen Namen eingeben muss, und außerdem wird durch die Verwendung des Klarnamens (welcher bei G+ Pflicht ist) auch der User mehr gehemmt seinen Diskussionspartner zu verunglimpfen oder zu beleidigen.
Aber noch mehr als der Webmaster und die Kommentierer, profitiert Google+ davon. Die Kommentare erscheinen nämlich nicht nur auf der Webseite, sondern auch direkt auf Google+ – inklusive des Beitrags der kommentiert wird. Alle anderen User könnten dann sowohl auf G+ als auch unter dem Beitrag kommentieren – es erscheint an beiden Stellen. Damit würde Google sich die gesamte Diskussion auf die eigene Seite holen – und so jede Menge Traffic generieren, für beide Seiten.
Nachteil ist, dass der User nur noch via Google-Account kommentieren kann, allerdings dürfte es wohl heute nur wenige Internet-Nutzer geben die sich niemals bei Google registriert haben.
Killer-Feature?
Klingt nach einem einfachen Win-Win-Win-System für alle 3 Seiten. Doch Konkurrent Facebook bietet dieses System bereits seit über einem Jahr an, und konnte sich bisher nicht wirklich durchsetzen – außer TechCrunch und DWDL scheint diese Funktion derzeit niemand zu benutzen, allerdings wird sie von Facebook auch nicht beworben.
Stellt sich also die Frage ob sich das exakt gleiche System von Google durchsetzen wird. Google hat die Waffe Blogger, auf der Plattform könnte man die User Zwangsbeglücken und dass System so ordentlich promoten. Geplant ist so eine Integration schon seit Oktober letzten Jahres, gesehen haben wir davon bisher aber noch nichts.
Facebook oder Google+ – Die Webmaster entscheiden
Google wird so ein Kommentar-Script sicherlich schon in den nächsten Wochen oder Monaten anbieten, und dann wird auch Facebook seine Lösung promoten. Ich könnte mir vorstellen dass hier ein kleiner Krieg um die User-Kommentare ausbrechen wird, denn diese könnten langfristig entscheiden welches Social Network denn nun die 1. Wahl sein wird. Bisher ist an Facebooks Thron nicht zu rütteln, aber mit solch einer Kommentar-Funktion wäre Google kräftig am sägen…
Verlierer des ganzen sind kleinere Anbieter wie DISQUS, da diese mit den großen nicht mithalten werden können. Außerdem könnten auch die Webmaster die Verlierer sein, da sie sich wieder ein Schritt mehr in die Abhängigkeit einer der beiden Giganten begeben würden – und nicht jeder User ist bereit Google oder Facebook mit seinen Kommentaren zu füttern.
Am Ende werden nicht nur die User entscheiden, sondern auch die Webmaster. Sie müssen sich dann entgültig zwischen Facebook & Google+ entscheiden – zweigleisig fahren wird schwer und würde die Diskussionsstränge zerreißen. Man darf gespannt sein was die nächsten Monate bringen…
Nachtrag:
» http://www.googlewatchblog.de/2013/04/workaround-so-googleplus-kommentare/
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Nenene, wenn ich sehe, wie sich einige von meinen Freunden gegen Facebook sträuben, und wie viele keinen Googleaccount haben (iPhonebesitzer), bleibe ich in meinem Blog lieber bei dem klassischen Kommentarfeld. Der Spam wird zuverlässig von Aksiment gefiltert und ausserdem gebe ich Kommentare grundsätzlich nur manuell frei.
Sehe ich genauso. Ich habe zwar einen Facebook und einen Google Account, möchte aber oft lieder annonym kommentieren. Muss ja nicht jeder direkt den Link zu meinen Infos haben, nur wenn ich unter einen Blogeintrag sowas wie „Danke“ oder „Sehe ich genauso. Ich habe…“ schreibe.
Für mich würde die Kommenarfunktion auf der Grundlage von Google+ die absolute Killer-Funktion sein, weil viele meiner Leser kein Google-Konto besitzen und sich auch dort nicht anmelden wollen. Das muss schlichtweg so akzeptiert werden.
Das hieße für mich, dass ich mich nach einem anderen Anbieter für Kommentare umsehen müsste. Das würde aber auch heißen, dass Google für Blogger auch Fremdanbieter zulassen müsste.
Dass jeder Leser(in) in meinem Blog kommentieren kann, ist mir letztlich wichtiger, als das meine Blog-Kommentare auch in Google+ und in umgekehrter Reihenfolge veröffentlicht würden.
Interessant wäre es ja wenn man das ganze dann über eine API selbstständig zusammenfassen kann…
Wenn es dafür von beiden (hat FB sowas schon? | G+ comming soon?) geben würde hätte ich bock mich hinzusetzen und ein bissel zu coden
Oder man baut einfach auf ’ne interne Kommentarfunktion. Ich halte ohnehin nichts, Kommentare in externen Diensten auszulagern.
Aber auf einen externen Dienst müsste ich meine Kommentare auslagern, wenn Google das Kommentieren in Blogger tatsächlich davon abhängig macht, dass Kommentierende ein Google-Konto haben müssen.
Davon halte ich mal gar nichts. Ich will ja nicht anonym sein, um Diskussionsteilnehmer zu verunglimpfen, sondern weil das geschriebene Wort sich vom ausgesprochenen in einer Sache unterscheidet: es Währt ewig, aber meine Meinung ändert sich. Ich muss meine Persönlichkeit nicht frei im Internet verbreiten!
Gab’s bei Google schon. Hieß FRIENDCONNECT.
Wurde letzten Monat eingestellt und meine Community mit über 3500 Mitgliedern gleich mit.
Als Alternative nannte Google damals dass man stattdessen einen G+ Button einbauen soll.
Und jetzt das selbe noch mal? Einziger Unterschied: Diesmal kein OpenID.
Und in 1-2 Jahren wenn Google+ eingestellt wird sind die Kommentare/Community wieder futsch?
Das ist halt die Gefahr wenn man Content auf einen Drittanbieter verlagert. Natürlich ist das damals blöd gelaufen und Google hätte einen vernünftigen Export anbieten sollen. Aber dass Google+ eingestellt wird ist zum jetzigen Zeitpunkt mehr als unwahrscheinlich.