Googles Public DNS liefert täglich über 70 Milliarden Anfragen aus

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Seit über zwei Jahren betreibt Google einen eigenen DNS-Server, den jeder bei sich im Betriebssystem oder Router eintragen kann. Dieser DNS-Server ist oft zuverlässiger als die Server des Internetproviders und hat dem ein oder anderen schon geholfen, wenn bei einem großen Provider Google Mail mal wieder nicht ging. 

Nun gab Google bekannt, dass pro Tag über 70 Milliarden Anfragen an diese beiden Server gestellt werden. Im IPv4-Protokoll sind diese die 8.8.4.4 sowie die 8.8.8.8. Auch für IPv6 gibt es bereits DNS-Server von Google. Diese sind unter 2001:4860:4860::8888 and 2001:4860:4860::8844 erreichbar. Wie man diese DNS-Server bei sich eintragen kann, findet man in der Dokumentation auf Englisch.

Laut Google kommen über 70% der Anfragen von außerhalb der USA. Viele Anfragen kommen aus Europa, Nord- und Südamerika. In Asien wächst Googles Public DNS-Server. Außerdem hat Google weitere Lokale Server in Australien und Japan geschaffen.

Weitere Details zu den Public DNS Servern gibt es in der heutigen Ankündigung auf dem Google Blog. Ein DNS-Server ist für die Auflösung einer Domain in die IP-Adresse des Servers verantwortlich und damit ein recht wichtiger Dienst im Internet. Es gibt keinen Live-DNS-Server, aber Google bekommt neue Domains sehr schnell mit und löst diese dann korrekt auf.

Viele werden sicherlich, die Mails nach der Registrierung einer Domain kennen, in denen man darauf hingewiesen wird, dass die volle Erreichbarkeit erst in 24-48 Stunden gegeben sein wird. Dies liegt daran, dass Provider in regelmäßigen, aber oft großen Abständen einen Abgleich machen.



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comment 12 Kommentare zum Thema "Googles Public DNS liefert täglich über 70 Milliarden Anfragen aus"

  • Man merkt bei der Namensauflösung zum Teil echt einen Unterschied in der Geschwindigkeit zu herkömmlichen DNS-Servern … In Kombination mit Chrome Instant, DNS-Prefetching und Site Prerendering gehts wohl bald nicht mehr schneller;)
    Ich warte nur mehr drauf, dass Google seine Webserver-Software (GWS) frei verfügbar macht <3

    • Das nächste Glied in der Kette hält Google ja auch schon bereit, mit dem SPDY-Protokoll zum Seiten-Laden – wiederum einiges schneller als nur mit dem heutigen HTTP.

  • Kannst du Gedanken lesen? Gerade durfte ich mich wieder mit den DNS Timeouts meines Providers beschäftigen. Mitunter 3/10 Requests erst nach Neuladen verfügbar, sehr nervig. Wird also Zeit für einen Test des Google DNS.

  • Wer Wert auf Privatsphäre legt macht auf jeden Fall einen Bogen um Googles DNS. Besser OpenDNS oder einen der hundert anderen kostenfreien DN-Server die keine anderen Daten von einem haben. Zwar speichern die genauso wie Google, aber es spielt in dem Fall keine Rolle…

    Hat man bei Google noch Email, Kreditkartendaten (um den Markt zu nutzen), so wüsste Google absolut alles was man im Internet ansurft. Leider (wollen) das viele vergessen.

  • Vieles wird durch Google DNS schneller, manches aber auch langsamer.
    Nach der Umstellung musste ich feststellen, dass zum Beispiel iTunes erheblich langsamer wurde. Nach kurzer Recherche im Internet musste ich feststellen, dass das ein Problem durch die Verwendung von Google DNS ist.
    (Mal etwas laienhaft erklärt: iTunes hat viele „Eingänge“. Alle die Google DNS benutzen, wollen aber durch den selben „Eingang“ und da mittlerweile seeeehr viele Google DNS benutzen wird es dann ziemlich langsam.)
    Dieses Problem kann auch bei anderen Downloadportalen auftreten. Ist jetzt also nicht rein iTunes spezifisch.

    • DNS macht eigentlich nichts anderes als zu sagen hinter der Domain XY steht die IP 123.456.789.0 (die es in diesem Fall bewusst nicht gibt)

    • Eigentlich ja. Das Problem ist aber ein anderes (wird sogar in den offiziellen FAQs von Google DNS beschrieben):

      I’ve read claims that Google Public DNS can slow down multimedia applications such as iTunes and Apple TV. Are these true?

      Many sites that provide downloadable or streaming multimedia host their content with DNS-based third-party content distribution networks (CDNs), such as Akamai. When a DNS resolver queries an authoritative nameserver for a CDN’s IP address, the nameserver returns an address which is closest (in network distance) to the resolver, not the user. In some cases, for ISP-based resolvers as well as public resolvers such as Google Public DNS, the resolver may not be in close proximity to the users. In such cases, the browsing experience could be slowed down somewhat.

  • Aber gilt das exemplarisch geschilderte Problem nicht für jeden DNS-Server? So würde ich es jedenfalls aus der Erklärung von Google herauslesen.

    • ja und nein.

      Es kommt auf die Entfernung an. Angenommen – etwas übertrieben – Googles DNS löst dir von Deutschland aus den iTunes Server in Neuseeland auf. Dann muss der Traffic einmal um den Globus. Da ist der Download deutlich langsamer.

      Das kannst du recht leicht testen. pinge mal nz2.releases.ubuntu.com an und vergleich es mit den Werten von de.releases.ubuntu.com

      Bei dem nz hab ich 301ms, beim de 15-16ms

    • Die Pingantworten haben nur absolit nichts mit dem DNS zu tun. DNS wird nur einmalig aufgelöst und beim Standard OS im virtuellen DNS Cache abgespeichert so dass nicht immer neue Anfragen gemacht werden müssen.

    • Doch haben sie schon.

      Der DNS-Server löst dir etwa eine IP-Adresse in Neuseeland auf, weil er meint, dass du da in der Nähe bist. In Wirklichkeit bist du aber in Deutschland. Nun muss der komplette Traffic einmal um den Globus, da du von einem Server in Neuseeland deine Daten bekommst.

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