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Januar, Februar und März: Qualität, Bing, Google+1

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In wenigen Tagen ist das Jahr 2011 schon wieder Vergangenheit. Wie schon seit Jahren üblich gibt es von uns wieder einen Jahresrückblick auf das letzte Jahr von Google und seinen zahlreichen Diensten. In diesem mehr oder weniger chronologischen Jahresrückblick wollen wir einzelne Features, neue Services und Schließungen eingehen und auch das ein oder andere etwas kommentieren oder Tipps geben. Den Anfang machen heute die Monate Januar, Februar und März.

Inzwischen ist es schon fast zwölf Monate her als Google angekündigt hat, dass man den h.264-Codec aus Chrome entfernen wird. Damit kann Google Chrome mp4-Videos nicht mehr wiedergegeben. Die Entwickler des Codecs erlauben eine lizenzkostenfreie Nutzung bis Ende 2015, haben aber auch schon angekündigt, dass man auf Gebühren verzichten wird, wenn der Stream kostenlos angeboten wird. Dennoch ist unklar, ob man diese Bedingungen nicht doch noch ändern wird. Aus dem Grund verzichtet etwa Firefox auf den Codec. Doch auch heute (27.12.2011) kann man in Chrome 18 (Canary Build) Videos nativ und ohne weiteres Plugin anschauen, die in h.264 gecodet sind.

Im Januar wurde eine Diskussion los getreten, ob die Qualität an Suchergebnissen nicht deutlich gesunken ist. Google reagierte darauf und hat einige Änderungen am Algorithmus der Suche vorgenommen, die die erste Webseite, die ein Posting veröffentlicht hat, weiter oben in den Ergebnissen erscheinen lässt. Sogenannten Content Farmen, die “ihre” Inhalte nur zusammen kopieren sollten weiter unten oder gar nicht mehr erscheinen.

Mit der Bekanntgabe der Quartalszahlen für das vierte Quartal 2010, gab Google auch einen Wechsel an der Spitze des Unternehmens zum 1. April bekannt. Eric Schmidt wird seinen Posten als CEO von Google für den Gründer Larry Page räumen und stattdessen in den Aufsichtsrat wechseln. Im Laufe der neun Monate, die Page nun CEO von Google ist, gab es zahlreiche Änderungen bei Google. So wurden einige Altlasten im Laufe des Jahres eingestellt und einheitliche Designs eingeführt.

Im Herbst 2010 ging Street View in 20 Städten online. Neben diesen gibt es aber auch einige Sehenswürdigkeiten und Oberstaufen virtuell in Google Maps und Google Earth. Ende Januar teilte Google Deutschland mit, dass man weitere Fahrten in Deutschland machen werde. Diese Aufnahmen seien aber nicht für die Veröffentlichung bestimmt, sondern sollen Fehler in Google Maps ausbessern. Bis Ende September 2011 war Google unterwegs. Wie mir ein Sprecher im März bestätigte, wird man in Deutschland bis auf weiteres keine neuen Aufnahmen mehr veröffentlichen. Einen Grund nannte er mir nicht. Vermutlich liegt es aber am Aufwand die Bilder schon vor der Veröffentlichung zu überarbeiten.

Mit Android 3.0 aka Honeycomb stellte Google eine Android-Version zur Verfügung, die speziell für Tablets entwickelt wurde. Kritik gab es damals, dass man den Quellcode von Honeycomb nicht zur Verfügung stellte. Google wolle den Code erst veröffentlichen, wenn man die Features aus Android 3.0, 3.1 und 3.2 auch für Smartphones anbietet. Dies war mit Android 4.0 der Fall. Der Code von Honeycomb wurde mit Android 4 freigegeben, wurde aber nicht speziell getaggt. Android 3 brachte eine neue Benutzeroberfläche mit.

Google ist aufgefallen, dass Ergebnisse bei Bing recht ähnlich zu den eigenen sind und daher hat man sich zu einem kleinen Experiment entschlossen und einige Ergebnisse manipuliert. Bei bestimmten Begriffen erscheinen Ergebnisse, die absolut nichts mit der Suche zu tun hatten. Diese führte man mit dem Internet Explorer und installierter Bing-Toolbar auf einem neuen Windows aus. Nach einigen Tagen fand man zum Begriff dann auch bei Bing, das Ergebnis welches nichts mit dem Begriff zu tun hatte. Microsoft sagt, dass die Daten aus der Toolbar nur ein Faktor von vielen sei.

Etwas was sehr viele Deutsche beschäftigte und auch noch immer beschäftigt wenn ich die Zugriffszahlen auf das Posting anschaue, ist die Abschaffung von normalen YouTube Konten. Wer sein altes Konto weiterhin nutzen möchte, muss es in ein Google Konto umwandeln oder damit verknüpfen. Was viele leider immer noch nicht verstanden haben: YouTube gehört seit inzwischen über fünf Jahren zu Google und daher lagen die Daten eigentlich schon in dieser Zeit bei Google. Inzwischen soll es aber wohl möglich sein, sein Konto zu löschen ohne ein Google Konto daraus zu machen.

Leider sind viele Nutzer zu faul und haben für fast jeden Service das gleiche Passwort und das kann zum Problem werden, wenn bei einem Service ein Einbruch erfolgt ist. Um dennoch ein sicheres Konto bei Google zu haben, gibt es die Bestätigung in zwei Schritten. Nach dem erfolgreichem Login muss man noch einen sechsstelligen Code eingeben, den man entweder per SMS bekommt oder eine App fürs Blackberry, iPhone oder Android generiert. Diese Codes sind nur wenige Minuten gültig. Seit einigen Wochen weißt Google die Nutzer von Google Mail auf dieses Sicherheitsfeature mit einen Hinweis hin.
Ich persönlich rate jeden erst einmal zu überlegen, ob es sich für den einzelnen auch lohnt, da man sich ohne sein Handy oder den Backup-Codes aus seinem Konto aussperren kann und es etwa für Outlook oder Thunderbird spezielle Passwörter erfordert. Jemand, der sich nie auf einem anderen PC einloggt, seinen PC mit den neusten Updates versorgt und pro Service unique Passwörter hat, braucht meiner Meinung die Bestätigung in zwei Schritten nicht, wenn er zudem darauf achtet, dass er nur auf https://www.google.com seine Daten zum Login eingibt.

Mit einem Gigabyte Speicher bietet Picasa Web eigentlich genügend Speicherplatz für einen, der man schnell einige Bilder mit anderen Teilen möchte. Doch andere Nutzer den Speicher auch für das Hosten von Bilder für ihren Blog. Somit kann man sich der Grenze schnell mal nähern. Seit Februar werden Bilder, der längste Seite 800 Pixel oder weniger entspricht nicht mehr von Speicher abgezogen. Wenn ich mich richtig erinnere waren das bei mir gleich mal 300 MB mehr Platz. Im Laufe des Jahres wurde das Limit dann für Google+-Nutzer weiter angehoben.

Ende Februar und Anfang März hatte Google mit Mail einige Probleme. Bei bis zu 150.000 Konten waren alle Mails verschwunden. Grund dafür war wohl ein Update an der Software. Die gelöschte Mails wurden mit Magnetbändern wiederhergestellt. Das heißt aber nicht, dass Google auch Mails wiederherstellt, wenn der Nutzer diese selbst gelöscht hat.

Im Zuge um die Diskussion um die Qualität der Suchergebnisse hat Google auch eine Möglichkeit geschaffen einzelne Webseiten für sich aus den Ergebnissen zu sperren. War das Anfangs mit einer Erweiterung für Chrome möglich, geht es seit März ohne Erweiterung über einen Link, der heute nur noch erscheint, wenn man von der angeklickten Seite wieder zurück auf die Suchergebnisse kommt. Somit kann man seine Resultate personalisieren und muss daher einen Account verwenden.

Mit WebM haben Google, Opera und Mozilla einen Codec veröffentlicht, der nach Angaben der Hersteller frei von Patenten ist. Daher hoffe man, dass dieser der Codec für den HTML5-Video-Tag werde. Die Browser von Microsoft und Apple unterstützen WebM nicht und daher gibt es für den Internet Explorer 9 ein Plugin welches den Support nachrüstet. Im Gegenzug hat Microsoft auch ein Plugin veröffentlicht, das h.264 in Chrome möglich macht, wenn Google den Codec entfernen wird.

Den Start von Google Buzz hat man Anfang 2010 deutlich in den Sand gesetzt und teilweise auch Kontakte weitergegeben. Ein Jahr später wurde mit der Federal Trade Commission (FTC) eine Einigung erzielt und Google lässt sich nun alle zwei Jahre von unabhängigen Experten prüfen. Diese sollen Probleme beim Datenschutz aufzeigen und Google will den Nutzern noch mehr Möglichkeiten geben, wie sie ihre Daten verwalten können.

Ende März hatte dann auch die von mir gelegentlich bezeichnete Ansicht “Klopapier” in Google Docs ein Ende. Damals testete man erstmals richtige Seiten direkt im Browser und somit konnte man besser abschätzen, wo lange ein Text nun schon ist. Ohne diese Einteilung schaut es so aus, als ob man auf eine unendlich lange Rolle Klopapier schreibt. Ganz verschwunden ist die Ansicht aber nicht. Über das Menü Ansicht kann man festlegen, ob das Dokument “Kompakt” (ohne richtigen Seitenumbruch) oder “Paginiert” dargestellt werden soll.

Zwei Schritte Richtung Google+ wurden im März gemacht. Zum einen teilte man mit, dass alle auf privat gesetzten Google Profiles Ende Juli gelöscht werden, zum anderen wurde der Google+1-Button in der Google-Suche vorgestellt. Damit kann man seinen Kontakten mittels Social Search sagen, welche Seite einem gefällt. Webseiten mit solchen Hinweisen sollen höhere Klicks erreichen und weiterhin werden diese wegen Social Search oft anders in den Suchergebnissen angezeigt als ohne.

Morgen geht es dann weiter mit der zweiten Hälfte des ersten Halbjahres 2011.


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