Jeden Tag werden weltweit mehr als 500.000 Android-Geräte aktiviert und der Verbreitungsgrad von Googles mobilen Betriebssystem schießt längst durch die Decke. Diese Power soll jetzt im neuen Android ICS auch für Google+ genutzt werden – die User werden gebeten einen Account in dem Social Network zu erstellen.
Wenn man sein jungfräuliches Android-Gerät zum ersten mal startet wird man im Setup-Prozess gebeten die Zugangsdaten zum Google-Account einzugeben bzw. einen zu erstellen. Diese Schritte sind seit der ersten Version von Android Standard und ohne die Eingabe dieser Zugangsdaten ist das Smartphone zwar als Mobiltelefon nutzbar, aber z.B. der Zugang zum Android-Market und div. Sync-Dienste sind nicht möglich.
Android mit Google+ verbinden
Beim ersten Start von ICS wird der User jetzt zusätzlich gebeten sich bei Google+ anzumelden, sofern der Google-Account diesen noch nicht nutzt. Dieser Schritt kann zwar noch übersprungen werden, aber ich könnte mir vorstellen dass in Zukunft eine tiefere Integration von G+ in Android geplant ist. Ohne eine entsprechenden Account wird das Smartphone dann einen geringeren Funktionsumfang bieten – vorallem im Bereich des Sharings.
Wenn nun täglich alle >500.000 Android-User einen Google+ Account erstellen ist dem Social Network ein stetiger User-Zustrom auf alle Zeiten sicher, sehr clever von Google. Doch natürlich bringt es Google nichts wenn Millionen neuen Profil-Leichen dazukommen, man kann also davon ausgehen dass die User in zukünftigen Android-Versionen dazu animiert werden ihren Google+-Stream zu füllen.
Möglichkeiten zur Animierung der User gäbe es viele: Das geht los vom Foto-Sharing über Google+, was ja heute schon durch den Upload im Hintergrund relativ einfach funktioniert, über automatische Logins an bestimmten Plätzen bis evt. hin zum Ersatz der SMS-Funktion durch Private G+-Nachrichten. Auch die Google+-Hangouts könnten in die Videotelefonie-Funktion integriert werden oder diese komplett ersetzen.
Google will auch eure Kreditkarten-Daten
Und noch ein weiterer Schritt kommt bei der Aktivierung dazu: Damit die User garnicht erst auf die Idee kommen sich nur Gratis-Apps zu laden, fragt Google jetzt vorsichtshalber gleich am Anfang nach euren Kreditkarten-Daten. Auch dieser Schritt kann übersprungen werden, aber ich könnte mir vorstellen dass viele brav die Daten eingeben und sich so auch eher verleiten lassen mal eine App zu kaufen.
In den Verkaufs-Statistiken liegt der Android Market weit hinter dem Apple App Store, was ihn für Entwickler natürlich weniger attraktiv macht. Wenn die Kreditkarten-Daten allerdings schon hinterlegt sind, ist der Kauf nur 2 Klicks entfernt und dann gibt man als User eben mal 99 Cent her – und die Entwickler freuen sich. Abwarten ob das ganze aufgeht.