Als Google Chrome im Herbst bzw. Winter 2008 auf den Markt kam, hatte er unter den den großen Browsern die kleinste Navigationsleiste. Sie bestand nur aus der Tableiste, der Omnibox mit Navigationsbuttons sowie Einstellungen und der Lesezeichenleiste. Mit den letzten Major-Releases der anderen Hersteller wurden auch in deren Browser der Navigationsbereich deutlich kleiner. Doch Google legt nun nach.
In aktuellen Chromium-Builds auf Windows und in den Canary Builds auf Windows gibt es nun ein Experiment, das den Bereich noch einmal extrem verkleinert. In Chrome 12 ist der Bereich bei maximiertem Fenster unter Windows 7 ohne Lesezeichenleiste 61 Pixel hoch. Mit Lesezeichen sind es immerhin 85 Pixel. Beim Firefox 4 ohne Addons und Toolbar ist der Header ohne Leszeichenleiste 63 Pixel hoch, mit sind es 89 Pixel.
Nach der Aktivierung von Compact Navigation auf about:flags und dem für about:flags-üblichem Neustart gibt es im Rechtsklick-Menü des Tabs den Eintrag „Hide the Toolbar“. Danach schaut Google Chrome so aus:
Was ist anders: Die Buttons zur Navigation sind direkt in der Tableiste. Gleiches gilt auch für den Schraubenschlüssel. Der Home-Button ist in dieser ersten Version komplett verschwunden. Außerdem gibt es keine sichtbare Omnibox mehr.
Ist die Lesezeichenleiste aktiviert, braucht die kompakte Navigation mit Lesezeichen Leiste 57 Pixel und ist damit noch einmal 4 Pixel kleiner als die bisherige ohne Lesezeichenleiste. Blendet man die Lesezeichen noch dazu aus, sind es lediglich 30 Pixel.
Zwar wird die Lesezeichenleiste nicht mehr angezeigt, aber dennoch kann man kinderleicht auf die URL zugreifen. Alles was man machen muss, ist auf den Tab zu klicken. Schon erscheint darunter die URL mit Neuladen und dem Stern zum Speichern als Lesezeichen. Hat der Nutzer zusätzlich noch Erweiterungen installiert, die sich in die Omnibox integrieren, werden diese ebenfalls dort angezeigt.
Die URL-Leiste erscheint übrigens immer direkt unter dem aktuellen Tab. Ist es der erste, wird diese ganz links anzeigt, bei einem Tab in der Mitte, ist auch die Omnibox genannte Adressleiste dort zu finden.
Dieses Experiment ist derzeit nur auf Windows zu finden und in aktuellen Builds von Chromium sowie Canary Builds zu finden. Ob Google das Layout so umsetzt, ist noch offen. Ich vermute, dass es ein Opt-In bleiben wird und sich wohl vor allem an Nutzer von Netbooks richten wird. Im Praxistest störte anfangs vor allem die fehlende Omnibox, aber man gewöhnt sich schnell dran. Was aber stört: Man muss zwei mal klicken wenn man in die Omnibox möchte. Einmal um diese überhaupt anzuzeigen und noch einmal um den Cursor darein zu bekommen.
Dies könnte man sicherlich noch besser lösen. Klickt der Nutzer auf den Tab, sollte die Maus sofort in das Feld springen und ggf. noch den kompletten Inhalt markieren. Im Grunde genommen kann der User so schneller auf die Funktionen zugreifen. Sei es, ob er die Adresse kopieren möchte oder eine neue Suche ausprobieren möchte.
Zu beachten ist aber auch, dass es sich hier um einen ersten Test handelt und Google sicherlich noch irgendwie eine Möglichkeit finden wird die Sicherheit der Seite direkt im Tab bspw. neben dem Favicon anzuzeigen.