GoogleWatchBlog

Analytics: Datenschützer bricht Verhandlungen ab

» Web-Version «

Seit November 2009 verhandelt der Datenschutzbeauftragte Prof. Caspar mit Google über Google Analytics. Nun gab er in der FAZ bekannt, dass er die Verhandlungen für gescheitert erklärt und droht gleichzeitig Betreibern von Webseiten.

Dem Datenschützer von Hamburg geht Analytics zu weit. So seien bei seinen Untersuchungen auch bei Nutzern, die das Opt-Out-Plugin verwenden IP-Adressen übertragen worden. Weiterhin kritisiert er, dass es für Opera und Safari keine Plugins gibt. Zu beachten ist hierbei aber auch, dass Opera aber zum Beispiel erst seit Version 11 eine Schnittstelle anbietet und auch Safari erst mit Version 5 offiziell Erweiterungen bekam.

Beim Datenschutzbeauftragten von Google Deutschland weiß man von einem Abbruch aber nichts. Google Analytics ist nach der Bewertung von anderen europäischen Datenschutzbeauftragten mit dem Europäischem Datenschutz konform ist. So gibt es auch Behörden die dies einsetzen.

Nach zahlreichen Anforderungen habe Google einen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung vorgelegt und dieser entspreche nicht den rechtlichen Vorgaben. Google spiele auf Zeit und sehe keine Notwendigkeit Analytics anzupassen.

„Damit macht man sich den Umstand zunutze, dass die rechtliche Verantwortung für den Einsatz von GA nicht bei Google, sondern bei den Betreibern der Websites liegt. Google versteckt sich offenbar hinter deren Rücken,“ so Caspar weiter gegenüber der FAZ.

Im Düsseldorfer Kreis will man sich erneut mit den Datenschutzproblemen bei Analytics befassen. Weil man nicht gegen Google selbst vorgehen könne, will man nun prüfen, ob und wie man gegen Webseitenbetreiber vorgehen kann, die Analytics einsetzen. Ein Musterprozess gegen ein größeres Unternehmen wird nicht ausgeschlossen.

Die Problematik um die IP-Adresse betrifft aber eine Reihe weiterer Tools. So kann Facebook mit seinem „Like“-Button alle Besucher einer Webseite tracken ähnliches gilt für Twitter, wenn dieses dynamisch eingebunden wird. Ein weiteres Problem ist Akismet, was viele Blogs – wir übrigens nicht – einsetzen. Hier werden zahlreiche Angaben beim Kommentieren an einen Server in den USA übertragen und dort gespeichert. Ähnliches gilt übrigens auch für das Plugin WordPress.com Stats was ebenfalls viele Blogger verwenden.


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren