Morgen ist der Jahresrückblick endlich geschafft, aber heute geht es erstmal mit dem September und dem Oktober weiter.
Pünktlich zum 2. Geburtstag von Google Chrome wurde die Version 6.0 veröffentlicht. Sie enthielt einige neue Features. Google hat grundlegend das Design der Omnibox überarbeitet und das „Seiten-Menü“ abgeschafft. Chrome 6 war die letzte Version, die einen Entwicklungszyklus von mehr als 6 Wochen hatte. Das PDF-Plugin, welches mit Chrome 8 aktiviert wurde, war damals schon dabei, aber erst nach einem Eingriff des Nutzers verwendbar. Außerdem hat Google hier WebM in den Browser integriert. Chrome war damit der zweite stabile Browser, der den Codec unterstützt. Erster war Opera 10.6.
Anfang September kündigte Google für den 3. Oktober eine Änderung an den Datenschutzbestimmungen an. Durch die Änderungen wurde nichts an den Richtlinien geändert, man passte diese nur an Änderungen in der Rechtssprache an und machte sie transparenter und benutzerfreundlicher. So wurden doppelte Bestimmungen gelöscht und man hat Wiederholungen aus den allgemeinen entfernt. Durch die Anpassungen soll nun auch klarer sein, wie die Dienste miteinander verknüpft sind.
Mit zwei interaktiven Doodles machte Google auf ein neues Feature aufmerksam: Google Instant. Nach wie vor steht es nur mit einem Account zur Verfügung (auf google.com auch ohne). Die Anzeige von Ergebnissen erfolgt sofort nach der Eingabe. Google versucht nun – bei eingeloggten Nutzern personalisiert – den Suchbegriff hervorzusagen. Der Druck auf Enter ist nicht nötig. So spart man ein wenig Zeit und finden die gewünschten Ergebnisse schneller, weil nicht jeder Buchstabe des Suchbegriffs eingegeben werden muss. Inzwischen steht Google Instant als Beta auch auf mobilen Geräten wie dem iPhone oder Android zur Verfügung.
Wenige Tage vor der Veröffentlichung von Google Wave im September 2009 hat man für den Internet Explorer 6, 7 und 8 ein Plugin namnes Google Chrome Frame veröffentlicht. Dieses Plugin rendert ausgewählte Seiten nicht mit der Engine des Internet Explorers (Trident) sondern in Chrome und damit Webkit. Ein Jahr später wurde dann von Google die erste stabile Version veröffentlicht, die für die Produktiven Einsatz geeignet ist. Unternehmen, die bisher auf den Internet Explorer setzten, können über einen MSI-Installer Chrome Frame auch einfach über die von Microsoft vorgegeben Wege für Netzwerke verwalten. Microsoft wiederholte einige Tage nach der Freigabe seine Kritik Chrome Frame würde die Sicherheit seines Browsers schwächen.
Die meisten finden sie nützlich, andere wollen sie am liebsten wieder abschafften. Gemeint ist hier eine Funktion von Google Mail, die Mails mit gleichen Absendern und Empfängern sowie dem gleichen Betreff in eine Konversation zusammenfasst. Diese Funktion lässt sich aber seit Oktober auch deaktivieren. Hier verfolgt Google den Ansatz ganz oder gar nicht und lässt das Auftrennen einzelner Konversationen nicht zu.
Google stellte einige Meter von Street View auf der Antarktis online. Diese Bilder zeigen unter anderem Pinguine und das „Ewige Eis“. Damit ist Google Street View auf allen sieben Kontinenten verfügbar. Die meisten Länder mit Street View liegen übrigens in Europa.
Im Dezember 2009 stellte Google einen eigenen URL-Kürzer online. Dieser ließ sich bis Oktober offiziell nur mit Google Produkten nutzen. Diese waren unter anderem Feedburner, Google Maps und die Toolbar. Im Oktober wurde dieser dann schließlich geöffnet und man kann – übrigens auch ohne Account URLs in eine goo.gl-URL verwandeln. Goo.gl ist nach einem Test von Royal Pingdom der schnellste URL-Kürzer. Google legt hier viel Wert auf Sicherheit, Geschwindigkeit und Stabilität. Zwischen Dezember und dem Start für alle war goo.gl fast zu 100% erreichbar, die Geschwindigkeit konnte verdoppelt werden und Spam wird automatisch herausgefiltert und deaktiviert. In Zukunft ist eine API geplant.
Google Goggles konnte man fast ein Jahr nur mit Android nutzen. Doch seit Oktober steht die visuelle Suche auf für das iPhone zur Verfügung. Goggles sucht mithilfe eines Fotos nach ähnlichen Bildern und versucht so herauszufinden, was der Nutzer fotografiert hat. Außerdem ist Google Translate integriert und kann Texte übersetzen. Visitenkarten können nach dem Fotografieren als Kontakt gespeichert werden ohne, dass man die Adresse abtippen muss.
Für eine Überraschung sorgte Google, als es ein selbstfahrendes Auto präsentierte. Insgesamt hat Google schon über 140.000 Meilen mit den Autos gefahren. Sie waren schon fast ein Jahr unterwegs ohne als selbstfahrende Autos erkannt zu werden. Zwar gab es Fotos von diesen Fahrzeugen, aber die meisten dachten, dass es sich um ein neues Street View Auto handelt. Zur Sicherheit sitzt ein speziell ausgebildeter Fahrer hinter dem Steuer, der jederzeit die Kontrolle über das Auto übernehmen kann. Außerdem sind noch Softwareentwickler mit an Bord.
Um Skandale wie die Sache mit den WLAN-Daten zu vermeiden, hat Google neue Regeln für den internen Datenschutz bekannt geben. So gibt es spezielle Schulungen für die Mitarbeiter, die auf rechtliche Bestimmung aufmerksam machen. Bei der Entwicklung von neuen Features muss ein Bericht vorgelegt werden, ob Nutzerdaten benötigt werden und wie diese verwendet werden. Ein internes Team prüft diesen dann und entscheidet, ob es Änderungen oder weitere Einstellungen geben muss.