Google rechtfertigt Eigenwerbung via AdWords
Vielen von euch wird bestimmt schon aufgefallen sein, dass auf etlichen Werbeplätzen im Internet (inkl. Suchergebnisseiten) ab und zu Text-Anzeigen erscheinen, die für Google-Produkte und -Dienste werben. Selbstverständlich fragt man sich, warum Google so etwas tut und ob das Unternehmen so etwas nötig hat. In einem aktuellen Blog-Posting hat Google nun seinen Standpunkt bezüglich der eigenen Nutzung seiner AdWords-Werbeplattform etwas näher erläutert.
Auch ein Unternehmen wie Google betreibt Marketing, und das nicht zu knapp. Gerade neue Produkte, Services und Features lassen sich über Online-Werbeanzeigen schnell und effektiv bei der Zielgruppe vorstellen. Und was liegt da näher als die von Haus aus gegebenen Werbemöglichkeiten zu nutzen? Sucht man beispielsweise gezielt nach „chrome“, erhält man über den eigentlichen Suchergebnissen eine Anzeige mit kurzer Beschreibung, einem Demo-Video und ein paar weiterführenden Links.
Als Rechtfertigung für diese Form der Eigenwerbung führt Google zunächst an, dass es auch bei Zeitungen oder TV-Kanälen durchaus üblich ist, das eigene Medium zum Promoten eigener Produkte oder Dienste zu nutzen. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Google via AdWords nicht nur generell seine Services anpreisen möchte, sondern auch aktuelle oder spezielle Angebote wie zum Beispiel Informationsportale zu wichtigen Ereignissen oder Katastrophen. So wurde nach dem Erdbeben in Chile bei entsprechenden Suchanfragen mittels einer AdWords-Anzeige auf eine von Google bereitgestellte Informationsseite hingewiesen.
Eine Frage, die sich ebenfalls aufdrängt: Werden von Google erstellte Anzeigen im Vergleich zu anderen bevorzugt? Hierauf wird eine relativ klare Antwort gegeben: Alle Anzeigen auf der AdWords-Plattform werden auf die gleiche Weise behandelt, unabhängig davon wer sie erstellt hat bzw. in welchem AdWords-Account sie liegen. Dies schließt die folgenden Punkte ein:
- Für Kampagnen, die Google in AdWords erstellt hat, sind Budgets eingerichtet, die vom internen Marketing ganz regulär „bezahlt“ werden.
- Google-Ads werden nach den selben Richtlinien geprüft und ggf. freigeschaltet, die auch für alle anderen Werbetreibenden bei AdWords gelten.
- Es gelten für alle Anzeigen die gleichen Qualitäts- und Relevanzkriterien. Google-Ads gehen mit den gleichen Voraussetzungen in die Auktion um eine Position ein wie alle anderen relevanten Anzeigen.
- Der CPC (Kosten pro Klick auf die Anzeige) wird auch für Google-Ads nach dem ermittelten Qualitätsfaktor und den Geboten aller anderen relevanten Werbetreibenden für den jeweiligen Anzeigenplatz errechnet.
- Für Klicks auf Google-Ads, die über AdSense auf einer Website angezeigt werden, erhält deren Betreiber die gleiche Vergütung wie für Klicks auf Ads anderer Unternehmen.
Alles in allem ist es Google offenbar wichtig darauf hinzuweisen, dass es sich als einen von vielen Werbetreibenden bei AdWords betrachtet und dort keinen speziellen Status genießt.
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Klar fließt das von Google „bezahlte“ Geld für AdWords-Werbung gewissermaßen wieder an Google zurück. Aber der Betrieb des ganzen Systems ist nun mal auch mit Kosten verbunden. Wie das jetzt intern verrechnet wird, wird Google uns wohl nicht verraten. 😉
Würde mich aber mal interessieren, wie genau Google da „zahlt“. Sonst könnte Google ja auch einfach einen krass hohes Marketing-Budget in AdWords reinstecken und dadurch sich eben doch einen Vorteil verschaffen. Das Geld landet ja am Ende eh wieder im eigenen Topf. Oder versteh ich da was falsch?
Davon jetzt mal abgesehen glaube ich aber nicht, dass Google sich da selbst bevorteilt. Weder aus technischer noch aus sonst einer Hinsicht. Sonst beist sich ja die Ratte wieder in den Schwanz, verdienen tut Google ja (direkt) nichts dabei.
Das Problematische an der Sache, dass die eigenen Anzeigen eben genauso behandelt werden wie alle anderen, könnte halt sein, dass Google bei den Auktionen dadurch die Preise künstlich in die Höhe treiben kann.
Und lass das nicht die EU und deren Monopolüberwacher hören! Die haben es auch geschafft, dass Microsoft auf ihrem Eigenen Betriebssystem nicht mehr ihre Eigene Software vorinstallieren darf. Siehe Windows Media Player oder Internet Explorer.