Google hat heute auf der Pressekonferenz mit Marissa Mayer, Google Vice President of Search Products & User Experience und Ben Gomes, Google Distinguished Engineer wurde wie von uns eigentlich schon erwartet die Live-Suche vorgestellt. Google Instant heißt der Service und steht nach den erstens Tests nur Nutzern mit einem Google Account zur Verfügung. Der Rollout für alle Nutzer dürfte noch einige Zeit dauern.
Mayer warf einen Blick zurück. So gab es 2009 insgesamt 550 Änderungen an der Google Suche, 2010 waren es bisher 500. Darunter Caffeine, Suche in Echtzeit (Tweets), Korrektur von Tippfehler und das neue Design. 2010 hat Google auch zum ersten Mal für seine Suche Werbung im TV gemacht. Zum Super Bowl gab es einen Werbespot.
Die beiden Doodles der vergangenen Tagen haben mit der Ankündigung heute zu tun. Sie zeigen wie schnell Google ist. Mayer sagte, dass gestern sehr viele Nutzer mit den Bällen gespielt haben. Vom Eintippen eines Begriffs bis zum Ergebnis dauert es ungefähr 25 Sekunden. Neun Sekunden für das Tippen, ungefähr eine Sekunde dauert die Anfrage an Google übertragen wurde, Google die Ergebnisse gesucht und die Daten zurückgeschickt hat und dann nochmal 15 Sekunden bis die Ergebnisse vom Nutzer angeschaut wurden und er sich entschieden hat.
Um das zu beschleunigen, hat Google schon Suggest eingeführt und Änderungen vorgenommen. Mit Google Suggest werden die 15 gekürzt. Beim Eintippen werden dann sofort die Ergebnisse geladen. Google nutzt hierbei den ersten Vorschlag. Mit den Pfeiltasten kann man einen anderen wählen. Die Ergebnisse passen sich ohne Enter an.
Wer das nicht möchte, kann es über das Menü deaktivieren. Anschließend ist es wieder nötig, Enter zu drücken. Ich konnte das Tool bereits heute Nachmittag testen. Die Kollegen von Zorgloob.com waren so nett und hatten mir einen angepassten Link geschickt. Anfangs ist es vielleicht etwas nervig, wenn sich die Seite sofort ändert, aber nach wenigen Suchen war ich total begeistert. Für Nutzer ohne Google Account steht es derzeit leider nicht zur Verfügung.
Google Instant funktioniert in Chrome, Firefox, Safari sowie Internet Explorer 8. Google Instant wird in den kommenden Tagen für alle angemeldeten Nutzer einigen Ländern darunter auch Deutschland veröffentlicht. Ob man es hat, erkennt man sofort an der Startseite. Das Logo ist größer und der Suchschlitz breiter. Die Ergebnisse werden zentriert angezeigt.
Bei der Eingabe eines Begriffs ergänzt Google dann die Suche. Drückt man auf den Button Suche bzw. Search dann sucht Google in seinem Index nur nach den eingetippten Buchstaben. Exakt wie bisher auch. In der Demo wurde nach ny gesucht. Der Vorschlag ist „ny times“. Drückt man dann auf Search, sucht Google nur nach „ny“ (ny steht für New York)
Durch das Update kann man sich bei vielen Begriffen die Eingabe des vollständigen Begriffs sparen. Auch der Druck auf Enter ist nicht mehr nötig. Weiterhin funktionieren natürlich auch die sogenannten Oneboxes. Für das Wetter reicht es nun aus einfach ein „W“ in die Box zu tippen. Auf der mobilen Seite wird Google dies auch demnächst anbieten.
Einige waren der Meinung, dass es unmöglich ist Google Instant zu schaffen, andere meinten, Google Instant sei zu kompliziert und wieder andere meinten, Google MUSS das erstellen (hier wurde in der Demo ein Bild von Larry Page, Sergey Brin und Eric Schmidt gezeigt.
Bei den Tests setzte man auch auf Brillen, die die Augen aufzeichnet. Dabei hat man festgestellt, dass viele Nutzer nach einigen Suchen schon sofort auf die Ergebnisse schauen, sobald die Vorschlag (grau) korrekt ist. Einige waren so schnell, dass ihr Auge schon wenige Millisekunden vor den Ergebnissen auf den Bereich blickte.
Die Vorteile von Google Instant im Überblick:
– Dynamische Ergebnisse: Relevante Suchergebnisse werden dynamisch angezeigt, noch während der Eingabe. So können sich Nutzer interaktiv zu den gewünschten Inhalten durchklicken. Sie brauchen ihre Anfrage folglich nicht mehr komplett in die Suchleiste einzugeben und die Eingabetaste drücken – die Suche startet automatisch während der Nutzer tippt.
– Vorausschauender Text: Sagt den Rest einer Suchanfrage in hellgrauem Text voraus, noch bevor Nutzer ihre Begriffe vollständig in die Suchleiste eingegeben haben. Sie sehen somit auf einen Blick den für sie relevanten Suchbegriff in der Vorschlagsliste.
– Scrollen zum Suchen: Nutzer können einfach durch die Vorschläge scrollen und die jeweiligen Ergebnisse werden unverzüglich für jeden Treffer angezeigt.
Google setzt bei der Suche nun auf AJAX. Diese Technik wird schon bei Maps und Google Mail eingesetzt. Bei den Vorschlägen setzt Google einen Jugendschutzfilter ein. So gibt es zu manchen Begriffen nicht sofort Resultate an. Hierfür ist dann der Druck auf Enter nötig.
Während der Q&A-Session sagte Mayer, dass man Instant in den kommenden Monaten in die Adressleisten der Browsers integrieren möchte.