Wie die WiWo berichtet, liegen dem Bundeskartellamt derzeit eine zweistellige Anzahl an Beschwerden vor, die als ernst zunehmend eingestuft sind. Die Firmen werfen Google vor eigene Angebote in den Ergebnissen zu bevorzugen und Webseiten, die AdSense nutzen, höher zu platzieren.
Erneut soll sich der Betreiber von stadtplandienst.de „Euro-Cities“ beschwert haben. Eine erste Beschwerde gab es bereits letztes Jahr, war aber erst im Januar 2010 bekannt geworden. Damals hatte sich die Microsoft-Tochter Ciao wegen AdSense beschwert. In der neuen Beschwerde heißt es: „42 Prozent aller Klicks entfallen auf den ersten Treffer bei den Google-Suchergebnissen“, auf Platz 2 gerade einmal 8%.
Auch der Kartografiedienst Hot-maps erwägt eine Beschwerde. So seien die Klicks von 750.000 auf 250.000 eingebrochen, seit Googles-Chef Eric Schmidt die eigenen Online-Angebote an der Spitze der Suchergebnisse einsortieren lasse – so steht es wirklich bei WiWo.
Euro-Cities und der Düsseldorfer Betreiber der Webseiten Zumabheben.de und Last-minute.de haben inzwischen auch Strafanzeige gegen das Unternehmens wegen gewerbsmäßigen Betrug, versuchten gewerbsmäßigen Betrug und Computerbetrug gestellt. Wegen ihrer schlechten Platzierung haben sie Werbung über AdWords gekauft. Google habe dann die Preis schrittweise auf das 26-fache angehoben. Eine Zivilklage soll ebenfalls in diesen Tagen folgen.
Julia Holtz, Google Leiterin für Wettbewerbsrecht, sagte der WiWo, dass der Konzern nur versuche die beste Qualität zu liefern: „Wir machen eine Suchmaschine für Nutzer, nicht für Web-Sites.“ Eine Bevorzugung von Webseiten mit AdSense schließt sie aus.