Street View: Google stellt einige Punkte klar

Street View

Google hat soeben eine Klarstellung zu Google Street View verschickt. In dieser beschreibt Google detailliert wie der Widerspruch abläuft und welche Optionen es dafür gibt. Die Unkenntlichmachung von Häusern und Wohnungen wird auch nach dem Start zur Verfügung stehen.

Diese Unkenntlichmachungen sind endgültig und lassen sich nicht rückgängig machen, heißt es. Diese drei Optionen bietet Google für Menschen an, die gegen die Veröffentlichung widersprechen wollen.

Option 1: Widerspruch per Mail/Brief
Dies bietet Google schon seit Mitte 2009 an. Hierfür muss man eine Mail oder per Post seinen Widerspruch an Google gerichtet haben. Sollte man per Mail widersprochen haben, dann wird man in einer Mail auf Option 2 verwiesen. Anträge, die per Post eingegangen sind werden eingearbeitet, eine zusätzliche Nutzung des Tools ist nicht nötig. Eigentümer und Mieter können Google weiterhin Anträge per Brief senden. Sollte man aber in der Stadt leben, die Google noch heuer online stellen will, dann muss der Brief mit Poststempel vom spätestens 21. September 2010 datiert sein, damit die Bilder noch vor dem Start entfernt werden können.

Option 2: Online-Tool
Das Online-Tool ist eine zusätzliche, ergänzende Möglichkeit für Mieter und Eigentümer in Deutschland, wie sie Google mit der Vorab-Unkenntlichmachung ihres Hauses beauftragen können, sofern sie dies nicht bereits zuvor per Brief getan haben. Das Tool wird vorerst nur für die 20 Städte bis Mitternacht am 15. September 2010 zur Verfügung stehen. Danach wird es für alle anderen Städte und Gemeinden, die Google nächstens Jahr online stellen wird, bereit stehen. Wer bereits per Brief die Vorab-Unkenntlichmachung seines Hauses beantragt hat, muss dies nicht nochmals mit Hilfe des Tools wiederholen. Diese Anträge werden bereits bearbeitet.

Option 3: Street View erst einmal testen und dann entscheiden
Den Start von Street View auch in Deutschland abzuwarten bietet laut Google den Vorteil, dass der Eigentümer erst einmal einen Blick auf sein Haus ansehen kann. So könne man die Vorteile von 360-Grad-Straßenansichten auch in Deutschland in der Praxis erfahren, bevor man die Unkenntlichmachung von Aufnahmen unwiederbringlich beantragen. Hierfür reicht es dann aus auf den Link „Ein Problem melden“ zuklicken. Damit kann man Google informieren, dass das Haus/Wohnung gelöscht werden soll. Diese Option bietet Google weltweit an. 

Die ersten beide stehen derzeit exklusiv für Deutschland zur Verfügung und wurden speziell dafür entwickelt. 

Update am 12. August:
Google hat auf Nachfrage noch eine Frage beantwortet zum Online-Tool beantwortet:
Wer sein Haus über das Online-Tool entfernen lassen möchte, erhält hierfür von Google per Brief eine PIN. Dies beugt den Missbrauch durch Dritte vor.
„Jeder Antragsteller erhält einen Brief mit einer PIN und einem Link, der in Verbindung mit der PIN verwendet werden muss, um die Anforderung abzuschließen. Diese Daten werden lediglich zur Bearbeitung des Widerspruchs verwendet und keinesfalls für andere Zwecke, noch werden sie an Dritte weiter gegeben,“ so Sprecherin Lena Wagner.



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comment 24 Kommentare zum Thema "Street View: Google stellt einige Punkte klar"

  • Zitat:
    Sollte man per Mail widersprochen haben, dann wird man in einer Mail auf Option 2 verwiesen.

    Wann werden diese Mails denn verschickt? Ich habe seit meinem Widerspruch vor Monaten nichts von Google gehört.

  • >> Option 3: Street View erst einmal testen und dann
    >> entscheiden

    Macht eigentlich Sinn, aber man stelle sich vor weltweit würden das eine Million Menschen machen (was eigentlich noch wenig ist). Dann wird das eigene Haus nach 5 Jahren mit Glück gelöscht.

    Ach.. selbst wenn es nur 100.000 Menschen sind, wird Google das erst nach Monaten bearbeiten (Reaktionszeit kennt man ja zu gut). Bis dahin stehen die Bilder auf tausend anderen Seiten.

    Schade.. anstatt man nach einer Verifikation einfach eine Email mit einem Link („Das ist Ihr Haus… wollen Sie es öffentlich anzeigen lassen?) bekommt, muss man so einen umständlichen Weg gehen. Verifikation ist auch sehr einfach: Einfach ein Foto von der Strasse von seinem Gebäude aufnehmen, an eine bestimmte Adresse schicken, rest ist automatisiert. Technisch seit Jahren möglich Bilder zu vergleichen.

  • Ich kann ja auch mehrere Häuser haben. Wie stellt Google fest, dass nicht mein Nachbar, mein Mitbewerber oder sonst einer, mein Haus meldet, obwohl ich eigentlich nichts dagegen habe, da z.B. mein Werbeschild toll zu erkennen ist und ich moch über die kostenlose Werbung eben freue?

  • @Ici
    @Ian

    Habt ihr euch mal dem Gedanken vertrauen gemacht, dass euer Haus bzw ihr selbst auf anderen „street views“ bzw auf einem 360° Foto zu sehen seid?
    Niemand außer Google bietet den Bürgern so viele Optionen zu einem Widerspruch. Respekt Google!

    Und rein theoretisch Ici und Ian,könnt ihr auf anderen (street view) plattformen zu sehen sein (Haus,Person)
    Und deren Optionen zu einem Widerspruch , diese sind deutlich schlechter die von Google.

    @ Borkaner

    Ich kann mir gut vorstellen , dass es einige Leute gibt, die einfach aus Spaß irgendwelche Häuser melden, um street view komplett unnutzbar zu machen.

  • Was weg ist, ist weg.

    Google wird in DE vermutlich nicht das ganze Panorama entfernen, sondern nur den Teil mit dem Haus/Wohnung.

  • Was kann ich tun, wenn ich Widerspruch gegen die Unkenntlichmachung meines Miethauses einlegen will, weil ein anderer Mieter gegen Streetview ist? Ich bin nämlich vehement dafür und hätte umgekehrt Angst, dass nun womöglich mancher, der ebenfalls Streetviewbefürworter ist, auf mein geblurrtes Haus aufmerksam wird (da das Gros der Häuser ungeblurrt sein wird) und seinem Frust auf ungesetzliche Weise gegen alle Mieter Luft macht, da er nicht genau weiß, wer die Unkenntlichmachung verlangt hat.

    Nun gut, ich werde ohnehin jedes unkenntlich gemachte Haus in meiner Umgebung selbst fotografieren und bei Panoramio uploaden. Dann erscheint es auch in Google Maps – aber viel deutlicher und in höherer Auflösung.

  • @78950:
    Ja, habe ich. Ändert aber nichts daran, dass ich nicht möchte, dass mein Haus bei Street View zu finden ist. Es ist eben ein Unterschied, ob es ein kleines, eigenständiges Projekt ist oder ob es die Macht im Internet ist. „Jeder“ kennt Street View, „keiner“ die anderen.

    Ich sage auch nicht, dass die Möglichkeiten von Google schlecht sind. Ich habe nur gefragt, wann die Mails denn kommen sollen. Nach fast einem Jahr kann man ja mal neugierig werden 😉

  • @78952:
    Der „Schutz“ der anderen Mieter ist wichtiger, daher muss Google ein Haus unkenntlich machen, sobald eine der Mietparteien es verlangt.

  • >> Niemand außer Google bietet den Bürgern so
    >> viele Optionen zu einem Widerspruch.
    >> Respekt Google!

    Viele? Welche denn?

    1) schriftlich: Brief/Email
    2) online

    Das sind für dich schon viele? lol

    Nur was nützen diese zwei Möglichkeiten, wenn es Ewigkeiten dauert bis die Daten entfernt werden.

    Ich bin sicher, dass es noch einen Aufstand geben wird… „mein Haus, Dein Haus“… wie beweist man dass es das eigene Haus ist ohne eigene Aufnahme?

    Kann man gar nicht.

    Und so wird Konkurenz sicher viele Mitbewerber „schwärzen“ lassen. Und mit der Zeit wird SV ganz aus D. wieder verschwinden, weil es ein zu hoher Aufwand (vor allem rechtlich) in D. ist.

  • Firmen steht die Option nicht zur Verfügung, gleiches gilt für Behörden, da diese beide von öffentlichem Interesse sind.

  • Zitat:

    Viele? Welche denn?

    1) schriftlich: Brief/Email
    2) online

    Das sind für dich schon viele? lol

    Seit wann kann man etwas beurteilen, wenn man das Wissen dazu nicht hat? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du die Optionen von anderen Street View Projekten kennst.

  • Wieso erinnert mich das an „Per Anhalter durch die Galaxys“?

    Was ist mit all den Menschen, die zwar Zeitung lesen, sich aber nicht der Problematik auseinander setzen? Menschen die zwar ein Haus aber kein Internet haben?

    Wird denen dann später auch gesagt: Sie hätten ja etwas tun können, sie hätten bloss suchen müssen.

  • @78954:

    Mein Schutz ist ebenso wichtig, wie der der anderen Mieter. Nur ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass jemand gegen die Mieter des Hauses vorgeht – wie auch immer – wenn es geblurrt ist, als dass z. B. mit höherer Wahrscheinlichkeit eingebrochen wird, weil das Haus in voller Pracht in Streetview abgebildet wird.

  • @78957:
    Ich weiß zwar nicht, was das mit meiner von dir zitierten Aussage zu tun hat, aber danke für den Hinweis 😉 Kannte ich noch nicht, bin dort aber auch nicht zu finden.

    @78961:
    Ich bin nicht Stochastiker, daher möchte ich mich nicht an Spekulationen zu Wahrscheinlichkeiten beteiligen. Zumal ich nicht erkennen kann, wie du zu dieser Behauptung kommst.

    Ich wollte dir nur deine Frage beantworten. Offensichtlich hast du mich nicht richtig verstanden oder ich mich missverständlich ausgedrückt. Das Schutzbedürfnis aufgrund des Datenschutzes bzw. der Privatsphäre einer deiner Mitmieter ist rechtlich eben schwerwiegender als dein Interesse, bei Street View sichtbar zu sein bzw. zu verhindern, dass „jemand“ gegen die Mieter „vorgeht“.

  • @Ian:

    Wenn ich wählen könnte, würde ich dem Kriminellen eher mein Geburtsdatum, mein Gewicht und meine Schuhgröße verraten, als beispielsweise die Zerstörung meines Eigentums zu riskieren. Ja, ich würde dem Kriminellen sogar freiwillig die o.g. Daten geben. Und dann? Was hat er davon? Rein gar nichts. Datenschutz wird in Deutschland leider viel, viel, viel zu wichtig genommen. Natürlich sind einige Daten schützenswert (Pins und Tans, Passwörter etc.) aber eine unpersönliche Häuserfassade?

    Selbstverständlich habe ich nicht wirklich Angst, dass jemand gegen mich vorgeht, wenn mein Haus unkenntlich gemacht wurde. Dennoch werden mir hier fast alle zustimmen, wenn ich behaupte, dass man eher ins Visier zwielichtiger Personen gerät, wenn das eigene Haus unter Zehntausenden geblurrt ist als wenn die Fassade des eigenen Hauses zusammen mit Zehntausenden anderer sichtbar ist. Manch einer könnte sich fragen: „Hat jemand in dem Haus solche Angst um seine wertvollen Gegenstände, dass er die Unkenntlichmachung verlangte? Na, dann brechen wir doch dort mal ein!“

    Wie man es auch dreht und wendet – in meinen Augen ist es völliger Quatsch, Häuserfassaden unkenntlich zu machen, die ohnehin jeder im Vorbeilaufen sieht und damit den Dienst zu verzögern, auf den ich schon seit Jahren extremst gierig warte. Fast täglich bekomme ich vor meinem Rechner halbe Wutanfälle, wenn ich wieder von irgendwelchen Datenschützern höre, die den Streetviewstart aus nichtigen Gründen verzögern wollen.

  • Hier seit doch paranoid in Deutschland. Am besten verzichtet man gänzlich auf Street View in Deutschland.

  • Mir ist es ja relativ egal, aber dir ist schon klar, dass der Blickwinkel und die Zoomstufen von Bing und Google grundverschieden sind?

  • Aber völlig ausreichend um ein Haus zu beurteilen!
    Man kann sogar von hinten schauen, ob es gute Steighilfen an der Fassade gibt 😉

  • @78962:

    Was für ein Unfug. Google macht nichts ungesetzliches mit diesem Dienst. Es gibt kein Gesetz welches ihnen das Fotografieren im öffentlichen Raum verbietet. Deswegen sind die ganzen „Ich möchte mein Haus nicht sehen“ Löschfunktionen prinzipiell freiwillig. Rechtlich könnte der Mieter neben dir erstmal gar nichts unternehmen.

  • na klasse und wie will Google mir einen Brief schicken, wenn ich nicht möchte, das meine Garage mit Auto auf einen Garagenhof nicht veröffentlicht wird.
    Vielleicht unter dem Garagentor durch schieben.

  • Google hat soeben mitgeteilt, dass das Tool bis 15. September für die 20 Städte zur Verfügung steht. Gestern Abend hieß es 14.09.
    Der Artikel wurde korrigiert.

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