So geht es mit Google Chrome OS weiter
Lange schwieg man zu Google Chrome OS, jetzt hat Chromium einige Konzepte zum User-Interface vorgelegt, die sich wirklich sehen lassen können. Zudem gibt es Gerüchte, dass es wohl Acer-Netbooks im Juni geben wird, die mit Chrome OS laufen. Hier ein kleines Update.
Acer will im Juni mit Verkauf von Chrome OS-Netbooks beginnen
Angeblich soll es zur Computex Taipei-Show eine Vorstellung seitens Acer geben und die neue Netbook-Reihe mit Chrome OS auf der Theke stehen. Es könnte auch auf Smartbooks hinauslaufen, sagt die Quelle, jedoch ist nichts Genaueres bekannt. In der Zwischenzeit seien auch Gerüchte über Samsungs-Smartbooks und nVidia Tegra 2 aufgetaucht.
Möglich wäre es, immerhin ist Google OS ein Multi-Plattform-OS, welches sowohl auf Desktops, als auch auf ARM’s läuft.
Wie sieht es mit Google OS derzeit aus?
Währenddessen treiben die Entwickler ihr Projekt weiter voran. Aktuell ist die Frage, in welchen Sprachen (Eingabe) das Google Chrome OS daherkommt. Unterstützt werden soweit alle Sprachen, bleibt nur noch die Frage, was „v1.0FR“ heißt. TechCrunch tippt auf „Final Release“, also das erste richtig offizielle Release (Ready to manifacture), welches an die Hersteller rausgeht.
Die aktuelle Version ist 0.7.41.0 und kommt mit Google Chrome (als Browser) in Version 6.0.401.0 daher (wir berichteten). R8 sollte für Ende Juni geplant sein. Welches da an Acer rausgehen soll, ist unklar. Wahrscheinlich benutzen sie ein unfertiges Chromium OS und schieben das fertige Final Release nach.
TechCrunch hat auch interessante Fakten zum aktuellen Status gepostet, so ist alles noch sehr verbuggt, aber man arbeitet sehr hart an der Entwicklung:
- Das Ziel ist es, von der Boot-Power bis zum Login-Screen 5 Sekunden zu erreichen
- Letzten Monat wurde Cloud Print angekündigt, vor zwei Tagen ist es in Chrome OS eingeflossen
- Trackpad-Gestern soll es geben, sodass man mit 2 Fingern scrollen kann – ist seit Monaten buggy (TC)
- Chrome OS Themen (wie die in Chrome)
- R8 wird die erste Version für die Hardware-Hersteller sein. Erinnerung: R8 sollte Ende Juni kommen
- Es wird eine Compact-Navigation geben (Screenshot), allerdings nicht im ersten Final Release
- Es wird möglich sein, Dateien zu öffnen (auch buggy, Screenshot)
- Es wird viel Arbeit geben, um es auf x86 und ARM anzupassen
- Es ist die Rede von UMTS (3G), was auch USB-Sticks und Treiber beinhaltet
- Der Mediaplayer – und auch der ist buggy
Neben diesen Dingen, gibt es auch beim Login-Screen ein paar Neuerungen: Screen 1, Screen 2
In Zukunft?
Wird es noch schöner aussehen. Chromium hat offiziell ein Paar Konzepte zur Usability veröffentlicht. Wir gehen alle ein wenig durch und erklären euch, was ihr erwarten könnt.
Window Management
Bei einem Betriebssystem ist die Anordnung der Fenster genau so wichtig, wie die Funktionalität. Windows kann es schon seit Vista und Ubuntu und co. haben auch schon 3D-Fenster-Spielereien (Compiz). Chrome OS möchte aber nicht mit 3D-Effekten glänzen, sondern eher mit einer Art iTunes Cover Flow.
Man hat eine Art 2.5D-Space und zieht seine Fenster mit der Maus, den Fingern oder über andere Eingabemethoden nach links oder rechts. Wenn man sein Lieblingstab gefunden hat, klickt man nur noch drauf.
Window User-Interface-Variationen
Nicht nur das Design sieht gut aus, auch die Anordnung lässt sich – je nach Gerät – ändern. So schlägt Chromium die Standard-Omnibox-Ansicht, die oben besprochene Compact Navigation, eine Sidebar-Navigation sowie eine Touchscreen-Navigation vor. Aber nur bestimmte User-Gruppen kommen in den Geschmack dieser Anordnungen. Für Touchscreen-Nutzer wäre die klassische UI z. B. viel zu groß, für Desktop-Nutzer die Touch-UI nicht benutzbar.
Angepinnte Tabs
Warum sollte man seine Favoriten nicht auf einen Klick erreichen? Mit Pinned Tabs kann man sie jetzt festlegen und in einen Bereich ganz links anpinnen. Dazu muss man nur eine kleine Option einstellen und schon befindet sich der gepinnte Tab links. Und wenn man einen gepinnten Tab aufruft, dann erscheint er als normaler Tab im rechten Bereich.
Panels
Mit den Panels kann man einfach Chats, Mediaplayer (siehe oben), Benachrichtigungen, Sidebares und vieles mehr auf den Desktop in einer Ebene über Chrome OS bringen. Damit surft man immer mit dem Chat mit, erhält Status-Updates, ist informiert.
Dabei lassen sie sich beliebig anordnen und mit Inhalt füllen, sodass man ein individuellen Desktop vorfindet. Die Panels sind vergleichbar mit den Windows Minigadgets.
User-Interface-Elemente
Auch das User-Interface wird schöner gemacht. Vom Standard-Open Source-Look zum anpassbaren Designer-Look. Alles in schönen Hellgrau-Weiß gehalten und mit schönem Blau hervorgehoben.
Gesten, Icons, Einstellungen, Benachrichtigungen
Grob gesagt: Multitouch mit Gesten, schicke Icons, viele Einstellungen und die Benachrichtigungen (s. Panels oben) runden das Bild des Chrome OS ab. Der Datei-Browser ist schon Standard, sollte man meinen und auch die Dialoge sind optisch aufgewertet.
Fehlt zu guter Letzt noch die Barrierefreiheit, die etwas gegeben wird, indem man den DPI-Grad einstellen kann. Ganz klar ist aber: Chrome OS ist für Netbooks, Laptops und Desktops designt. Ein Betriebssystem, welches alle unter einen Hut bringen möchte und besonders für Online-Menschen ein neues Erlebnis bringt. Netbooks sind ja fürs Netz gemacht, Laptops schleppt man eigentlich auch immer rum – warum also da nicht Google Chrome OS nutzen?
Alles im Allen ein sehr Rundes Ding und wir sind schon gespannt, wie ihr das neue Chrome OS findet.
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