Im Rechtsstreit zwischen Google und dem MTV-Mutterkonzern Viacom zieht sich inzwischen über drei Jahre hin. Gestern gab es den ersten großen Auftritt vor Gericht und beide Seiten haben Dokumente veröffentlicht, die das Gericht überzeugen sollen. Viacom fordert von Google bzw. YouTube eine Milliarde Dollar Schadensersatz, weil man auf YouTube Videos finden kann, die die Rechte von Viacom verletzen.
Viacom wirft Youtube-Gründern und -Angestellten vor, jahrelang von den Urheberrechtsverletzungen gewusst zu haben und dass bis zu 80 Prozent der Videos ohne die notwendige Zustimmung der jeweiligen Rechteinhaber durch die Nutzer des Portals hochgeladenen wurden. Die Anwälte legten eine Vielzahl von Emails von Youtube-Managern
vor. Diese Mails stammen laut Ars Technica aus dem Archiv von Youtube-Mitgründer Jawed Karim, Google hatte hingegen erklärt, diese sei nicht mehr auffindbar.
Google erklärt in einem Blogpost, dass Viacom einst mehrfach versucht hat, YouTube zu kaufen, um Marktführer bei den Videoportalen zu werden. Nach der Übernahme durch Google soll Viacom YouTube mit Guerilla-Taktiken als Marketinginstrument benutzt haben.
Viacom hätte mehrere Werbeagenturen beauftragt, Viacom-Videos nach der Bearbeitung, so dass diese wie illegale Kopien aussehen, auf YouTube hochzuladen. Später hätten die Anwälte dann verlangt, dass YouTube diese wegen Urheberrechtsverletzungen entfernt. Nach einem Hinweis von YouTube, dass diese von Viacom die Videos selbst hätte hochladen lassen, sei der Konzern zurückgerudert.
So könnte YouTube nicht mehr zwischen legalen und illegal Videos auf dem Portal unterscheiden, da so der technische Filter versagt.