Daten- und Verbraucherschützer bemängeln Opt-Out-Lösung von Analytics
Das neue Google Browser-Plugin soll eigentlich den Benutzer vor Statistiken schützen. Daten- und Verbraucherschützer bemängeln aber daran, dass die Lösung dem Benutzer „aufgedrängelt“ wird und der Benutzer mit der Entscheidung alleine gelassen wird, ob er das Plugin installiert oder nicht. So kompliziert und Benutzer unfreundlich sei die Opt-Out-Lösung.
Letzte Woche hatte Google ein Browser-Plugin angekündigt, welches das Tracking von Seiten mit Google Analytics komplett unterbindet. Datenschützer und Verbraucherschützer haben sich das Konzept angeschaut und sind wenig begeistert. So sagt eine Sprecherin des Landesdatenschutzzentrum Schleswig-Holstein, dass es zwar gut sei, „aber man darf dem Nutzer nicht etwas aufbürden, das er nicht verstehen kann. Ein Normalnutzer wird es nicht überblicken können und das Plugin daher auch kaum nutzen„.
Außerdem veröffentlichte das Projekt Verbraucherrechte in der digitalen Welt des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) eine Pressemitteilung, in der es hieß: „Bevor Verbraucher ihr Verhalten ungefragt analysieren lassen, sollten sie klar darauf hingewiesen und nach ihrer Zustimmung gefragt werden. Die von Google angestrebte technische Opt-Out-Lösung kann das nicht gewährleisten, sie schafft für die Nutzer hohen Aufwand und setzt voraus, dass diese überhaupt wissen, dass es Dinge wie Google Analytics gibt„.
» Golem
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@75901:
Bei Payback entscheidest du dich aber _vorher_ ob du an diesem System teilnimmst, mit seinen Vor- und Nachteilen.
Bei Googles Opt-Out-Lösung nimmst du automatisch an der Datensammlung teil, und kannst dies erst mit Aufwand verhindern. Um bei dem Payback-Beispiel zu bleiben: du nimmst automatisch an dem Bonusprogramm teil, solange du nicht an der Kasse einen Wintermantel anziehst, auf dem „Nein danke“ steht.
@75902:
Das ist ein Argument, aber: „Uns“ ist das klar!
Ist das der Masse der Verbraucher auch klar, die mit Rabatten gelockt werden?
Ich wage das zu bezweifeln. Payback ist da vielleicht ein schlechtes Beispiel – gebe ich zu.
@75902:
Man sollte jedoch bedenken, dass es die „Datensammlung“ schon gab, bevor es Google gab. Immerhin wird bei jeden Seitenbesuch auf jedem Webserver (standardmäßig) die Information abgespeichert: IP-Addy, Datum/Uhrzeit, Browser/Betriebssystem, angeforderte Seite (+ eventuell noch den Statuscode, ob die Seite erreichbar war).
Auch hier wird der Benutzer nicht „gefragt“ ob er das will, wieso auch? Immerhin ist dies als technische Information gedacht, ebenso wie es bei Google Analytics + anderen Statistikprogrammen der Fall ist. Als Webmaster oder Programmierer muss man wissen, welche Software (Browser/Betriebssystem, Flash installiert?, Java aktiviert?, etc.) bei den Usern zum Einsatz kommen, wie sollen denn sonst zukünftig Webseiten angepasst werden?
Diese „Meinungen“ von den Verbraucher/Datenschützer sind eigentlich nur als Google-Bashing zu verstehen, mehr steckt da nicht dahinter.
Ich sehe es auch so, dass die Verbraucherschützer da über das Ziel hinaus schiesen. Denn wie schon gesagt wurde, letztendlich werden die gewonnenen Daten nur dazu benutzt um die Seiten FÜR den User zu optimieren, klar letzendlich soll auch für den Unternhehmer was dabei raus kommen (Umsatz) aber das ist doch normal.
Um mal im stationären Handel zu bleiben (ganz abegsehen von Payback etc.), dort wird doch auch analysiert wie der Einkaufende durch den Supermarkt / den Modeladen läuft, bei welchen Düften und Farben er eher zugreift oder auch bei welchem Licht das Obst am Besten aussieht. Um nur einiges zu nennen.
Also, die Herren Verbraucherschützer sollten denke ich mal „die Kirche im Dorf lassen“ und sich um wichtigeres kümmern.