China: Google bleibt, zensiert aber nicht weiter

China

Google hat soeben eine Pressemeldung bezüglich China veröffentlicht. Heute hat Google damit begonnen, die Zensur in China komplett zu stoppen und hat eine neue Domain geschalten, die ein Kompromiss darstellt und vorerst legal ist. Google hat auch angekündigt, vorerst in China zu bleiben.

Nutzer, die auf die chinesische Domain google.cn zugreifen, werden nun auf Google.com.hk weitergeleitet. Dies ist die Domain von Hongkong und wird in einfachem Chinesisch ohne Zensur angeboten. Außerdem sind die Server erstmal nach Hongkong umgesiedelt wurden, dort arbeiten jetzt einige Mitarbeiter bei der „neuen“ alten Suchmaschine. Diese Lösung soll allen Beteiligten zugutekommen – es ist legal und die chinesischen Benutzer können es aufrufen. Google hofft dabei vor allem, endlich mit der chinesischen Regierung in Einklang zu kommen und weniger oder gar nicht zensiert zu werden.

Google betont aber nochmals, dass die Verwaltung in den USA für diese Änderung verantwortlich ist, nicht etwa die Mitarbeiter in Google China/Hongkong. Die werden übrigens weiterhin beschäftigt bei Google.com.hk, jedoch nur, wenn China die entsprechenden Abteilungen nicht zensiert, sonst haben die Mitarbeiter nichts zu tun. Außerdem soll eine „Forschungseinrichtung“ in China bleiben, die die Sache von Außen beobachtet.

Außerdem hat Google ein Monitoring-Tool geschalten, welches überprüft, welche Services gerade aus China erreichbar, teilweise blockiert oder komplett zensiert werden. Dieses Tool wird täglich aktualisiert, so Google. 

In der letzten Woche gab es Gerüchte, dass Google sich aus China zurückziehen will. Mit diesem Kompromiss werden die Beschäftigten wohl weiter bei Google China bleiben, auch wenn die chinesische Regierung großen Druck auf die Mitarbeiter ausübt.

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comment 7 Kommentare zum Thema "China: Google bleibt, zensiert aber nicht weiter"

  • Du meine Güte sind da viele Dienste geblockt…

    Wie genau ist denn nochmal die Situation mit Hongkong, warum darf Google da machen? Wie lange soll das denn funktionieren?

  • Wenn da nicht unangenehme Folgen auf Google zukommt….

    Mich wundert die Offenheit von Hongkong gegenüber China auch, obwohl HK seit 10-15 (?) Jahren wieder vollständig zu China gehört.

  • Das sind doch Kindergartenspielchen und das wird sich die chinesiche Regierung nicht mehr lange anschauen. Wer sich in einem Land aufhält, muß sich an dessen Gesetze halten oder das Land verlassen. Das gilt auch für Google. Die bilden sich ein, die chinesichen Gesetze umgehen zu können und das ist anmaßend.

  • Finde ich eine gute Lösung Googles auch wenn eindeutig fest steht das sich das Chinas Regierung nicht gefallen lassen wird. Aber ich denke das weiß Google und so versuchen sie nur die Regierung an der Nase herumzuführen, wielange das noch so „gut“ geht wie bisher ist allerdings sehr zweifelhaft.

  • Das nenne ich mal einen Schachzug. China kann da eigentlich nichts tun. Honkong hat weitgehende Autonomie. Ob China es sich wegen Google mit Honkong verdirbt??

  • @75874:
    Also soweit ich weiß ist HK immer noch ein Sonderverwaltungsbezirk – so wie z.B. auch Shanghai. Dort gelten schätzungsweise auch mildere Bestimmungen bzgl. Internet.

    Grüße aus Rosenheim

  • Naja, das ist doch prima gelaufen – für Google und China gleichermaßen. Die Suchmaschine wird in einen Sonderverwaltungsbezirk verlegt, der für die „große Firewall“ als Ausland gilt. Google muss nicht mehr zensieren, denn das übernimmt die Regierung jetzt selbst. Im Endergebnis profitieren alle – außer der Bevölkerung in China natürlich. Aber um die ging es ja eh nie…

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