Schweiz: Google soll Street View vom Netz nehmen & Rekordnutzung

Street View

Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte Hanspeter Thür fordert Google auf seinen Dienst Street View für die Schweiz wieder offline zu nehmen. Beschwerden und eigene Recherche des Datenschützer hätten gezeigt, dass die automatische Software zum Verwischen von Gesichtern und Kennzeichen teilweise Gesichter nicht oder nur unzureichend zensiert hat.

Es fordert von Google nun die Einstellung des Dienstes und Nachbesserungen vorzunehmen. Thür will diese Woche weitere Gespräche mit Google führen. 

Google hingegen hatte bisher einen guten Gedankenaustausch mit dem Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten. Man freue sich auf weitere Gespräche zur Vorführung der technologisch führenden Werkzeuge, mit denen die Privatsphäre der Nutzer geschützt werden kann. Wenn das Entfernen oder eine stärkere Verfremdung verlangt wird, beträgt die Reaktionszeit in den meisten Fällen nur Stunden. Konkret wurde die Anonymisierung bisher nur bei jeweils einem von 20000 betrachteten Panoramabildern verlangt.

Seit dem Launch am letzten Dienstag konnte man eine Rekordnutzung feststellen. Dies zeigt, wie nützlich und populär der neue Dienst ist. Thomas Winkler, Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus, sagte: ?Street View ist sehr wertvoll für unser Land ? für Schweiz Tourismus und die Wirtschaft. Seit der Veröffentlichung wurden wir mit begeisterten und unterstützenden Reaktionen von unseren lokalen Tourismuspartnern überhäuft, die Street View als ein grossartiges Mittel kennengelernt haben, all das zur Geltung zu bringen, was sie anzubieten haben.

Menschen aus der Schweiz und der ganzen Welt haben sich am Computer einen Eindruck von vielen Schweizer Städten verschaffen können. Jetzt brauchen Sie nur noch hierher zu reisen und sich das Land anzusehen. Es hat sich bereits in vielen anderen Ländern als nützlich und beliebt erwiesen, die Schweizer Tourismus-Branche wäre international benachteiligt, wenn dieses innovative Werkzeug entfernt werden würde.

Für Schweiz Tourismus ist Google Street View ein fantastischer neuer Kommunikationskanal, mit dem wir unsere schönen Städte und Landschaften der Welt zeigen können. Wir sind begeistert, unter den ersten zu sein, die diese Technologie auf unserer eigenen Webseite einbetten und wir freuen uns, ihn in den kommenden Wochen und Monaten noch besser zu integrieren und damit unseren Besuchern mehr Funktionalität und Nutzungsmöglichkeiten zu bieten.?

Googles Datenschützer Peter Fleischer freut sich auf die kommenden Gespräche mit dem EDÖB. Man wolle zeigen, dass man auf Bedenken eingehen werde und man möchte erneut demonstrieren, wie man die Privatsphäre in Street View schützt.



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comment 15 Kommentare zum Thema "Schweiz: Google soll Street View vom Netz nehmen & Rekordnutzung"

  • Warum hört man

    von diesen Datenschützern immer nur wenns um/gegen Google geht
    aber NIE wenn es um Fingerabdruck-Datenbanken geht; wenns um
    Live-Video-Überwachung geht, wenns um Kundenprofil-erstellung geht,
    wenns um Datenhandel geht, wenns um Weitergabe von
    Flugpassagier-Daten geht, wenns ums Bankgeheimnis geht, wenns um
    Handy-Überwachung geht, wenns um WebZensur geht, wenns um staatliche
    Trojaner-Programme geht… DA sind diese Leute immer ganz still.

    Wenn derart auffällig von den wirklich heißen Themen abgelenkt werden
    soll, hält man uns wohl für ganz dumm.

  • naja so unrecht hamms nicht.
    mir ist bei schweizer bildern auch schon oft aufgefallen, dass die gesichter viel schlechter unkenntlich gemacht sind, als wie in anderen ländern.

  • @69702:
    Vor allem in Deutschland kümmern sich die Datenschutzbeauftragten – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – um genau diese Dinge. Dazu aber auch um Google.

    Das wüsstest du, wenn du dich mit den Themen ordentlich befasst hättest.

  • @69702:
    Für wie dumm glaubst du denn halten die Leute dich, wenn ich dir zu so ziemlich jedem deiner aufgelisteten Punkte mehrere Meldungen liefern kann, die deine Aussagen widerlegen.

    Vielleicht mal etwas mehr Nachrichten schauen/hören/lesen, als nur Google-Jünger sein?! Oder noch besser ? such doch mal bei Google-News nach Peter Schaar (da ich glaub, dass du das nicht weisst: das ist der Bundesdatenschutzbeauftragte in Deutschland).

  • Lezendlich provitiert ein Land mehr davon als es schädlich ist wenn GOogle SteetView online ist, man sollte die Technik weiter vorantreiben und nicht gegen sie arbeiten…

  • Manche Leute halten sich schon für den Mittelpunkt der Welt, echt… Privatspäre, Sicherheit, so ein Quatsch !! Wenn ich irgendwo an ein Hauswand pisse und dabei vom Google Streetview Car fotografiert werde, geschiet es mir in den Arsch hinein recht, dass ich auf Streetview erscheine wo alle über mich lachen ! Sowas tut man nicht, man pisst nicht an eine Hauswand !!!! Wenn ich meine Alte mit ner anderen betrüge und dabei beim Gang zum Schäferstündchen mit der fremden fotografiert werde, dann ist nicht Streetview daran schuld wenn die Ehe in die Brüche geht, sondern man ist selbst schuld ! Darüber hinaus werden ja Gesichter ehh unkenntlich gemacht (was meiner Meinung nach nicht nötig wäre), wiso man so ein Drama macht über Autonummern ist mir auch schleierhaft ! Schliesslich kann ich alleine auf der Strasse jedes Auto innert sekunden mit einem webfähigen Handy per Internet Datenbank indentifizieren. Wo ist das Problem ? Es nerft gewaltig mit Google.Maps in einer frenden Stadt zu navigieren zB als Fussgänger und dann sind die Daten alt, unkenntlich gemacht oder es gibt kein Streetview. Da frage ich mich, wiso bietet denn das Handy die Funktion an. Wollen die Leute der Stadt nicht, dass ich mich als Tourist in ihrer Stadt zurecht finde ? Und reisen die Leute dieser Stadt wohl selbst nie an andere Orte ? Achne wiso sollten Sie auch sie halten Ihren Ort ja für den Mittelpunkt der Erde und für den wichtigsten Flecken Land im universum wo man alles und jeden am besten ausperren muss und soll. Lächerliche Inovationsbremsen sag ich da nur !

  • @69709:
    Es hat etwas mit Rechten und Selbstbestimmung zu tun. Klar, wenn man an die Wand pinkelt oder gerade dabei ist fremd zu gehen, dann ist das sicherlich nicht schön. So etwas hebt in Deutschland (zu Schweizer Gesetzen kann ich geraden nichts sagen) aber noch lange nicht die Gesetze, wie zum Beispiel das Allgemeine Persönlichkeitsrecht oder das Kunsturhebergesetz, auf.

    In letzterem ist in §22 definiert ?Bildnisse dürfen nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden.?
    Ob es dir nun passt oder nicht, so ist das Gesetz nunmal und es steht den Leuten frei, dieses Recht auch für sich zu beanspruchen. Ihr gutes Recht sozusagen.

    Und auch wenn Google Street View sicherlich einiges an Vorteilen bringt, steht Google nicht über dem Gesetz.
    Auch wenn du einen öffentlichen Pranger im Netz zu befürworten scheinst, so kannst du nur hoffen, dass du nie in eine unangehme Situation kommst, in der dann zufällig ein Google Auto mit Kamera vorbeifährt.

  • @69706:
    1. Woher wissen wir, ob da nicht gleichfalls Diskussionen stattfinden?

    2. Du kannst die beiden unmöglich vergleichen. Es ist doch völlig klar und richtig, dass Weltkonzerne einer höheren Kontrolle ausgesetzt werden. Von denen geht auch mehr Gefahr aus. Und noch dazu: Google ist für einen Präzedenzfall einfach besser geeignet.

  • Eigentlich muss Google Gesichter nicht verwischen, da es nur das abbildet was jeder andere auch sehen würde wenn er an dem Tag über in der Hauptstraße von Buxtehude laufen würde. Das Verwischen ist eine automatische Technik, die nie 100%ig arbeiten kann.
    Wenn sich bspw. jemand ins Gesicht fasst und dann fotografiert wird, ist es für den Menschen zwar als Gesicht erkennbar, aber eben für die Technik nicht.

    Gemeldete Fotos werden wirklich sehr schnell geprüft, teilweise war es nach 2 Stunden schon verwischt.

    Ein öffentlicher Pranger ist Street View nicht.

  • @69716:
    Sightwalk ist eigentlich nichts anderes als Street View. Beides zeigt Fotos auf Straßenlevels an.

  • @69717:
    Das stimmt nicht. Was jemand einzelnes sieht, ist keine veröffentlichte Aufnahme. Jeder Mensch hat die allgemeinen Persönlichkeitsrechte hinter sich.

    @69718:
    Wer den Unterschied zwischen diesen beiden Unternehmen nicht erkennt, scheint mir entweder nicht zurechnungsfähig zu sein, oder einfach nur blind.

  • Welche Aussagekraft hat denn nun die Information über eine an einer bestimmten Stelle zu einer bestimmten Zeit abgebildete Person?
    Die Halbwertzeit der Aussagekraft ist enorm, denn nach einer Woche, einem Monat oder drei Jahren wird das immer unwichtiger. Zumal – zumindest nicht für jedermann – nicht erkennbar ist, wann genau diese Aufnahmen gefertigt wurden.
    Diese Aufnahmen sind einfach dokumentierte Zeitgeschichte – damit Archäologen nie wieder im Dreck wühlen müssen ;o)
    Ein Hinweis in eigener Sache: Alle Adressen, die in Street View veröffentlicht werden, können auch auf http://www.annoknips.com „abgefahren“ werden…

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