Street View: Autos demnächst wieder in Schleswig-Holstein

Street View

Der für Schleswig-Holstein zuständige Datenschützer Thilo Weichert hat sich in Sachen Google Street View mal wieder zur Wort gemeldet. Im Mai und Juni sollen Kiel und Lübeck von Google fotografiert werden. Auch kleinere Orte werden während der Durchfahrt aufgenommen.

Am 23. April hat sich Google mit den Datenschützer der Länder in Schwerin getroffen und versicherte, dass vor der Veröffentlichung Personen oder ihre Häuser aus Street View entfernt werden, wenn sie Widerspruch einlegen. Diesen Widerspruch kann man entweder postalisch an Google Germany GmbH, Betr. Street View, ABC-Straße 19, 20354 Hamburg oder per Mail an [email protected] richten.

Laut Thilo Weichert werden die Anforderungen an ein rechtmäßiges Erstellen und Veröffentlichen von digitalen Straßenansichten im Internet, wie sie von den Aufsichtsbehörden mit Beschluss vom 13./14.11.2008 festgestellt wurden, von Google bisher nicht vollständig erfüllt. „Wir werden weiter mit Google verhandeln und im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten die Beachtung des Datenschutzes einfordern. Bewohner und Eigentümer von aufgezeichneten Wohnungen und Grundstücken oder sonst wie Betroffene sollten, wenn sie dies wünschen, ihr Datenschutzrecht direkt gegenüber Google einfordern und ihren Widerspruch erklären. Einer besonderen Begründung hierfür bedarf es nicht.“

Im Beschluss von Wiesbaden heißt es, dass die Veröffentlichung von georeferenziert und systematisch bereit gestellten Bilddaten unzulässig ist, wenn hierauf Gesichter, Kraftfahrzeugkennzeichen oder Hausnummern erkennbar sind. Den betroffenen Bewohnern und Grundstückeigentümern ist zudem die Möglichkeit einzuräumen, der Veröffentlichung der sie betreffenden Bilder zu widersprechen und dadurch die Bereitstellung der Klarbilder zu unterbinden.

Laut Peter Fleischer, der bei Google weltweit für Datenschutz zuständig ist, kommt Street View noch 2009 nach Deutschland.



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comment 15 Kommentare zum Thema "Street View: Autos demnächst wieder in Schleswig-Holstein"

  • Zitat:
    Laut Peter Fleischer, der bei Google weltweit für Datenschutz zuständig ist, kommt Street View noch 2009 nach Deutschland.

    Wenn alle so weiterheulen sehe ich dafür schwarz! :-
    Naja.. sie meinen es ja nur gut und wollen uns schützen, weiß man auch nicht was man sagen soll.

  • Zitat:
    Laut Peter Fleischer, der bei Google weltweit für Datenschutz zuständig ist, kommt Street View noch 2009 nach Deutschland.

    Na hoffentlich;) hab das auto letzten sommer 2 mal gesehen…ob ich druf bin? glaube eher nicht

  • Zitat:
    hasch dir gemerkt wo du fotografiert wurdest?

    joa… also ich weiss ja nicht ob ich fotografiert wurde… aber ich weiss noch wo ich das auto gesehn habe…. denke aber mal dass ich nicht drauf bin

  • Ich verstehe sowieso nicht, wieso die Deutsche Bevölkerung Internet-Sperre oder Vorratsdatenspeicherungen zulässt, aber bei diesem harmlosen Street View sofort einen Aufstand machen.

  • Letztes Jahr hieß es noch, Anfang 2009 würden die Bilder veröffentlicht werden, im Herbst hieß es, im Frühjahr 09 sei es soweit. Und nun heißt es sogar: Noch 2009 werden sie online gehen.

    Damit dauert es nun von der Aufnahme bis zur Veröffentlichung der Bilder schon jetzt am Längsten von allen Ländern gesehen. (Bald 1 Jahr her)

  • @67114:
    Weil das anscheinend nicht so in der Presse war bzw von den „Datenschützern“ so aufgepushed wurde.

    Und im Übrigen hab ich als Deutscher nichts gegen StreetView, sondern befürworte es sehr!

  • hausnummern: irrelevant.
    beim map-overlay ist die info sowieso meistens akkurat. insofern ist die forderung sinnlos.

  • Nachdem ich durch einen Tip im Heise-Forum die hochauflösenden Vogelperspektiv-Bilder inn maps.live.de gesehen habe, sind meine Bedenken gegen Google ausgeräumt. Dort ist deutlich mehr zu erkennen, als auf den mäßig scharfen StreetView-Bildern; und das aus vier Himmelsrichtungen.

  • ohhh ja da freu ich mich drauf…

    wenn ich dann n Google auto sehe fahr ich den mit meinen auto hinterher (so 2 oder 3h) XD

    man stelle sich vor wenn das ein paar mehr machen. Ein Google auto und dahinter eine riesige Fahrzeugkolonne von Google Fans^^

    am besten muss man dann noch nen Aufkleber vorne auf der Motorhaube haben: „Now i was Googled“

  • Nur noch mal zum verständnis… ich kann also egal wo ich in deutschland wohne einen wiederruf an google senden wenn ich nicht möchte das ein bestimmtes bild von mir nicht veröffentlicht werden soll, richtig? Und die ganzen Bilder aus Deutschland sind schon gemacht wurden, alle leztes jahr?

  • Das erste ist richtig.
    Aber mit den Aufnahmen wird seit Ende März wieder weitergemacht.

  • Michael B. sagt:
    >Ich verstehe sowieso nicht, wieso die Deutsche >Bevölkerung Internet-Sperre oder >Vorratsdatenspeicherungen zulässt, aber bei >diesem harmlosen Street View sofort einen >Aufstand machen.

    So harmlos ist dieses Street View leider nicht! In Deutschland ist eher das exakte Gegenteil korrekt. Street View hat in Deutschland das Potential für zig Unternehmen grosse Schwierigkeiten zu verursachen. Deshalb ist es so problematisch, dass Google ohne Vorankündigung scheinbar ganz gezielt in überfallartigem Vorgehen an Schwerpunktterminen die Aufnahmen anfertigt, um die Hauseigentümer scheinbar möglichst zu überraschen.

    Neben dem allgemeinen Problem, dass auf diese Weise weltweit abrufbar negativ wirkende Fotos von Immobilien ins Internet geraten können, die Kunden oder Lieferanten vergraulen könnten, gibt es in Deutschland momentan eine ganz besonders grosse Gefahr. Die hat unmittelbar mit Schäubles BMI und der allgemeinen Terrorismushysterie des deutschen Polizeiapparats zu tun. Bereits seit längerer Zeit besteht nämlich in der Ministerial- und Polizeibürokratie eine Phobie, dass Material für Hochtechnologieforschung missbräuchlich oder gar für kriminelle oder terroristische Zwecke verwendet werden könnte.
    Deshalb wurden bereits vor längerer Zeit massive Gesetzesverschärfungen vorbereitet und Kontrollen extrem verschärft.
    Die Entdeckung der Sauerland-Gruppe war nun Wasser auf die Mühlen der Bürokraten und Lobbyisten, die diese Furcht geschürt hatten. Seitdem
    übt das Bundesinnenministerium alle 3 Wochen Druck auf Handelsverbände aus, möglichst nichts mehr zu verkaufen und beim allergeringsten Verdacht sofort die Kunden nicht zu beliefern und bei LKAs anzuzeigen.
    Dazu hat das BMI neben einer ganzen Flut von Gesetzesverschärfungen am 18. bzw. 23./24. Januar 2008 sogar einen Vertrag mit diversen Verbänden geschlossen.
    Nach dem Willen der Bürokraten sollen alle Käufer noch viel, viel paranoider gerade auf der Grundlage von Äußerlichkeiten durchleuchtet werden.
    Nach diesen Plänen sollen diese Äußerlichkeiten dann entscheidend sein, ob geliefert wird oder eine Belieferung verweigert wird und gar ein LKA benachrichtigt wird. Inhalt der Gewerbe- und Handelsregisteranmeldung und Fachkunde der Betreiber spielen scheinbar für die Beruhigung dieser übermässig misstrauischen Kontrollfetischisten, dass ein legitimes Gewerbe ausgeübt wird, eine geringere Rolle als solche Äußerlichkeiten.

    Google Street View könnte hierdurch zum Problem für Unternehmen und Unternehmensgründer mit Altimmobilien werden, die sich (noch) keinen eindrucksvollen 45 Mio. Euro teuren Neubau im Industriegebiet leisten können, denn die werden dann leicht vorschnell a priori als unzuverlässig betrachtet werden, wenn so ein Foto bei Street View auftaucht und dann nicht mehr beliefert.

    Da gerade auf dem Gebiet des Forschungsbedarfs eine ausgeprägte Monopolstruktur entstanden ist, die das Bundeskartellamt leider nicht verhindert hat, kann so ein unvorteilhaftes Street View Foto deshalb leicht ganze Unternehmen in Schwierigkeiten bringen, wenn es für derartige Zwecke der Ferndurchleuchtung nach Äußerlichkeiten missbraucht wird, da mit dem Wegfall so eines Monopolisten als Lieferanten das ganze Unternehmen mitsamt Arbeitsplätzen in ernste Schwierigkeiten geraten kann.

    So mancher Unternehmensgründer, der von diesem Treiben noch gar nichts ahnt, läuft Gefahr, durch diese Bestrebungen ins wirtschaftliche Abseits zu geraten und dann vielleicht inklusive Studium 12-15 Jahre lang vergeblich gearbeitet zu haben.

    >paralion sagt:
    >hausnummern: irrelevant.

    Das obige Problem entsteht gerade durch die Verknüpfung von hochauflösenden Fotos von Immobilien mit Adressinformationen. Irrelevant ist das deshalb leider ganz und gar nicht.

    Es wäre deshalb sinnvoll den Start von Street View in Deutschland hinauszuzögern, bis eine vernünftigere Regierung gewählt ist, die auch die Belange der Wirtschaft und der Bürger berücksichtigt, anstatt nur Begehrlichkeiten des Polizeiapparats auf allen Gebieten absolute Vorfahrt vor allen anderen Belangen zu gewähren.

  • Google hat sich eine monopolartige Stellung erarbeitet! Wenn das Kartellamt was dagegen tun will dann muss es nachweisen, dass Google diese Stellung zu seinen Gunsten ausnutzt.
    Wenn aber diese Stellung durch Übernahme von Konkurrenten entstanden wäre, dann hätte das Kartellamt es verhindern können, da jede Übernahme anzuzeigen ist.

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