In der Türkei ist nichts heiliger als der Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk. Seit einem Jahr ist die Nutzung von YouTube wegen Beleidigung gegen Atatürk gesperrt. Nun entscheidet ein Gericht darüber, ob auch Google gesperrt werden muss, weil man da beleidigende Informationen über den „Vater aller Türken“ finden kann.
Als Grund gilt eine Google Sites, die den Staatsgründer verunglimpfte. Die Webseite ist derzeit nicht mehr erreichbar, weil die maximale Zahl an Zugriffen erreicht wurde.
Der Paragraf 301 des türkischen Strafgesetzbuch stellt die Verunglimpfung des Türkentums im Allgemeinen und staatlicher Repräsentanten wie Atatürk im Besonderen unter Strafe. Veröffentlichungen im Internet auf YouTube oder Portalen betreffen nicht nur den Täter, sondern haben für das ganze Land folgen.
Die Sperre von Webseiten macht ein letztes Jahr verabschiedetes Gesetz möglich. Es erlaubt Gerichten unter anderem bei Aufruf zum Selbstmord, Verherrlichung von Drogen und eben bei Beleidigung gegen Atatürk den Zugang auf solche Webseiten innerhalb von 24 Stunden zu sperren.
Viele Bürger der Türkei umgehen die Sperre von YouTube mit speziellen Programmen.