Google hat heute wie berichtet ein großes Update in Google Earth veröffentlicht. Google Earth 5.0 bringt aber neben dem bereits erwarteten Google Ocean noch einiges mehr, darunter fast 70 Jahre alte Bilder.
Gemeinsam mit dem Friedensnobelpreisträger und Googles Senior Advisor Al Gore stellt Google heute Google Earth 5.0 mit Eric Schmidt in San Francisco vor.
Nachdem Google Earth 4.3 im April erschienen war, tauchte bereits zwei Wochen später ein erstes Gerücht, dass Google an einem Projekt namens Ocean arbeitet. Heute ist es endlich soweit und mit Google Earth kann man nun das Weltall erkunden, die Erde aus der Luft, in einigen Städten auch auf Straßenniveau betrachten und jetzt auch einen Blick unter die Wasseroberfläche der Meere werfen.
Zwar sind 70 % der Erde mit Wasser bedeckt und circa 80 % des Lebens auf unserem Planeten beherbergen die Meere doch über diese selbst ist nicht viel bekannt. Nur rund fünf Prozent der Meere ist erforscht. Google Ocean führt Unterwasserwelten und Fachinformationen zusammen. Beim Zoomen auf die Wasseroberfläche wird diese transparent.
Hier stellt Google den Meeresboden in 3D dar und animiert die Oberfläche des Wassers etwas. Inhalte der BBC und anderen Portalen zu Entdeckungen werden hier verlinkt. Die Ocean-Layer kann man über die Sidebar aktiveren.
Derzeit gibt es zwanzig Layer zu Ocean:
-„Meeresschutzgebiete“: beispielsweise mit Informationen über das australische Great Barrier Reef.
-„Tierortung“: Nutzer können die Wanderrouten von Meerestieren verfolgen, die mit Satellitensendern versehen wurden.
-„Tote Zonen“, „Seafood Watch“, „Fish to Eat“: Informationen über die schädlichen Auswirkungen der Überfischung und Möglichkeiten, dem gegenzusteuern.
-„Cousteaus Welt des Meeres“: Nutzer können sich faszinierende Videos aus den Archiven des bekannten Meeresforschers Jacques Cousteau anschauen, darunter bislang unveröffentlichtes Filmmaterial von historischen Unterwasserexpeditionen.
„Mit der neuesten Version von Google Earth können Sie nicht mehr nur in die entlegensten Winkel auf der Landoberfläche navigieren. Nun können Sie auch in die Ozeane eintauchen, die fast drei Viertel unseres Planeten bedecken, und Sie können dort faszinierende Phänomene erleben, zu denen es in der bisherigen Version keinen Zugang gab“, sagt Al Gore, Friedensnobelpreisträger und ehemaliger US-Vizepräsident.
Mit Google Ocean will Google der Gefährdung der Weltmeere Aufmerksamkeit schenken. Obwohl der Klimawandel in aller Munde ist, denkt kaum einer an die Weltmeere, sagt Google Chef Eric Schmidt. Ozeanographin Sylvia Earle sagte dem Erfinder von Google Earth John Hanke, dass nur mit Ocean von „Google Earth“ gesprochen werden könnte. Die beiden gründeten einen Beirat, in dem sich weltbekannte Meereswissenschaftler und -schützer engagieren und Google Ocean entwickelten. Hier alle Ebenen in Google Ocean: Erforsche das Meer, National Geographic (National Geographic), BBC Earth (BBC Earth), Schiffswracks
Cousteaus Welt des Meeres (Cousteau Ocean World), Wassersport, Meeresexpeditionen (diverse Partner), Meeresschutzgebiete, gefährdete Meeresbewohner (ARKive), Zustand des Meeres, Meeresbeobachtung, Temperatur der Meeresoberfläche, Das Eismeer, Einfluss des Menschen, Tote Zonen, Seafood Watch (Monterey Bay Aquarium), Fish to Eat (Marine Conservation Society), Tierortung, Census of Marine Life, Historische Karte von Marie Tharp und Besonderheiten der Unterwasserslandschaft
Google hat aber auch weitere neue Features integriert. Darunter auch die Möglichkeit in der Zeit zurückzureisen und bis zu 70 Jahre alte Luftaufnahmen in Google Earth anzuschauen. Diese Funktion heißt Virtuelle Zeitreisen und wird über einen Schieberegler bedient, den man über die Uhr aktivieren kann. Viele der alten Aufnahmen gibt es nur in schwarz-weiß. Mit Hilfe dieser Funktion kann man beispielsweise das Bauen von Gebäuden beobachten. Hier zum Beispiel die Allianz Arena im Jahre 2004:
und heute:
Bisher bietet nur die kostenpflichtigen Google Earth Versionen Pro und Plus, welches kürzlich eingestellt wurde, die Aufzeichung an. Google Earth 5.0 bringt nun diese Möglichkeit auch in der kostenlosen Variante mit. Neben der Aufnahme des Globus kann man auch das „Video“ über ein Mikrofon vertonen. Damit kann man zum Beispiel kleine Tutorials erstellen oder anderen Menschen zeigen wo man wohnt. Das Feature heißt Touren. Es existiert kein Video im eigentlichen Sinn. Sondern eine KMZ Datei die andere dann in Google Earth anschauen können.
Neu in der kostenlosen Version ist auch GPS-Tracking so kann man sich zum Beispiel seine Jogging-Route oder die letzte Radtour in Google Earth anzeigen lassen.
Mit Google Earth 5.0 kann man aber auch auf den Mars blicken. Diesen stellt Google nun in 3D zur Verfügung. Hier zeigt Google auch weitere Infos und Bilder.
Google Earth 5.0 steht als Beta Version unter earth.google.com auch auf Deutsch zum Download bereit. Insgesamt gibt es Google Earth jetzt in 40 Sprachen. 4.3 gab es nur in 26.