Noch ist das Wettbieten um amerikanische Funklizenzen nicht vom Tisch und wird erst in knapp 1 Monat stattfinden, da gibt es schon erste Spekulationen darüber wann, wie und wo Google sein (Vielleicht-)Netz auf Europa ausdehnt. Gerüchten zufolge interessiert sich Google für Lizenzen in Großbritannien – darf darüber aber derzeit keine Auskunft geben.
Die amerikanische Regulierungsbehörde FCC schreibt vor, dass die potenziellen Unternehmen absolutes stillschweigen über ihre Projekte bewahren müssen – so lange bis die Versteigerung über die Bühne gegangen ist. Genau aus diesem Grund engagiert sich Google derzeit nur sehr zögerlich im britischen Mobilfunkmarkt. Gerüchte gibt es schon länger, aber aus internen Kreisen wird verlautet dass die Ersteigerung einer britischen Funklizenz durchaus für Google in Frage kommen würde.
In Großbritannien wird in naher Zukunft eine Reihe von alten derzeit nicht genutzten Frequenzbänder neu versteigert. Diese wurden in der Vergangenheit für das analoge Fernsehen genutzt und liegen nun brach und warten auf einen neuen Besitzer. Die britische Regulierungsbehörde Ofcom wäre an einem Verkauf interessiert – Google und weitere Mitbewerber auch. Bis zu 20 Milliarden Dollar sollen die Frequenzen in den nächsten 10 Jahren bringen. Die Auktion geht 2008 oder 2009 über die Bühne.
Die Frage wird natürlich sein wie Google das ganze finanzieren möchte. Mit über 4 Milliarden $ ist die amerikanische Lizenz schon nicht ganz billig, die britische dürfte auch 1-2 Milliarden kosten und was bspw. deutsche Funklizenzen kosten wissen wir (Deutschen) von der damaligen UMTS-Versteigerung. Ein weltweites Netz wird aus eigenen Mitteln also kaum zu finanzieren sein – vorallem nicht in dem Stadium in dem sich Googles Mobilfunkabteilung derzeit befindet.
Google muss erst einmal das amerikanische Netz monetarisieren und zusehen dass Geld eines Tages wieder herausbekommen zu haben und sich selbst beweisen dass die Ideen die die Googler haben sich wirklich lohnen. Erst dann kommt eine Ausweitung auf weitere Netze überhaupt erst in Frage. Bis dahin kann einige Zeit vergehen – und bis wir Deutschen oder gar Österreicher davon etwas haben wird es noch sehr sehr (sehr) viel länger dauern.