Eigentlich habe ich gedacht dass der Google Reader mittlerweile schon „Social“ genug ist: Jeder Feed-Eintrag kann per Mail verschickt oder mit einem Klick auf die „Shared Items“-Seite gepackt werden. Die Shared Item-Seite jedes Users hat wiederum einen Feed der wieder von uns abonniert werden kann – das sollte eigentlich ausreichen. Aber Google geht jetzt noch einen Schritt weiter und lässt und praktisch all unsere Freunde überwachen.
Wer heute früh seinen Google Reader öffnet wird mit obiger Meldung überrascht. Plötzlich kann jeder euer Kontakte (Aus GMail oder Google Talk) eure komplette Sharing-List mit einem Klick sehen. In die andere Richtung könnt ihr ab sofort auch alle geshareten Einträge eurer Freunde auf einen Klick sehen. Da die Shared Items-Seite eh öffentlich zugänglich ist hat Google es wohl nicht für nötig gehalten seine User über dieses Feature zu fragen und aktiviert es einfach standardmäßig.
Im Hauptmenü sind jetzt die beiden Einträge „Friend’s Shared Items“ und „Manage Friends“ hinzugekommen. Ersterer Link führt euch auf die Seite in der alle geteilten Einträge eurer Freunde zu finden sind. Zweiterer Link führt euch auf die Einstellungsseite auf der ihr noch mehr Freunde zu diesem Feature einladen könnt die den Google Reader noch nie benutzt haben.
Leider kann ich über die Funktionsweise dieser neuen Funktion nicht viel sagen da sie bei mir nicht zu funktionieren scheint. Laut GMail habe ich über 300 Kontakte – und davon soll kein einziger eine Shared-Item-Seite angelegt haben? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, aber dennoch bleibt die Liste bei mir komplett leer. Eventuell funktioniert das ganze auch nur mit den Einträgen die ab heute gemacht werden – das weiß ich nicht.
Über Sinn und Unsinn dieser Funktion kann man jetzt natürlich diskutieren. Einerseits behält man so noch besser den Überblick über das was Freunde und Bekannte uns weiterempfehlen – andererseits ist das ein Astreines Spionage-Tool und zeigt jedem mit dem wir irgendwann einmal irgendwie Kontakt hatten unsere Einträge. Darüber dass die Funktion keinen Unterschied zum reinen abonnieren aller Shared-Items-Seite aller Freunde darstellt brauchen wir wohl nicht zu reden.
Und auch bei dieser Funktions-Integration waren Googles Designer scheinbar schon wieder in der Weihnachtspause. Genau wie beim Google Notebook wird auch beim Reader die linke Spalte mit dem eigentlichen Content – nämlich den Feeds – immer kleiner und kleiner. Funktionserweiterungen schön und gut, aber bitte nicht auf Kosten der Übersichtlichkeit. Ich denke da muss mal wieder ein Redesign des Readers – zumindest der Sidebar – her.
P.S. Das ganze funktioniert wie üblich nur in der englischen Version.