Google ist besser als Marktforschung und der Geheimdienst

Google
Der Journalist Michael Soukup besuchte Google in Zurüch und schrieb für die Sonntagszeitung einen Artikel über Datenschutz bei Google.

In vielen Interviews und Vorträgen wiederholt Marissa Mayer: „Google soll Dein bester Freund sein.“ Was aber wenn die Suchmaschine zum schlimmsten Feind wird?

Lediglich mit einem der 30 Google Produkte verdienen die Mountain Viewer Geld. Laut Firmenbroschüre will Google großartige Produkte kreieren, die von den Nutzer geliebt werden. Microsoft Gründer Bill Gates gerät immer wieder ins staunen, wie Google es schafft mit einem Produkt so viel Geld zu verdienen.

Google Adwords ist der Motor von Google. Die meist 4-zeiligen Anzeigen werden in den Suchergebnissen oder bei Google Mail eingeblendet. Die anderen Dienste sollen in Zukunft, auch wenn Google die Verknüpfung von Suchverhalten und persönlichen Daten bisher dementiert, dazu dienen zielgerichteter zu werben und damit den Gewinn zu herhöhen.

Schuld daran ist aber nicht Google, das sie so viele Daten von ihren Nutzern erhalten, auch wenn das immer wieder mal behauptet wird. Die tatsächliche Schuld hat der User, nicht weil er unvorsichtig mit seinen Daten ist, nein, sondern weil dieser durch Web 2.0 alle Hemmungen fallen lässt. Selbstverständlich nutzt Google das auch aus, zum Beispiel durch die verschiedenen Profile bei orkut oder Blogger. Für alle Dienste nutzt mal nur ein Passwort.

Für die Speicherung von Diensten und der Daten stehen Google 450.000 Server bereit.

Wie gefährlich der Verlust des Passwortes sein kann, haben wir hier gezeigt.

» Artikel bei Sonntagszeitung

[Sonntagszeitung.ch]



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comment 9 Kommentare zum Thema "Google ist besser als Marktforschung und der Geheimdienst"

  • Ja, es ist eine Sache die man im Kopf behalten sollte.

    Ich stütze mich immer auf das Argument, dass Google dadurch aber auch von seinen Nutzern abhängig ist. Stellt sich heraus, dass Google Daten missbraucht oder missbraucht hat könnten (und würden) viele User sehr schnell wechseln und Google einen empfindlichen Schlag versetzen. Viele sagen, dass ein Wechsel dann nicht möglich ist, weil man alles bei Google hat.

    Aber diese Gunst der Stunde wird Anbieter aus dem Boden schießen lassen, die mit automatischen Imort-Funktionen locken. Es gibt JETZT schon vergleichbare Googledienste – zum Teil genauso gut – die nur nicht bekannt sind. Ein wechsel der automatisch in 5 Min geht werden dann einige in Anspruch nehmen.

    Trotzdem: Ein vorsichtiger Umgang mit Daten sollte natürlich zum klugen Umgang mit Web 2.0 gehören.

  • Mit dem zweitletzten Absatz bin ich nicht ganz einverstanden. Natürlich hat vor allem Google die Schuld, wenn es ohne klare und eindeutige Information der Konsumenten die Daten erhebt. Da kann der User ja nichts davon wissen…

    Ausserdem zeigte gerade der Verlust von Datenträgern in Grossbritannien, wie wichtig es ist, nicht zu viele Datenspuren zu hinterlassen – man weiss ja nie.

  • Maximus, da hast du vollkommen recht!
    Das ist der große unterschied zwischen Google und Microsoft.

    Zu Microsoft wird man mit jedem neuen PC zwangsverpflichtet, das Verwenden einer Alternative erfordert relativ viel Zeit bis man gewechselt hat und sich auskennt.

    Man kann aber innerhalb weniger Stunden von Google zu anderen nahezu gleichwertigen Anbietern wechseln.

  • @flöschen: Hier möchte ich noch ergänzen, dass es ja noch andere Dienste von Google gibt, die Daten über mich sammeln, ohne dass ich mich jemals selbst bei Google angemeldet oder auch nur einen Dienst von Ihnen benutzt hätte. Adsense-Anzeigen erscheinen auf einer hohen Anzahl von Websites, Analytics wird ebenso häufig genutzt und schließlich wird jede Mail, die ich von einem Gmail-Account bekomme oder an einen schicke ebenfalls registriert und ausgewertet. Auf die Nutzung dieser Dienste habe ich keinerlei Einwirkungsmöglichkeit.

  • Für Adsense und Analytics kann man sich sehr einfach unsichtbar machen mit den richtigen Adons, die Googles Scripte einfach blockieren können.

  • Also, dass der User daran Schuld ist, dass Google seine Daten speichert, finde ich einen sehr krassen Euphemismus. Ich denke, dass es einfach darauf ankommt, von welcher Seite man das Problem betrachtet, ob von pro oder kontra google, oder einfach – wie ich es versuche – neutral.

  • Aktueller Titel der W&V:“Google die globale Gefahr“. Da geht es wohl eher darum, dass Google die Agenturen umgeht und denen die Butter vom Brot klaut.

    Allerdings hört man es immer öfter in allen anderen Zusammenhängen. Genau wie bei den bösen Cookies und Microsoft sowieso. Untergegangen ist die Welt bisher trotzdem noch nicht.

  • Kleiner Nachtrag: Und meine Bank hat definitiv wesentlich mehr Daten über mich, die mir gefährlich werden könnten, als Google jemals sammeln kann. Es kommt halt nicht auf Masse sondern auf Klasse an.

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