Schon zum zweiten mal in diesem Jahr ist YouTube in der Türkei vorübergehend gesperrt und ist derzeit für keinen Nutzer aus dem türkischen Raum erreichbar. Genau wie beim letzten mal, geht es auch diesmal um beleidigende und verunglimpfende Videos gegenüber türkischen Politikern. Und auch dieses mal hat man lieber das ganze Portal gesperrt statt die betreffenden Videos zu sperren…
Ging es beim letzten mal noch um Beleidigungen gegenüber Mustafa Kemal Atatürk, sind diesmal vorallem die aktuellen Politiker wie der Präsident und der Premierminister Opfer der „Angriffe“ geworden. Aber auch beleidigende Videos gegenüber Atatürk sollen wieder hochgeladen worden sein. Als dies entdeckt wurde, hat ein einzelner User die Turkish Telecom darauf hingewiesen und diese hat YouTube einfach erst einmal den Saft abgedreht.
Kay Oberbeck, Sprecher Google Nordeuropa:
Für uns sind derlei Zensurmaßnahmen natürlich ein Thema. Wir müssen uns in den Ländern, wo wir aktiv sind, aber auch immer an die Landesregelungen halten. Wenn es Diskussionen zu einzelnen Themen gibt, ist Google natürlich daran interessiert, an den Gesprächen teilzunehmen.
[…]
In jedem Fall muss sich Google nach der Gesetzeslage vor Ort richten.
Google erklärt sich dazu bereit entsprechende Videos zu löschen, sofern es die Gesetzeslage erfordert. Doch leider dauert so ein Löschantrag bei YouTube meist viel länger als der erwirken einer Sperre der kompletten Webseite. Dadurch wird YouTube immer wieder Opfer solcher Sperrungen werden so lange es keinen zuverlässigen Filter bzw. Videoerkennung gibt.
Wie Google mit solchen Problemen in Zukunft umgehen wird ist noch völlig offen und ist intern sicherlich wohl auch noch nicht geklärt. Einerseits möchte man nicht als der Böse da stehen der alles sofort löscht und zensiert, andererseits darf man natürlich auch die Gesetzeslagen nicht außer Acht lassen. Hier ein ausgewogenes Mittelmaß zu finden wird nicht einfach…